Identifikation |
Signatur: | INV-BZB912 |
Signatur Archivplan: | BZB912 |
Titel: | Mühle Kirchbözberg 12 |
Ansichtsbild: |
|
Bildlegende: | Ansicht von Süden (2018) |
Bezirk: | Brugg |
Gemeinde: | Bözberg |
Ehem. Gemeinde: | Unterbözberg (bis 31.12.2012) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Unterbözberg |
Adresse: | Kirchbözberg 12 |
Versicherungs-Nr.: | 45 |
Parzellen-Nr.: | 67 |
Koordinate E: | 2654755 |
Koordinate N: | 1260463 |
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1830 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | BZB911, BZB913 |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
|
Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2019 |
|
Dokumentation |
Inschriften: | 1789 (Portalinschrift Keller) |
Würdigung: | Über einem Gewölbekeller von 1789 errichtetes gemauertes Wohnhaus aus der Zeit um 1830, das mit dem östlich benachbarten alten Mühlen-Wohnhaus (Bauinventarobjekt BZB911) sowie der südwestlich gelegenen ehemaligen Öle (Bauinventarobjekt BZB913) ein bau- und gewerbegeschichtlich interessantes Ensemble bildet. Das kürzlich renovierte Gebäude zeigt ein intaktes, biedermeierlich geprägtes Erscheinungsbild. Trotz des Verlustes wesentlicher Bestandteile (Mühlengebäude, grosse Mühlenscheune sowie talabwärts gelegene Beimühle) hat der Mühlenkomplex seinen historischen Zeugenwert und wie auch eine gewisse Lagequalität am Eingang ins Sägemühlital bewahrt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der älteste noch bestehende Teil der seit dem 14. Jh. bezeugten "Itelemühle" ist das Wohnhaus Kirchbözberg 10 von 1638/1771 (Bauinventarobjekt BZB911). Westlich davon stand ein "einstöckiger gemauerter Speicher mit gewölbtem Keller", der gemäss Portalinschrift von 1789 stammte [1]. Um 1830 wurde über dem alten Gewölbekeller das bestehende Wohnhaus als zweigeschossiger biedermeierlicher Mauerbau errichtet. Die damaligen Verhältnisse mit den beiden Wohnhäusern, dem ans alte Wohnhaus anschliessenden Mühlenbau (1927 abgebrochen) und der südseitig vor den beiden Wohnhäusern stehenden Mühlenscheune (1960 abgebrochen) sind auf einem Wasserwerksplan von 1861 und auf historischen Fotoaufnahmen anschaulich dargestellt (vgl. Fotodokumentation). 2016 wurde das Wohnhaus einer sorgfältigen Aussenrenovation unterzogen. Das Innere erfuhr unter Beibehaltung der Grundkonstruktion und der Raumstruktur einen zeitgemässen Ausbau. |
Beschreibung: | Das Wohnhaus von 1830 erhebt sich im seitlich ansteigenden Terrain als hoher, schlanker Baukörper über dem alten Gewölbekeller von 1789. Dieser ist auf der Strassenseite über eine kleine Aussentreppe ebenerdig zu betreten. Das rundbogige Eingangsportal aus Kalkstein trägt am Scheitel die teils verwitterte Jahreszahl 1789 nebst dem Mühlrad als Berufsemblem und den Initialen "JD" wohl für Jakob Dambach. Das zweiflüglige Türblatt ist als Brettertür mit aufgedoppeltem Rahmenwerk ausgebildet. Beidseits des zentralen Eingangs sind liegende Rechteckfenster und rundbogige Mauernischen in die Giebelmauer eingelassen. Der Sockelbereich enthält zwei parallel in Firstrichtung gelegene Gewölbekeller, die durch massiv gemauerte Arkadenbögen voneinander getrennt sind. An den bergseitigen Rückwänden finden sich diverse, unterschiedlich ausgeformte Mauernischen. Bei der Errichtung des Wohnhaus-Oberbaus von 1830 hat man sich die Geländesituation geschickt zunutze gemacht. Vor der südlichen Trauffassade wurde eine rampenartige Zufahrt mit mächtiger strassenseitigen Stützmauer geschaffen. So ergab sich ein grosszügiger Vorplatz mit ebenerdigem Zugang zu den Wohnräumen im Hochparterre. Über dem Kellersockel erhebt sich das Wohnhaus als zweigeschossiger Mauerbau über nahezu quadratischer Grundfläche, abgeschlossen von einem steilen, geknickten Giebeldach. Die Fassaden sind in zeittypischer Manier axial mit hochrechteckigen Fensteröffnungen besetzt. Die Tür- und Fensteröffnungen weisen Gewände aus Muschelkalk auf, welche anlässlich der Restaurierung eine sorgfältige Überarbeitung erfuhren. Über einen bergseitigen Aussenaufgang gelangt man ins Obergeschoss, wo heute eine eigenständige Wohnung eingerichtet ist. Im ebenfalls zu Wohnzwecken ausgebauten Dachgeschoss ist das bauzeitliche Dachgebälk, eine Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und gezapften Kopfhölzern, frei einsehbar. An historischer Ausstattung sind noch einzelne Krallentäfer aus der Zeit um 1900 vorhanden. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1942.0001: Brandkataster Gemeinde Bözberg 1829. [2] Staatsarchiv Bern, B IV 482 (zit. aus: Baumann 1998, S. 412). [3] Staatsarchiv Aargau, Nr. 1142 (Amtsrechnung 1773). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Literatur: | - Max Baumann, Leben auf dem Bözberg, Die Geschichte der Gemeinden Gallenkirch, Linn, Ober- und Unterbözberg, Stilli 1998. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1942.0001 (4481): Brandkataster Gemeinde Bözberg 1829; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0121: Brandkataster Gemeinde Bözberg 1850; CA.0001/0198-0200: Brandkataster Gemeinde Unterbözberg 1875-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1829: 154; 1850: 186; 1875: 108; 1899: 45). - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Unterbözberg, IV-28/7. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134777 |
|
Social Media |
Share | |
|