INV-SBA912 Kirchgasse 13, 1867 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SBA912
Signatur Archivplan:SBA912
Titel:Kirchgasse 13
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2019)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Staffelbach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Staffelbach
Adresse:Kirchgasse 13
Versicherungs-Nr.:4
Parzellen-Nr.:649
Koordinate E:2646069
Koordinate N:1237207

Chronologie

Entstehungszeitraum:1867
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Am Standort eines abgebrannten Strohdachhauses errichtetes Bauernhaus von 1867, das seine äussere Erscheinungsform als spätklassizistisch-biedermeierlicher Mauerbau weitgehend bewahrt hat. Der Wohnteil zeigt ein zeittypisches Fassadenbild mit streng symmetrischen Fensterachsen und sorgfältig gestalteten Eckquadern, welche wie die Tür- und Fenstergewände aus Staffelbacher Sandstein gearbeitet sind. Wichtige ortsbauliche Stellung am nordöstlichen Siedlungsrand.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1867 als "Wohnhaus und Scheune von Mauer und Holz, 2 gewölbte Keller unter Ziegeldach" neu erstellt [1]. Wohl an der gleichen Stelle hatte früher ein Strohdachhaus gestanden, welches 1866 einem Brand zum Opfer gefallen war. Dieser Vorgängerbau war prägender Bestandteil einer lockeren Häuserzeile, welche sich rechtsufrig der Suhre dem Kirchweg nach Schöftland entlang zog und die nordöstliche Begrenzung der historischen Siedlungsanlage bildete (vgl. Michaeliskarte von 1840).
Bauherr des 1867 errichteten Nachfolgebaus war Jakob Ries, Gemeinderat. 1884 ging die Liegenschaft an den Ziegler Friedrich Gugelmann über; 1888 gelangte sie an die Familie Hauri und 1937 an Gottlieb Graber, einem Vorfahren der heutigen Eigentümer.
Beschreibung:Der längliche Baukörper ist mit Firstrichtung Südwest-Nordost traufständig an die Kirchgasse gestellt, welche rechtsseitig der Suhre ins offene Kulturland nach Schöftland verläuft. Unter durchlaufendem, mittelsteilem Giebeldach reihen sich Wohnteil, Tenn und Stall zu einem Mittertennhaus (Scheunenteil nachträglich verändert und erweitert). Der aus lokalem Sandstein gemauerte und verputzte Wohnteil ist mit seiner vierachsigen Stubenfront nach Südosten zur Strasse ausgerichtet. Die südwestliche Giebelfront weist zwei Fensterachsen auf, über die rückwärtige Trauffassade erstreckt sich eine hölzerne Obergeschosslaube. Die Gebäudekanten akzentuieren sorgfältig behauene Sandstein-Eckquader mit bekrönenden Kapitellen. Ebenfalls aus Sandstein bestehen die hochrechteckigen Fenstergewände, welche mit Ladenfalz und Blockbänken ausgestattet sind. Das Giebelfeld ziert eine halbkreisförmige Lüftungsöffnung (Lünette), ein für diesen Haustyp charakteristisches Gestaltungselement.
Strassenseitig gelangt man über eine erneuerte Freitreppe zum Hauseingang, der über ein aufwendig profiliertes Gewände mit Schlussstein verfügt und das originale, sorgfältig restaurierte Türblatt mit Oblicht bewahrt. Das weitgehend erneuerte Hausinnere zeigt noch das überlieferte Raummuster mit tennseitig durchlaufendem Quergang und vierteiligem Grundriss. Stube und Nebenstube nehmen dabei die südöstliche, strassenseitige Haushälfte ein, während die Küche und ein Zimmer auf der Hausrückseite liegen. Neben der Küche führt ein interner Treppenaufgang ins Obergeschoss. Der Hausgang wurde nachträglich unter die rückwärtige Laube verlängert, um den Zugang zu einem tennseitigen Badezimmeranbau zu schaffen. Die Stube bewahrt einen braunen Kastenofen mit Sitzkunst aus Art-Déco-Reliefkacheln, aus der Zeit um 1910. Unter dem Wohnteil erstreckt sich in Firstrichtung ein tonnengewölbter Keller, welcher über einen Innenabgang und einen Aussenzugang unter der Laube erschlossen ist.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0655-0658: Brandkataster Gemeinde Staffelbach 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0655-0658: Brandkataster Gemeinde Staffelbach 1850-1938.
- Kulturgüter-Inventar der Gemeinde Staffelbach (Nr. 41).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136214
 

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