Identifikation |
Signatur: | INV-GRA928 |
Signatur Archivplan: | GRA928 |
Titel: | Ruus 3 |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht südwestliche Schaufassade (2016) |
Bezirk: | Aarau |
Gemeinde: | Gränichen |
Adresse: | Ruus 3 |
Versicherungs-Nr.: | 700 |
Parzellen-Nr.: | 1708 |
Koordinate E: | 2649975 |
Koordinate N: | 1245907 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1930 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2017 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Stattliche Heimatstilvilla von 1930, die sich durch ein markantes Walmdach und eine sorgfältige Fassadengestaltung mit neobarocken und neoklassizistischen Stilelementen auszeichnet. Das Wohngebäude ist gut inszeniert in den nördlichen Steilhang der Wyna gestellt, versehen mit einem vorgelagerten Werkstatt- und Garagenbau aus rustikalem Mauerwerk. Das in zwei Stockwerkwohnungen aufgeteilte Hausinnere hat die hergebrachte Grundrissaufteilung und Teile der alten Ausstattung bewahrt. Mit ihrer grosszügigen Anlage und der sorgfältigen Gestaltung ist die Liegenschaft ein wichtiger Zeitzeuge des gehobenen bürgerlichen Hausbaus in ländlichen Verhältnissen. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1930 für Sattlermeister Rudolf Herwig erstellt [1]. Es wurde als "Wohnhaus, Autogarage und Werkstätte" eingetragen und mit einem für die damaligen Verhältnisse sehr hohen Betrag von 50'000 Fr. versichert. Die Villa kam an damals exponierter Lage am Abhang nördlich der Wyna, zwischen die beiden historischen Ortsteile Gränichen und Vorstatt, zu stehen. |
Beschreibung: | Unmittelbar gegenüber dem Bahnhof ist das villenartige Gebäude ins steil ansteigende Gelände nördlich der Wyna gestellt. Talseitig erhebt es sich als imposanter gemauerter Baukörper mit zwei Vollgeschossen über hohem Kellersockel, geborgen unter steilem, elegant geknicktem Vollwalmdach. Geschickt machte man sich die steile Geländesituation zunutze, indem man auf tieferem Niveau zur Strasse hin einen ebenerdig zugänglichen Vorbau mit Garagen und Werkräumen erstellte. Dieser ist aus rustikalem Mauerwerk gefertigt und bildet einen auffälligen Kontrast zu den glatt verputzten Fassaden des Wohngebäudes im Hintergrund. Den oberen Abschluss des Vorbaus bildet eine ausgedehnte, terrassenartige Freifläche, welche als Sitzplatz mit Pergola genutzt wird und der Liegenschaft eine gewisse Grosszügigkeit verleiht. Ein weiterer, glatt verputzter Garagenanbau mit gedrücktem Rundbogentor schliesst auf der östlichen Stirnseite bis auf Höhe des Kellersockels an den Hauptbau an. Das Flachdach ist hier als grosszügige Terrasse für die Parterrewohnung ausgebildet. Der stattliche Baukörper ist mit aufgeputzten Ecklisenen gefasst; die Fassadenflächen sind längsseitig mit drei und stirnseitig mit zwei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Die Mittelachse der talseitigen Schaufassade nimmt ein runder Standerker mit Säulenaufbau ein, dessen oberer Abschluss als kleiner Balkon mit barock geschweiftem Eisengeländer ausgebildet ist. Überhöht wird die Mittelachse durch einen barock geschweiften Zwerchgiebelaufbau in der Dachfläche. Sämtliche Fenstergewände bestehen aus sorgfältig verarbeitetem Kunststein; sie sind mit Ladenfalz und wulstig profilierten Gesimsen, in dem als Beletage ausgewiesenen Erdgeschoss zusätzlich mit profilierten Giebeln ausgestattet. Der Hauseingang befindet sich auf der westlichen Stirnseite. Er ist über eine einläufige Freitreppe erreichbar und wird von einem säulengestützten Balkon mit originalem Schmiedeeisengeländer beschirmt. Ein Treppenhaus erschliesst die beiden grosszügigen Stockwerkwohnungen, welche eine identische Raumaufteilung zeigen. Diese verfügen über einen Mittellängsgang, von dem man in die südwärts zur Strasse gerichteten Hauptwohnräume und in die rückwärtig gelegene Küche samt Nebenräumen gelangt. In der um 1950 umgebauten Parterrewohnung wie auch im 1990 erneuerten Obergeschoss haben sich an historischer Ausstattung einzelne Wand- und Deckentäfer, Einbauschränke und Gipsdecken mit Mittelmedaillons erhalten. Ein alter Radiator mit Wärmefach bezeugt die frühe Existenz einer vermutlich mit Kohle betriebenen Zentralheizung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0209-0211: Brandkataster Gränichen 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132410 |
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