Identifikation |
Signatur: | INV-BRG907 |
Signatur Archivplan: | BRG907 |
Titel: | Stallscheune zum Siechenhaus |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Südwesten (2017) |
Bezirk: | Bremgarten |
Gemeinde: | Bremgarten (AG) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Ziegelhütte |
Adresse: | Wohlerstrasse |
Versicherungs-Nr.: | 3577SC (militär. Gebäudenr., ehem. Vers.-Nr. 311) |
Parzellen-Nr.: | 4445 |
Koordinate E: | 2667520 |
Koordinate N: | 1245132 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | BRG032 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Scheune |
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Dokumentation |
Würdigung: | Zum Siechenhaus von 1654 (Kantonales Denkmalschutzobjekt BRG032) gehörendes Ökonomiegebäude, das in der Zeit um 1800 entstanden ist und sich als kompakter Baukörper mit geknicktem Halbwalmdach und stirnseitigen Klebdächern präsentiert. Der schmucke, fachgerecht renovierte Kleinbau ist in charakteristischer Mischbauweise an den Stirnseiten und im Stallbereich aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt, während der Oberbau aus Holz konstruiert ist. Die Heubühne zeigt dekorativ gestaltete Staketenwände, die ebenso auf Luftdurchlässigkeit angelegt sind wie die mit Jalousieläden verschlossenen stirnseitigen Öffnungen. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Stallscheune gehört zum Siechenhaus (Kantonales Denkmalschutzobjekt BRG032), das mindestens seit 1562 einen Vorgängerbau an gleicher Stelle besass und in seinem heutigen Bestand auf das Jahr 1654 zurückgeht. Es wurde bis ins 18. Jh. als Leprosenhaus benutzt und diente später wohl als Spittel bzw. Armenhaus mit angegliedertem Landwirtschaftsbetrieb [1]. Die Stallscheune, die auf der Michaeliskarte um 1840 erscheint, dürfte nach ihren Bauformen in der Zeit um 1800 entstanden sein. In der Zeit um 1900 wurde sie durch einen später wieder beseitigten Anbau auf etwas mehr als das doppelte Volumen vergrössert. 1944-46 erfolgten Restaurierung und Innenumbau des damals als Wohnhaus genutzten Siechenhauses. Seit 1960 werden die Gebäude durch die Armee genutzt, wobei man im Siechenhaus zunächst einige provisorische Anpassungen vornahm, bevor man das Gebäude 1974 mit einem durchgreifendem Umbau für Büroräume des Waffenplatzes einrichtete [2]. Im gleichen Zusammenhang wurde die Stallscheune durch Abbruch des Anbaus wieder auf ihre ursprüngliche Grösse zurückgeführt. 1999 erfolgte eine Aussenrenovation von Haupt- und Nebengebäude nach denkmalpflegerischen Grundsätzen. |
Beschreibung: | Das Siechenhaus von 1564 (Kantonales Denkmalschutzobjekt BRG032) bildet zusammen mit der hier beschriebenen Stallscheune aus der Zeit um 1800 eine Baugruppe, die sich am linken Reussufer etwas unterhalb der Strasse nach Wohlen erhebt. Die Lage ausserhalb der Stadt ist dabei für die Funktion des Siechen- wie auch des späteren Armenhauses durchaus charakteristisch, indem man die Bedürftigen mit Vorliebe ausserhalb der kleinstädtischen Gemeinschaft unterbrachte. Die Stallscheune besitzt einen kompakten, auf der Nordseite leicht schräg zum Siechenhaus ausgerichteten Baukörper, der von einem Halbwalmdach mit regionaltypischen stirnseitigen Klebdächern abgeschlossen wird. Es handelt sich um eine Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl. Die Giebelfassaden und die Stallfronten bestehen aus verputztem Bruchsteinmauerwerk und sind mit sorgfältig zubehauenen Muschelkalksteingewänden ausgestattet, wobei die grossen Lüftungsöffnungen Jalousien erhielten. Für die Heubühnenverschalung wählte man luftdurchlässige, dekorativ gestaltete Staketenwände. Die Tenntore besitzen eine rautenförmige Aufdoppelung (erneuert). |
Anmerkungen: | [1] Felder Kdm AG IV 1967, S. 138. [2] Akten zum Siechenhaus im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung; Erhaltungsziel A. - Inventar der militärischen Hochbauten der Schweiz (HOBIM), Einstufung regional (Objekt 3577SC). |
Literatur: | - Peter Felder, Der Bezirk Bremgarten (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IV), Basel 1967, S. 138f. w |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Denkmalschutzakten. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134429 |
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