DOK-MAD839.910 Hinterdorf 70 (entlassen), 1820 (ca.) (Dossier (Dokumentationsobjekte))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - DOK-839 Dokumentationsobjekte, Keine Angabe (Bestand)
      - AG-DP-DOK-M M (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        DOK-MAD Mandach (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        DOK-MAD839.909 Hinterdorf 78 (entlassen), 1841 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
        DOK-MAD839.910 Hinterdorf 70 (entlassen), 1820 (ca.) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
        DOK-MAD839.911 Oberdorf 65 (entlassen), 19. Jh. (Dossier (Dokumentationsobjekte))

Identifikation

Signatur:

DOK-MAD839.910

Signatur Archivplan:

MAD839.910

Titel:

Hinterdorf 70 (entlassen)

Ansichtsbild:


1/2

Bildlegende:

Ansicht von Südwesten (2018)

Bezirk:

Brugg

Gemeinde:

Mandach

Adresse:

Hinterdorf 70

Versicherungs-Nr.:

Parzellen-Nr.:

Koordinate E:

2656088

Koordinate N:

1266535

Chronologie
Entstehungszeitraum:	approx. 1820
Grundlage Datierung:	Brandkataster

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):	Spätklassizismus

Schutz / Status
Status Bauinventar:	Neuaufnahme Bauinventar 2019; Entlassung aus dem Bauinventar 2023;

Dokumentation
Würdigung:	Begründung Entlassung 2023: Der Eigenwert des Gebäudes ist gering.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Das bestehende Gebäude entstand vor 1829 anstelle eines Vorgängerbaus, der im ersten verfügbaren Brandkataster von 1815 noch als «einstökiges hölzernes mit Stroh gedecktes Haus und Scheune» aufgeführt ist [1]. Zum Zeitpunkt des nachfolgenden Eintrags von 1829 bestand bereits das heutige Gebäude, das als «zweistökiges Wohnhaus mit 2 Wohnungen samt Scheuer und Stall, von Stein, mit Ziegeldach, nebst 2 Tremkellern» beschrieben wurde. Eigentümer und wohl auch Bauherren des zweigeteilten Hauses waren Johannes Geissmann, Gemeinderat, sowie Hans Ulrich Märki, Schuhmacher. 1885 wurde gemäss Brandkataster der bis dahin vielleicht noch nicht bewohnte obere Stock ausgebaut, 1888 erfolgte ein Schopfanbau. Vor einigen Jahren wurde südseitig, wohl im Zug eines Dachausbaus, eine Schleppgaube aufgesetzt.
Beschreibung:	Der eher kleinformatige bäuerliche Vielzweckbau flankiert als Gegenüber des grossvolumigen Bauernhauses Oberdorf 65 (Bauinventarobjekt MAD911) in ortsbildprägender Stellung mit seiner entsprechend dem Strassenverlauf abgeknickten Stirnseite die Fahrstrasse zum Hinterdorf. Es handelt sich um ein gemauertes Juragiebelhaus spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung. Unter einem durchgehenden, ungebrochenen Satteldach sind nach dem Schema des Mitterstallhauses der Ökonomieteil mit Tenn und Stall sowie der von der Strasse abgewandte, zweigeschossige Wohnteil aufgereiht. Dieser ist mit vier Achsen von Einzelfenstern in rechteckigen Muschelkalkgewänden in zeittypisch nüchternen Formen ganz regelmässig gegliedert. Der von einem Rechteckgewände gerahmte Hauseingang nimmt in üblicher Disposition die innerste Achse neben dem Stall ein. Den Ökonomieteil akzentuiert ein zur Strasse gewandtes, für den Bautypus charakteristisches korbbogiges Tenntor, dessen Gewände mit Kämpfern und Schlussstein ausgestattet ist. Darüber belüften zwei ebenfalls zeittypische Lünetten (Halbrundöffnungen) die Heubühne. Das heute mit Falzziegeln eingedeckte Dach ist vor dem Ökonomieteil zu einem von Streben gestützten Vorschermen herabgezogen. Das Dachgeschoss des Wohnteils belichtet eine jüngere Schlepplukarne. Die an der Strasse prominent aufragende westliche Stirnseite ist mit Ausnahme zweier hochgelegener schartenförmiger Lüftungsöffnungen gänzlich geschlossen. An der rückwärtigen nördlichen Traufseite ist der Ökonomieteil durch einen quergiebligen Werkstattanbau erweitert (nicht Teil des Schutzumfangs). (Hausinneres nicht gesehen.) Mit dem Haus Oberdorf 65 (Bauinventarobjekt MAD911) auf der gegenüberliegenden Strassenseite sowie der südlich benachbarten, 1912 anstelle einer Vorgängerin erbauten Stallscheune bildet das Gebäude eine engräumige ortsbauliche Situation, der für diesen Dorfteil von Mandach prägende Bedeutung zukommt.
Anmerkungen:	[1] StAAG, Brandkataster Mandach.
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Quellen:	- Staatsarchiv Aargau (StAAG): ZwA 1942.0001, Brandkataster Gemeinde Mandach 1815-1849; CA.0001/0154-0156, Brandkataster Gemeinde Mandach, 1850-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1815: 19, 1828: 19, 1850: 23, 1876: 46).
Reproduktionsbestimmungen:	© Kantonale Denkmalpflege Aargau