INV-SBA904 Bühl 5, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SBA904
Signatur Archivplan:SBA904
Titel:Bühl 5
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten 82019)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Staffelbach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Staffelbach
Adresse:Bühl 5
Versicherungs-Nr.:59
Parzellen-Nr.:685
Koordinate E:2645700
Koordinate N:1237072

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammendes ehemaliges Strohdachhaus, das seine Gesamtform mit charakteristisch abgewalmtem Dach bewahrt hat. Im Dachraum ist die rauchgeschwärzte Hochstudkonstruktion in weitgehend unveränderter Form erlebbar. Von der ursprünglichen Bohlenständerkonstruktion hat sich die Trennwand zwischen Wohnteil und Tenn erhalten. Anlässlich einer kürzlich erfolgten Renovation wurden die Fassaden des Wohnteils und auch die innere Raumstruktur grundlegend umgestaltet. Trotz der grossen baulichen Eingriffe ist der Zeugniswert des Hochstudhauses aufgrund des äusseren Erscheinungsbildes und der originalen Dachkonstruktion nach wie vor als erheblich einzuschätzen. Als prägender Bestandteil des südlichen Dorfeingangs kommt dem Gebäude zudem eine grosse ortsbauliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der konstruktiven Ausführung der Bohlenwand und der Dachkonstruktion nach zu schliessen, dürfte das Haus im 18. Jh. entstanden sein. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 ist von einem "Wohnhaus samt Scheune von Holz, mit zwei Tremkellern, unter Strohdach“ die Rede [1]. Damaliger Eigentümer war Johann Morgenthaler; 1862 ging die Liegenschaft an die Familie Gugelmann über. Wohl noch im 19. Jh. wurden die ursprünglichen hölzernen Aussenwände durch Fachwerk ersetzt. Die Umdeckung von Stroh auf Ziegel erfolgte gemäss Brandkataster 1909, wobei die originale Hochstud-Dachkonstruktion beibehalten und mit zusätzlichen Hölzern verstärkt wurde. Eine Fotoaufnahme aus dem frühen 20. Jh. zeigt den damaligen Zustand mit verputzten Fachwerkwänden, Ziegeldach und noch ohne den ostseitig anschliessenden Annexbau (vgl. Bilddokumentation).
Im Laufe des 20. Jh. wurden die traufseitigen Scheunenwände neu mit Kalksandsteinen aufgemauert. Anlässlich eines jüngst erfolgten grösseren Umbaus hat man die teils baufälligen Aussenwände erneuert bzw. mit einer äusseren Dämmschicht samt Bretterschalung versehen. Gleichzeitig erfolgte eine vollständige Neugestaltung des Hausinnern mit teils geschossübergreifenden Räumen. In den Wohnraum einbezogen wurde ein unter tieferem First anschliessender östlicher Schopfanbau aus dem früheren 20. Jh.
Beschreibung:Das weit heruntergezogene Vollwalmdach kennzeichnet den länglichen, quer zur Strasse gestellten Baukörper schon von weither als ehemaliges Strohdachhaus. Das frühere Bauernhaus setzt sich aus dem ostseitigen Wohnteil und einem westlich anschliessenden Scheunentrakt mit Tenn, Stall und Futtertenn zusammen. Der mit der Stubenfront nach Süden gerichtete Wohnteil wurde im frühen 20. Jh. mit einem niedrigeren Schopfanbau versehen, welcher heute gestalterisch und auch nutzungsmässig in den stark erneuerten Wohnbereich einbezogen ist.
Die traditionelle Ausprägung des Hauses als Bohlenständerbau kommt heute noch an der hölzernen Trennwand zwischen Wohnteil und Tenn zum Ausdruck. Diese hat sich in originaler Form mit Schwelle, Ständergerüst und horizontal eingefügten Bohlen erhalten. In die Ständerwand eingebunden ist einer von insgesamt drei Firstständern, welche die für Strohdachhäuser charakteristische Hochstud-Dachkonstruktion bilden. Als konstruktionsgeschichtlich wertvolles Element ist das durchgehend rauchgeschwärzte Dachgerüst mit Hochstüden, Firstpfette, Unterfirst, Sperrrafen und Windstreben mitsamt der alten Rafenlage fast vollständig erhalten. Bei der Umdeckung auf Ziegel setzte man zur Entlastung der Rafenlage einen stehenden Stuhl in die Dachkonstruktion ein. Von baugeschichtlichem Interesse ist auch der westliche, strassenseitige Firstabschluss, wo das Dach schon zu einem früheren Zeitpunkt verlängert und auf eine Stirnmauer aus massivem Bruchsteinmauerwerk aufgesetzt wurde.
Im grundlegend erneuerten Wohnbereich hat sich andeutungsweise noch die frühere Raumstruktur mit südseitig gelegenem Wohnbereich (heute zweigeschossig ausgebildet) und nördlich gelegener Küche erhalten. Inneres vollständig modernisiert.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0655-0658: Brandkataster Gemeinde Staffelbach 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0655-0658: Brandkataster Gemeinde Staffelbach 1850-1938.
- Kulturgüter-Inventar der Gemeinde Staffelbach (Nr. 29).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136202
 

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