INV-BRI949 Bahnhofstrasse 6, 1912 (Dossier (Bauinventar))

Identifikation Signatur: INV-BRI949 Signatur Archivplan: BRI949 Titel: Bahnhofstrasse 6 Ansichtsbild: 1/2 Bildlegende: Ansicht von Westen (2018) Bezirk: Zofingen Gemeinde: Brittnau Adresse: Bahnhofstrasse 6 Versicherungs-Nr.: 39 Parzellen-Nr.: 1771 Koordinate E: 2638864 Koordinate N: 1234619
Chronologie Entstehungszeitraum: 1912 Grundlage Datierung: Brandkataster
Typologie Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): Teil einer Baugruppe Weitere Teile der Baugruppe: BRI950 Nutzung (Stufe 1): Profane Wohnbauten Nutzungstyp (Stufe 2): Wohnhaus
Schutz / Status Status Bauinventar: Neuaufnahme Bauinventar 2018
Dokumentation Würdigung: Gepflegtes Baumeisterhaus des späten Historismus, dessen sorgfältig gestaltete Fassaden ein Mauerwerk aus polychromen Sichtbacksteinen und eine aufwendige strassenseitige Eingangssituation zeigen. Im Hausinnern sind in der unteren Wohnung die alte Raumaufteilung und Teile der historischen Ausstattung noch erhalten. Zusammen mit dem ähnlich gestalteten ehemaligen Magazingebäude der Schuhfabrik Jordan (Bauinventarobjekt BRI950) bildet das Haus eine kleine, für das Ortsbild wichtige Baugruppe an der Zufahrtsstrasse zum Bahnhof. Bau- und Nutzungsgeschichte: Gemäss Brandkataster wurde das Haus 1912 durch Hans Moor, Käser, errichtet [1]. 1945 ging es an den Schuhfabrikanten Karl Jordan über, welcher darin zwei Angestelltenwohnungen einrichtete. 1986 wurde die Liegenschaft von langjährigen Mitarbeitern der Fabrik erworben. In den 1990er Jahren erfolgte eine Modernisierung des Obergeschosses mit Dachausbau und Errichtung eines Balkons auf der strassenabgewandten Südseite. Beschreibung: Das Wohnhaus steht gut sichtbar an der Abzweigung der Strasse zum Bahnhof. Der zweigeschossige, axial gegliederte Baukörper erhebt sich über annähernd quadratischem Grundriss, ergänzt durch einen schmalen südwestlichen Quergiebelanbau mit dem Treppenhaus. Den Blickfang von Hauptbau und Querflügel bilden identisch ausgebildete Gehrschilddächer, die über eine mässige Neigung und erheblich vorgezogene Dachschermen verfügen. Das Äussere zeichnet sich rundum durch eine sorgfältige Gestaltung mit Mauerwerk aus polychromen Sichtbacksteinen aus. Hierbei bilden die gelben Fassadenflächen mit dem bräunlichen Rot der Eckverbände, den im selben Farbton gehaltenen Entlastungsbögen über den Fenstern, den rot gestrichenen Fensterläden, den Fenster- und Türeinfassungen aus grauem Kunststein sowie den hellen, sorgsam behauenen Kalksteinquadern im Sockelbereich einen auffälligen farblichen Kontrast. Eine zusätzliche plastische Ausformung erhalten die Ecklisenen mittels Diamantquadereinlagen aus Kunststein und einer profilierten Abdeckplatte. Besondere gestalterische Sorgfalt verwendete man auf den im nordwestlichen Winkel von Hauptbau und Quergiebelanbau gesetzten Hauseingang. Vom bekiesten Zugangsweg führen breite Treppenstufen zu einer offenen Laube mit abgewalmtem Schutzdächlein, dessen hölzerne Stützen in der Formensprache des Schweizer Holzstils gehalten und zu einem Bogen geformt sind. Der Boden besteht aus ornamentartig gestalteten Zementplatten, die Dachuntersicht ist mit einem Feldertäfer belegt. Das aufwendig gestaltete historistische Türblatt zeigt Füllungen mit rankenartigem Schnitzwerk, einen profilierten Ziersturz mit Konsölchenfries und gusseiserne Fenstergitter mit sorgfältig arrangierten Pflanzenmotiven. Das Hausinnere ist in zwei Geschosswohnungen aufgeteilt, von denen die untere den alten Grundriss und Teile des alten Wand- und Deckentäfers sowie Türen aus Douglasien-Holz bewahrt. Auch die Treppe mir gedrechseltem Balustergeländer und gewundenem Handlauf stammt noch aus der Bauzeit des Hauses. Anmerkungen: [1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937. Quellen: - Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937. Reproduktionsbestimmungen: © Kantonale Denkmalpflege Aargau
URL for this unit of description
URL:	http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134078
Social Media
Share