Identifikation |
Signatur: | INV-BZB908 |
Signatur Archivplan: | BZB908 |
Titel: | Oberbözberg Dorfstrasse 24 |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Strassenseitige Ansicht von Süden (2018) |
Bezirk: | Brugg |
Gemeinde: | Bözberg |
Ehem. Gemeinde: | Oberbözberg (bis 31.12.2012) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Oberbözberg |
Adresse: | Dorfstrasse 24 |
Versicherungs-Nr.: | 550 (alt 50) |
Parzellen-Nr.: | 1152 |
Koordinate E: | 2654047 |
Koordinate N: | 1261008 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1822 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | OBB901 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2019 |
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Dokumentation |
Inschriften: | "18 IM 22" (Hauseingang) |
Würdigung: | Stattliches gemauertes Juragiebelhaus spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung, das in zwei Etappen 1822 (Wohnteil) und 1839 (Scheunentrakt) aus einem strohgedeckten Vorgängerbau hervorgegangen ist. Namentlich die strassenseitige Schaufront mit den regelmässigen Fensterachsen sowie den zeittypischen Korbbogenportalen und Lünetten am Ökonomietrakt hat ihr bauzeitliches Erscheinungsbild weitgehend bewahrt. Mit dem rückwärtigen, im rechten Winkel hingestellten Nebengebäude von 1859 (Bauinventarobjekt OBB901) ergibt sich eine spannungsvolle bäuerliche Anlage, welche im zeilenförmig strukturieren Ortsbild von Oberbözberg ein markantes Zeichen setzt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Inschrift "18 IM 22" am Hauseingang bezeugt die Errichtung des heute bestehenden, gemauerten Wohnteils durch Johannes Müller, den damaligen Eigentümer der Liegenschaft. Vermutlich ersetzte der Neubau den Wohnteil eines älteren, strohgedeckten Bauernhauses, von dem der Scheunentrakt zunächst noch erhalten blieb. Entsprechend lautet der Brandkatastereintrag von 1829 auf "ein 2-stöckiges Wohnhaus samt Scheuer und Stall, auch Schopf, ersteres von Stein mit Ziegeldach, letztere von Holz und Stein mit Strohdach" [1]. Ein Eintrag von 1839 erwähnt eine "gänzliche Demolierung des Scheuerwerks und Erbauung einer neuen Scheune von Stein mit Ziegel", womit das Gebäude seine bestehende spätklassizistisch-biedermeierliche Gesamtform erhielt. Im Brandkataster von 1850 wird das Gebäude nun als "2-stöckiges Wohnhaus samt Scheuer mit Futtertenn, angebautem Schopf für Schweineställe von Stein, mit 2 gewölbten Kellern unter Ziegeldach" aufgeführt [2]. Bis 1905 verblieb die Liegenschaft in den Händen der Familie Müller, ehe sie an die Familie Siegrist überging. Im Verlauf des 20. Jh. hat die heute noch landwirtschaftlich genutzte Liegenschaft sukzessive Erneuerungen und rückwärtige Erweiterungen erfahren (1951 Kachelofen in der unteren Stube; um 1990 Erneuerung Küche; 1998 Ausbau Obergeschoss; 2009 Ausbau Dachgeschoss). |
Beschreibung: | Die Liegenschaft ist prägender Bestandteil der zeilenförmig angeordneten Bebauung nördlich der Dorfstrasse. Der traufständig ausgerichtete längliche Baukörper erhebt sich als zweigeschossiger Mauerbau unter leicht geknicktem Satteldach, das heute mit jüngeren Falzziegeln eingedeckt und seit dem Ausbau des Dachgeschosses mit zwei Schleppgauben besetzt ist. Die strassenseitige Schaufront zeigt eine zeittypisch strenge Fassadengliederung mit fünf Fensterachsen. Die innerste, scheunenseitige Achse nimmt den leicht erhöhten, über eine Freitreppe aus Muschelkalk erreichbaren Hauseingang auf. Dieser weist am Sturz die eingehauene Bauherreninschrift "18 IM 22" [IM= Iohannes Müller] auf. Sämtliche Tür- und Fenstergewände sind in der originalen Ausführung aus behauenem Muschelkalk erhalten (Türblatt und Fensterflügel erneuert). Östlich an den Wohnteil schliesst der gleichfalls gemauerte Scheunentrakt mit Tenn, Futtertenn und Stall an. Grosse Korbbogenportale und halbkreisförmige Lüftungsöffnungen (Lünetten) an der Heubühnenwand sind kennzeichnend für die Juragiebelhäuser aus dieser Zeit. Lediglich die breitrechteckige Fensteröffnung beim Stall dürfte eine nachträgliche Vergrösserung erfahren haben. Im Gegensatz zur intakt erhaltenen strassenseitigen Schaufront hat die Hausrückseite grössere Veränderungen mit teils neuen Fensteröffnungen erfahren. Im durchgehend modernisierten Hausinnern ist die Grundanlage mit Stichgang und vierteiliger Raumanordnung noch vorhanden. Im ausgebauten Dachgeschoss tritt die alte Dachkonstruktion mit liegenden Stuhljochen teilweise noch zutage. Die Südwestecke des Wohnteils nimmt ein tonnengewölbter Keller ein, welcher über einen strassenseitigen Ausseneingang erschlossen ist. Ein zweiter, grösserer Gewölbekeller befindet sich unter dem rückwärtigen Nebengebäude (Bauinventarobjekt OBB901). |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1942.0001: Kataster Bözberg 1828 (4481). [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0164-0165: Brandkataster Gemeinde Oberbözberg 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134767 |
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