Identifikation |
Signatur: | INV-BZB905 |
Signatur Archivplan: | BZB905 |
Titel: | Linn 34 |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Südwesten (2018) |
Bezirk: | Brugg |
Gemeinde: | Bözberg |
Ehem. Gemeinde: | Linn (bis 31.12.2012) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Linn |
Adresse: | Linn 34 |
Versicherungs-Nr.: | 929 (alt 29) |
Parzellen-Nr.: | 2010 |
Koordinate E: | 2651871 |
Koordinate N: | 1257915 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1836 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2019 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Äusserlich weitgehend intaktes, traufbetontes Juragiebelhaus von 1836, das vermutlich anstelle eines strohgedeckten Vorgängerbaus entstanden ist. Der rundum gemauerte Baukörper zeigt mit den rhythmisch angeordneten Fensterachsen, den korbbogigen Scheunentoren und den ovalen Lüftungsöffnungen an der Heubühnenwand noch stilistische Einflüsse des Spätbarocks, während die straffe Fassadengliederung eher schon dem spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauen zuzuordnen sind. Das Gebäude ist prägender Bestandteil der zeilenartigen Strassenbebauung im gemäss ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz) als national eingestuften Ortsbild. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1836 durch Hans Ulrich Roth wohl anstelle eines strohgedeckten Vorgängerbaus erstellt. Im ausführlichen Brandkatastereintrag von 1850 wird es als "2-stöckiges Wohnhaus, der obere Stock unausgebaut, samt Scheuer von Stein mit gewölbtem Keller unter Ziegeldach" beschrieben [1]. 1863 findet der Anbau eines Schopfes mit Schweineställen Erwähnung, 1882 wird ein Waschhaus neu aufgeführt. 1910 gelangte die Liegenschaft von der Familie Roth an Adolf Dätwiler, dessen Nachkommen heute noch im Haus ansässig sind. Laut mündlicher Aussage soll 1949 nach einem grösseren Brandfall eine umfassende Erneuerung stattgefunden haben, welche am äusseren Erscheinungsbild des Hauses allerdings nicht nachvollziehbar ist [2]. 1986 wurde das Obergeschoss modernisiert und der Dachraum zu Wohnzwecken ausgebaut [3]. Das stark renovationsbedürftige Waschhaus ist zum Abbruch vorgesehen. |
Beschreibung: | Der als Mittertennhaus konzipierte bäuerliche Vielzweckbau ist prägender Bestandteil der nördlichen Häuserzeile von Linn. Er erhebt sich als zweigeschossiger traufständiger Mauerbau unter mittelsteilem, geradem Satteldach, das wohl beim Ausbau des Obergeschosses mittels Kniestock angehoben wurde. Die strassenseitige Schaufront des Wohnteils zeigt eine rhythmische Fassadengliederung mit vier unregelmässig angeordneten Fensterachsen. Die innerste Achse nimmt den leicht erhöhten, über eine Freitreppe erreichbaren Hauseingang auf. Dieser bewahrt ein rautenförmig aufgedoppeltes Türblatt mitsamt Oberlicht. Die Tür- und Fenstergewände bestehen aus behauenem Kalkstein; im Erdgeschoss haben sich noch die alten Fensterflügel mit kleinteiligen Holzsprossen erhalten. Das östliche Giebelfeld wurde anlässlich des Obergeschoss-Ausbaus 1986 mit neuen Fensteröffnungen versehen (Hausinneres nicht gesehen). Westlich an den Wohnteil schliesst unter durchlaufendem First der Scheunentrakt mit Tenn und Stall an (Mittertennhaus). Den strassenseitigen Blickfang bildet das grossflächige, mittig gelegene Korbbogenportal zum Tenn, dessen originale Torflügel noch handgeschmiedete Nägel und ein hübsch ausgeschnittenes Männstürli (Personendurchlass) aufweisen. Linker Hand folgt die ebenfalls noch im Originalzustand erhaltene Stallwand, welche lediglich über ein kleines, halbkreisförmiges Fenster verfügt. Die darüber liegende Heubühnenwand zeigt drei liegende ovale Lüftungsöffnungen (Ochsenaugen). Den kompakten Charakter des Baukörpers unterstreicht die westliche Giebelwand, welche als geschlossene Mauerfläche mit nur einer jüngeren Fensteröffnung zutage tritt. Prägender Bestandteil der Hofanlage ist ein westseitig an die Stirnmauer der Ökonomie anschliessendes, kleinformatiges Nebengebäude, das einst als Waschhaus diente. Gleich wie das Hauptgebäude ist es aus Kalkbruchsteinen aufgeführt und schliesst mit einem steilen Giebeldach. Der seit langer Zeit schon vernachlässigte Kleinbau ist baufällig und müsste dringend renoviert werden. Ein zweiter, hölzerner Annexbau mit Pultdach schliesst ostseitig an den Wohnteil an; es dürfte sich hier um den 1863 erwähnten Schopfanbau handeln (nicht Teil des Schutzumfangs). |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Linn. [2] Mündliche Aussage des Hauseigentümers (2018). [3] Gemeindearchiv Bözberg: Baugesuchsakten. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134764 |
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