INV-GRA927 Mitteldorfstrasse 31, 1907 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-GRA927
Signatur Archivplan:GRA927
Titel:Mitteldorfstrasse 31
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Westen (2016)
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Gränichen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Mitteldorfstrasse 31
Versicherungs-Nr.:38
Parzellen-Nr.:1102
Koordinate E:2649942
Koordinate N:1245547

Chronologie

Entstehungszeitraum:1907
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2017

Dokumentation

Würdigung:Späthistoristisches Baumeisterhaus von 1907, das in der typischen Architektursprache der Jahrhundertwende malerisch-unregelmässig gegliedert ist und eine lebendige Fassadengestaltung mit gotisierenden und neobarocken Elementen zeigt. Das in zwei Stockwerkwohnungen aufgeteilte Hausinnere weist mit Brusttäfer, Türumrandungen und Kachelofen noch bauzeitliche Ausstattungselemente mit Anklängen an den Jugendstil. Als Besonderheit hat sich an der Innenwand der Veranda eine romantische Landschaftsmalerei erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Wohnhaus 1907 für den Weinhändler J. Richner erstellt [1]. Es kam in zentraler Lage auf das Grundstück eines kurz zuvor abgebrannten Strohdachhauses zu stehen.
Beschreibung:Umgeben von einer grosszügigen Gartenanlage, erhebt sich das Haus um Gebäudetiefe zurückversetzt an der Mitteldorfstrasse. Der Hauptbaukörper ist mit Firstrichtung Nordwest-Südost parallel zum Strassenverlauf gestellt, wobei die südöstliche Stirnfront mit zweiachsig angeordneten Zwillingsfenstern, Schutzdächlein und Okulus im Giebelfeld als eigentliche Schauseite ausgebildet ist. Demgegenüber zeigt die nordwestliche Stirnfassade mit dem aussenseitig gelegenen Hauseingang eine deutlich unregelmässigere Gestaltung mit unterschiedlichen Fensterformaten. Nach Südwesten zur Strasse hin stösst ein etwas niedrigerer Quergiebelanbau vor, welcher auf beiden Stockwerken jeweils den Hauptwohnraum enthält. Im Erdgeschoss wird dieser durch einen polygonalen Standerker erweitert, dessen oberer Abschluss zu einem kleinen Balkon ausgebildet ist. Den südseitigen Winkel zwischen Hauptbau und Quergiebelanbau nimmt eine Laube mit wohl nachträglich verschlossenen Bogenfeldern ein. Die strassenabgewandte Hausrückseite mit mittig und seitlich angeordneten Fenstern ist vergleichsweise einfach gehalten.
Typisch für die Entstehungszeit des Hauses weisen die Fensteröffnungen vielfältige Formate auf, allesamt aber sind sie mit sorgfältig gearbeiteten Kunststeingewänden versehen. Vorhangbögen, neobarocke Okuli und aus Sichtbacksteinen gefügte Entlastungsbögen über den Fenstern tragen zum lebendigen Fassadenbild bei.
Das Hausinnere ist in zwei Stockwerkwohnungen aufgeteilt, wobei das obere Geschoss zur Hälfte in die Dachschräge verläuft. Die Erschliessung erfolgt über einen abgewinkelten Gang, von dem man zu beiden Seiten in die Küche, das Bad sowie in zwei Zimmer gelangt. Geradeaus mündet der Gang in den strassenseitigen Quergiebelanbau mit der Stube. Von hier gelangt man über einen seitlichen Durchgang in die Laube, deren innere Wand mit einem grossflächigen Landschaftsgemälde ausgeschmückt ist.
An wertvoller historischer Ausstattung sind in den Wohnräumen die originalen Türen sowie sorgfältig gearbeitete Brusttäfer mit Imitationsmalerei in den Formen des Art Déco erhalten, desgleichen ein in die Dachschräge eingepasster Einbauschrank. Ebenfalls aus der Bauzeit des Hauses stammt der grüne Jugendstilofen mit Sitzkunst, der einen mehrfarbigen Relieffries mit Pflanzenornamenten zeigt. Als Besonderheit weist die Innentreppe im unteren Bereich ein sorgfältig gearbeitetes Schmiedeeisengeländer auf, während der obere Teil in hölzerner Ausführung mit kräftigem gedrechselten Antrittspfosten besteht.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0209-0211: Brandkataster Gränichen 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132409
 

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