INV-SSI914 Dorfstrasse 16, 1925 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SSI914
Signatur Archivplan:SSI914
Titel:Dorfstrasse 16
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2017)
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Schneisingen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mittelschneisingen
Adresse:Dorfstrasse 16
Versicherungs-Nr.:163
Parzellen-Nr.:1036
Koordinate E:2669780
Koordinate N:1263427

Chronologie

Entstehungszeitraum:1925
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2018

Dokumentation

Würdigung:Bäuerlicher Vielzweckbau in gepflegten Heimatstilformen, der 1925 für Grossrat Josef Rohner errichtet wurde. Das gut erhaltene und aufmerksam gepflegte Gebäude teilt sich unter einem geknickten Krüppelwalmdach in einen gemauerten und verputzten Wohnteil sowie eine in Gerüstbauweise erstellte und verbretterte Ökonomie. Es bildet ein aussagekräftiges Beispiel eines sorgfältig gestalteten Bauernhauses aus dem frühen 20. Jahrhundert, das in der effizienten Grundrisseinteilung an zeitgleiche städtische Kleinhäusern erinnert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Angabe im Brandkataster wurde der bäuerliche Vielzweckbau 1925 für Josef Rohner, Sektionschef, erbaut [1]. Rohner, der die Landwirtschaft nur im Nebenerwerb betrieb, sass auch im Grossen Rat, weshalb das Gebäude im Dorf noch lange als „Grossratshaus“ bekannt war [2].
Nach einer Handänderung von 1978 erfuhr das Haus eine schonende Renovation, wobei man den Ökonomieteil im rückwärtigen Bereich teilweise zu Wohnzwecken ausbaute [3]. 1985 wurde eine Gartenmauer erstellt.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau, der zur Entstehungszeit noch ausserhalb des Dorfkerns von Mittelschneisingen lag, ist mit der Traufseite leicht schräg an die Strasse gegen Hüniken hin gestellt. Er ist in gepflegten Heimatstilformen des frühen 20. Jahrhunderts gehalten und teilt sich unter einem durchgehenden Krüppelwalmdach in einen gemauerten Wohnteil sowie eine als Gerüstbau erstellte Ökonomie. Der mit einem Besenwurf-Verputz versehene zweigeschossige Wohnteil ist dreiseitig mit jeweils zwei Achsen von Einzelfenstern versehen, die zeittypisch breite Proportionen aufweisen. Sie werden von Zementgussgewänden gerahmt und tragen hölzerne Jalousieläden. Der Hauseingang liegt an der traufseitigen Strassenfront unter einem Blechvordach und besitzt noch das bauzeitliche, sternförmig verzierte Türblatt. Tennseitig ist die Strassenfront mit zwei zeittypischen kleine Abortfensterchen versehen. Der Hausname „Tannenhof“ stammt vom Umbau nach 1978 [4].
Der Ökonomieteil ist mit einer Deckleistenverbretterung versehen, die durch ihre bogenförmig ausgeschnittene Unterkante zurückhaltend ornamentiert ist. Das Tenntor besitzt als Blickfang zwei rautenförmige Fenster. Der in Kalksandstein oder Backstein aufgemauerte Stallbereich ist heute mit einem Anstrich versehen. An der rückwärtigen Traufseite des Ökonomieteils sind unter abgeschlepptem Dach ein vielleicht von Anfang bestehender sowie ein zweiter, jüngerer Schopf an das Haus gefügt, von denen der erstere heute teilweise zu Wohnzwecken ausgebaut ist. Das Dach ist mit Falzziegeln eingedeckt und vor dem Ökonomieteil mit einem weiten Vorschermen versehen. Die geschlossenen Dachflächen werden von zwei Firstknäufen bekrönt.
Der knapp dimensionierte Wohnteil erinnert in seiner effizienten Grundrisseinteilung an zeitgenössische Kleinhäuser aus städtischem Umfeld. Er ist mit einem Stichgang erschlossen, an den sich tennseitig das Treppenhaus mit dreiseitig gebrochenen Treppenläufen und ein ehemals wohl vom Windfang aus zugänglicher Abort lagern. Stube und Nebenstube, die heute zu einem einzigen Raum zusammengefasst sind, nehmen die Stirnseite ein; im Hinterhaus liegt die Küche. Von der in einfachen Heimatstilformen gehaltenen bauzeitlichen Ausstattung zeugen noch die Holztreppe mit Staketengeländer sowie ein grüner Kachelofen. Mehrheitlich sind noch die einfachen bauzeitlichen Riemenböden erhalten. Im Ökonomieteil ist der rückwärtige Bereich teilweise zu Wohnzwecken ausgebaut. Der Stall ist für die Unterbringung von Pferden umgebaut.
Auf der Südseite des Hauses erstreckt sich ein Garten, der heute durch eine Mauer von 1985 gegen die Strasse abgeschirmt wird.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0747-0749, Brandkataster Gemeinde Schneisingen, 1851-1938.
[2] Freundl. Mitteilung des Eigentümers (2017).
[3] Umbaupläne im Baugesuchsarchiv.
[4] Freundl. Mitteilung des Eigentümers (2017).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0747-0749, Brandkataster Gemeinde Schneisingen, 1851-1938.
- Gemeinde Schneisingen, Baugesuchsarchiv: Umbaupläne 1977-1980, 1985.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132165
 

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