Identifikation |
Signatur: | INV-BZB906 |
Signatur Archivplan: | BZB906 |
Titel: | Linn 38 |
Ansichtsbild: |
|
Bildlegende: | Ansicht von Südosten (2018) |
Bezirk: | Brugg |
Gemeinde: | Bözberg |
Ehem. Gemeinde: | Linn (bis 31.12.2012) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Linn |
Adresse: | Linn 38 |
Versicherungs-Nr.: | 932 (alt 32) |
Parzellen-Nr.: | 2009 |
Koordinate E: | 2651809 |
Koordinate N: | 1257897 |
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1841 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
|
Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2019 |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Intakt erhaltenes Juragiebelhaus spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung, das 1841 für den Lehrer Jacob Bossard erstellt wurde. Der kompakte Mauerbau zeigt mit dem steilen Giebeldach, der streng axialen Befensterung, der Lünette im Giebelfeld und dem korbbogigen Tennportal wesentliche zeittypische Gestaltmerkmale. Das Gebäude bildet den westlichen Auftakt der zeilenförmigen Strassenbebauung, womit ihm eine besondere räumliche Bedeutung im gemäss ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz) als national eingestuften Ortsbild zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkatastereintrag wurde das Gebäude 1841 als "2-stöckiges Wohnhaus samt Scheuer von Stein mit gewölbtem Keller unter Ziegeldach" für Lehrer Jacob Bossard erbaut [1]. 1891 wird zusätzlich ein "Schopf und Waschhaus" erwähnt, bei dem es sich wohl um den heute noch bestehenden westlichen Pultdachanbau handelt. Jüngere bauliche Erweiterungen des Ökonomieteils erfolgten rückwärtig mittels Schleppdachanbauten (nicht Teil des Schutzumfangs). |
Beschreibung: | Das traufbetonte Bauernhaus bildet den westlichen Abschluss der gassenähnlich verdich¬teten nördlichen Häuserzeile von Linn. Um Gartentiefe von der Dorfstrasse zurückversetzt, erhebt es sich als traufständiger länglicher Mauerbau unter steilem, noch mit alten Biberschwanzziegeln eingedecktem Satteldach, das scheunenseitig zu einem kleinen gedeckten Vorplatz vorgezogen ist. Westseitig schliesst an den Hauptbaukörper ein etwas jüngerer Pultdachanbau an, bei dem es sich wohl um den 1891 verzeichneten Schopf mit Waschhaus handelt. Der rundum gemauerte Baukörper ist aus gelblichen Kalkbruchsteinen gefügt und flächig verputzt. Den ostseitigen Wohnteil gliedern traufseitig drei und stirnseitig zwei regelmässig gesetzte Fensterachsen. Etwas ungewöhnlich und wohl auf die engen, kleinbäuerlichen Wohnverhältnisse zurückzuführen ist die Erschliessungssituation, indem der Hauseingang nicht wie üblich traufseitig angelegt ist, sondern auf der Stirnseite vermutlich direkt in die Küche führt. Sämtliche Fenstergewände wie auch das Türgericht bestehen noch in der originalen Ausführung aus gelblichem Kalkstein. Auch die holzgesprossten Vorfenster und das gestemmte Türblatt mit Oberlicht dürften noch aus der Bauzeit stammen. Als verbreitetes Merkmal biedermeierlichen Bauens ist das Giebelfeld unter dem First mit einer halbkreisförmigen Lüftungsöffnung (Lünette) versehen. Hausinneres nicht gesehen. Westlich an den Wohnteil schliesst unter durchlaufendem First der Scheunentrakt mit Tenn und Stall an, womit sich die in der Region verbreitete Nutzungskonstellation des Mittertennhauses ergibt. Den strassenseitigen Blickfang bildet das grossflächige, mittig in der Fassade gelegene Korbbogenportal zum Tenn. Linker Hand folgt die ebenfalls noch im Originalzustand erhaltene Stallwand, welche lediglich mit einer kleinen, breitrechteckigen Lichtöffnung besetzt ist. Vor der südlichen Stubenfront erstreckt sich zur Strasse hin ein kleiner, von einem schmiedeeisernen Zaun gefasster Bauerngarten. Dieser bildet ein wertvolles, den Strassenraum gestaltendes Element im gemäss ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz) als national eingestuften Ortsbild von Linn [2]. Unmittelbar beim Garten befindet sich ein heute mit einem Betondeckel verschlossener alter Sodbrunnen. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Linn. [2] ICOMOS, Liste der historischen Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Gemeinde Linn, 4103-3. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS, Liste der historischen Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Gemeinde Linn, 4103-3. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134765 |
|
Social Media |
Share | |
|