INV-SCB912 Unterdorfstrasse 12, 1918 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SCB912
Signatur Archivplan:SCB912
Titel:Unterdorfstrasse 12
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2017)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach-Bad
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Unterdorfstrasse 12
Versicherungs-Nr.:17
Parzellen-Nr.:366
Koordinate E:2654950
Koordinate N:1255074

Chronologie

Entstehungszeitraum:1918
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2018

Dokumentation

Würdigung:In gemässigten Heimatstilformen gestaltetes, gepflegtes Bauernhaus, das 1918 anstelle eines Strohdachhauses für Johann Schmid-Spuhler errichtet wurde. Das weitgehend intakt erhaltene Gebäude dokumentiert den bäuerlichen Hausbau des frühen 20. Jahrhunderts und bildet in seiner Lage an dem zum Aareufer hin abgewinkelten Strassenast ein ortsbaulich prägendes Element im Unterdorf von Schinznach-Bad.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde gemäss Angabe im Brandkataster 1918 anstelle eines Strohdachhauses für Johann Schmid-Spuhler, Landwirt, errichtet [1]. Es erfuhr seither nur wenige Veränderungen.
Um 2010 entstand ein vom Gebäude seitlich abgerückter Ergänzungsbau für eine Nutzung als Bed and Breakfast-Betrieb.
Beschreibung:Das in gemässigten Heimatstilformen des frühen 20. Jh. gehaltene Bauernhaus ist traufständig an den zur Aare hin abgewinkelten Strassenast des Unterdorfs gestellt. Es handelt sich um einen überwiegend gemauerten Vielzweckbau, der aus einem grosszügig dimensionierten, flusswärts nach Westen gerichteten Wohnteil und einem in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall gegliederten Ökonomieteil besteht. Das markante, ungebrochene Halbwalmdach ist vor dem Ökonomieteil zu einem weiten Vorschermen herabgeschleppt. Der gepflegt gestaltete, verputzte Wohnteil wendet sich mit seiner fünfachsigen Stubenfront nach Norden zur Strasse, wobei der Hauseingang in Abweichung von der üblichen Anordnung neben dem Tenn in repräsentativer Weise die Mittelachse besetzt. Die breit proportionierten Einzelfenster werden von Zementgussgewänden gerahmt und besitzen noch ihre bauzeitlichen Fensterverschlüsse mit feingesprosstem Obstück sowie Vorfenster und hölzerne Jalousieläden. Der Hauseingang verfügt über ein zeittypisches gestemmtes Türblatt mit Schmiedeeisenvergitterungen. Die breitgelagerte Stirnseite ist mit zwei Achsen eher spärlich befenstert. Unter dem weit vorspringenden, von Pfettenstreben gestützten Halbwalm öffnet sich als Blickfang ein gotisierendes Staffelfenster, das allerdings lediglich den Dachraum belichtet. An der rückwärtigen, südlichen Traufseite ist das Dach über eine zweigeschossige hölzerne Laube herabgezogen. Die Stallfront besteht wohl in zeittypischer Weise aus zweifarbigen Sichtbacksteinen oder Kalksandsteinen (nachträglich überstrichen). Das Tenntor zeigt eine rautenförmige Gestaltung. Der in Gerüstbauweise erstellte Oberbau besitzt eine vertikale Verbretterung. Rückwärtig ist dem Ökonomieteil unter abgeschlepptem Dach ein Schopf angefügt.
Der Wohnteil ist im Inneren um einen mittigen Quergang organisiert, wobei tennseitig im Vorderhaus die Stube und im Hinterhaus die Küche liegen. Die beiden stirnseitig angeordneten Räume waren ursprünglich wohl praktisch unbeheizt und dienten mehr der Axialsymmetrie von Grundrissanlage und Stubenfront. Ein Treppe führt in der hinteren Ganghälfte in das mit einem Stichgang erschlossene Obergeschoss, das vielleicht als zweite Wohnung gedacht war, aber wohl von Anfang keine eigene Küche enthielt. Von den einfach ausgestatteten Räumen besitzt die Stube ein schlichtes gestemmtes Täfer und einen vielleicht vom Vorgängerbau übernommenen Kachelofen wohl aus dem mittleren 19. Jh.; die übrigen Räume im Erdgeschoss sowie die Obergeschossräume zeigen teilweise Krallentäfer und Riemenböden. Der Gang verfügt über einen zweifarbigen Zementplattenboden und eine Holztreppe mit gedrechseltem Staketengeländer. Der grossflächige Dachraum ist durchgehend offen.
Der Ökonomieteil zeigt sich ebenfalls weitgehend im Zustand der Bauzeit. Teilweise wurden beim hölzernen Oberbau russgeschwärzte, wohl vom Vorgängerbau übernommene Hölzer verwendet; das gleiche gilt wohl für das im Schopf eingebaute ältere Tenntor.
Von der Stirnseite des Wohnteils seitwärts abgesetzt liegt ein nur von aussen erschlossener, vom Vorgängerbau stammender Gewölbekeller (heute unzugänglich). Schräg gegenüber steht in der Biegung der Unterdorfstrasse ein Laufbrunnen (Bauinventarobjekt SCB910E).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, ZwA Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf (Schinznach-Bad), 1813-1849, 1876-1898; CA.0001/0184, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf, 1899-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, ZwA Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf (Schinznach-Bad), 1813-1849, 1876-1898; CA.0001/0184, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf, 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=133318
 

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