Identifikation |
Signatur: | INV-AUW933 |
Signatur Archivplan: | AUW933 |
Titel: | Bachweg 3a |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Südosten (2018) |
Bezirk: | Muri |
Gemeinde: | Auw |
Adresse: | Bachweg 3a |
Versicherungs-Nr.: | 152 |
Parzellen-Nr.: | 748 |
Koordinate E: | 2670364 |
Koordinate N: | 1229311 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1852 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2019 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Freiämter Ständerbau in spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen, der 1852 unmittelbar nördlich des Dorfbachs für Jakob und Burkhard Bütler errichtet wurde. Das früher wohl mit Holzschindeln verrandete Wohnhaus, das von einem geraden Satteldach mit ausgeschiedenen Giebelfeldern abgeschlossen wird, ist heute mit einer Eternitverschalung versehen; an die Westseite stösst ein quergiebliger, 1992 zu Wohnzwecken umgebauter ehemaliger Schopfanbau (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Das auffallend grosszügig gestaltete Innere bewahrt eine gepflegte, in der Zeit um 1900 ergänzte Raumausstattung, die von hablichen Verhältnissen zeugt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Angabe im Brandkataster wurde das Gebäude 1852 für Jakob und Burkhard Bütler, Meisen, errichtet; der Eintrag lautete auf ein «Wohnhaus mit 1 gewölbtem & 1 Tremkeller von Holz mit Ziegeldach» [1]. 1859 wurde Jakob Bütler alleiniger Eigentümer. 1868 entstand ein quergiebliger Schopfanbau an der Westseite, der im Eintrag von 1875 als «Holzhaus mit Presse & Obstmühle nebst Schweinställen von Holz» beschrieben wird. Um die Mitte des 20. Jh. erhielt das Haus eine Eternitverschalung. 1992 wurde der Schopfanbau unter Erhaltung von Grundkonstruktion und Dachgerüst in ein Wohnhaus umgebaut. 2012 erfolgte eine Neueindeckung des Dachs. |
Beschreibung: | Das bäuerliche Wohnhaus mit umgebautem, ehemaligem Schopfanbau steht in zurückversetzter Lage gegenüber der Hauptstrasse und der Mühlauerstrasse, durch die Vegetation etwas versteckt, nah am Dorfbach. Es handelt sich um einen Freiämter Ständerbau in spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen. Der zweigeschossige, heute mit Eternitschindeln verkleidete und früher wohl mit Holzschindeln verrandete Baukörper setzt auf einem gemauerten Kellersockel auf, der aufgrund der Nähe zum Dorfbach rundum geschosshoch freiliegt. Er wird von einem geraden Satteldach mit klassizistisch ausgeschiedenem Giebelfeld abgeschlossen. Die beiden identisch ausgebildeten Stirnseiten sind mit vier Achsen von Einzelfenstern besetzt. Die Giebelfelder zeigen als zeittypisches Gestaltungselement lünettenförmige Lüftungsöffnungen (Halbrundöffnungen). Der Hauseingang liegt, aus der Mittelachse leicht zum Hinterhaus verschoben, an der östlichen Traufseite und wurde ursprünglich durch eine doppelläufige Freitreppe erschlossen (heute durch unschönen Treppenaufgang aus jüngerer Zeit ersetzt). Er wird von zwei vergitterten Ganglichtern flankiert und besitzt ein feingesprosstes Oblicht aus dem 19. Jh. Das Türblatt ist erneuert. Die ruhig wirkenden, geschlossenen Dachflächen sind heute mit Falzziegeln eingedeckt. An die westliche Traufseite stösst unter Querfirst ein langgestreckter ehemaliger Schopfanbau, der seit 1992 zu Wohnzwecken umgebaut ist (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Erhalten sind die Grundstruktur sowie das Dachgerüst, eine Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl. Das Hausinnere wird in üblicher Disposition durch einen quer zum First verlaufenden Mittelgang erschlossen, welcher im Erdgeschoss das Vorderhaus mit Stube und Nebenstube vom Hinterhaus mit Küche und Essstube trennt. An der Westseite mündet er auf die doppelläufige Treppe ins Obergeschoss und in den Keller. Die Wohnräume zeigen ungewöhnlich grosszügige Dimensionen und Raumhöhen und bewahren eine gepflegte Ausstattung aus den Entstehungsjahren sowie der Zeit um 1900. Die Stube zeigt Täfer mit qualitätvoller zweifarbiger Holzmaserierung samt Begleitstrichen und Eckornamenten sowie Felderparkett. Der auffallend schmale und tiefe Ofen besteht aus crèmefarbigen, grün und blau verzierten Kacheln mit geometrischen Jugendstilmotiven über einem marmorierten Sockel. Die Einfeuerung erfolgt vom Hausgang aus. Die rückwärtige Essstube besitzt holzsichtiges Weichholztäfer und einen blaugrauen Kachelofen samt Sitzkunst, der prominent mit einem grossen Aargauer Wappen sowie mit Jugendstilmotiven verziert ist. Der grosszügige Hausgang besitzt einen diagonal verlegten, geometrisch ornamentierten Plattenboden. Die Küche ist modernisiert. Die Kammern im Obergeschoss zeigen teilweise noch einfaches gestemmtes Täfer und Türen aus der Bauzeit. Unter dem Vorderhaus erstreckt sich ein geräumiger Gewölbekeller. Im Dachgeschoss besteht noch eine Räucherkammer. Das Dachgerüst ist eine Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl. Der südseitig vor dem Haus gelegene Garten bewahrt zum Dorfbach hin noch eine schöne schmiedeeiserne Umfriedung aus dem 19. Jh. |
Anmerkungen: | [1] StAAG, Brandkataster Auw. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0470-0472, Brandkataster Gemeinde Auw, 1850-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1852: 208, 1875: 28; Schopfanbau ). - ETH-Bibliothek, Zürich, Bildarchiv: LBS_MH01-008165. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134544 |
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