INV-TEU912 Schlossgasse 17, 1926 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-TEU912
Signatur Archivplan:TEU912
Titel:Schlossgasse 17
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht südwestliche Schaufront (2019)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Teufenthal (AG)
Adresse:Schlossgasse 17
Versicherungs-Nr.:152
Parzellen-Nr.:489
Koordinate E:2651301
Koordinate N:1242374

Chronologie

Entstehungszeitraum:1926
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2020

Dokumentation

Würdigung:In gemässigten Heimatstilformen gehaltene Fabrikantenvilla von 1926, welche für den Zigarrenfabrikanten Ernst Säuberli errichtet wurde. Das für einen Villenbau eher kleinformatige, aber wohlproportionierte Gebäude hat sein bauzeitliches Erscheinungsbild mitsamt der Detailgestaltung an den Fassaden vollumfänglich bewahrt. Es nimmt eine exponierte Stellung am Fuss des malerisch aufragenden Gebäudekomplexes von Schloss Trostburg ein (Kantonales Denkmalschutzobjekt TEU001; Bauinventarobjekt TEU902), weshalb ihm auch eine besondere Bedeutung für das Ortsbild von Teufenthal zukommt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1926 für den Zigarrenfabrikanten Ernst Säuberli-Weber als „Wohnhaus aus Stein und Ziegel“ erbaut und zu einem für damalige Verhältnisse auffallen hohen Wert von 58‘000 Franken versichert [1]. Zigarrenfabrikant Säuberli hatte 1912 das Produktionsgebäude der ehemaligen Musikdosenfabrik von Samuel Karrer an der Dorfstrasse übernommen. Als standesgemässen Wohnsitz liess er sich 1926 ein villenartiges Wohnhaus in bester Aussichtslage am Fuss des Schlosshügels errichten.
Beschreibung:Der schmucke, vergleichsweise kleinformatige Villenbau steht südwestlich des Burghügels unmittelbar an der steil ansteigenden Strasse, welche zum Schlosskomplex hochführt. Hangabwärts tritt er mit hohem Kellersockel und zwei Vollgeschossen als schlank aufragender, gemauerter Baukörper unter elegant geknicktem Walmdach in Erscheinung, welches noch mit doppelt verlegten Biberschwanzziegeln eingedeckt ist. Sämtliche Tür- und Fenstergewände sind sorgfältig aus Kunststein gearbeitet. Die talwärts nach Südwesten gerichtete Stubenfront zeichnet sich durch eine dreiteilige Mittelachse mit Verandavorbau samt Terrasse und korrespondierendem Dreiecksgiebel aus, was dem an sich schlichten Baukörper ein herrschaftliches Gepräge verleiht. Die Veranda, welche in damals moderner Art über eine Aussentreppe direkt mit dem Garten verbunden war, zeigt eine sorgfältige Gestaltung als Kunststein-Skelettbau mit säulenartigen Pfeilern, vertieften Wandfeldern sowie in Dreiergruppen angeordneten grossflächigen Fenstern.
Auch die hangseitige, nach Nordosten gerichtete Rückfront des Hauses zeigt ein gekonnt durchkomponiertes Fassadenbild. Von der Strasse gelangt man über einen kleinen Vorgarten ebenerdig zum Hauseingang, der prominent die Mittelachse des Hauses einnimmt. Der Vorbau ist in barockisierenden Formen gestaltet. Er zeigt konkav einschwingende Seitenwände mit gebänderten Flanken, während die Stirnseite mit dem stichbogigen Türsturz einen glatten Verputz aufweist. Aus der Bauzeit erhalten ist auch das sorgfältig gestaltete Türblatt mit gestemmter Füllung, grossem, mit Schmiedeeisengitter besetztem Fensterfeld sowie einem Oberlicht mit Holzsprossen. Der Eingangsvorbau setzt sich im Obergeschoss als kleiner, ebenfalls konkav geformter Balkon fort, welcher über eine Tür in Form eines rundbogigen Dreierfensters zugänglich ist. Im Bereich des Erdgeschosses wird der Hauseingang beidseits flankiert von kleinformatigen dreiteiligen Rechteckfensterchen, welche mit Schmiedeeisengittern in der Art einer Serliana ausgestattet sind. Im Gesamtbild wie auch in der Detailgestaltung der Eisengitter an Fenster und Balkon zeigt sich der stilistische Einfluss des Art Deco.
Im Unterschied zu den aufwendig ausgeführten Längsfassaden sind die beiden Schmalseiten mit jeweils zwei Achsen von Rechteckfenstern eher konventionell gehalten. Auf der südöstlichen, strassenabwärts gelegenen Stirnseite führt eine Zufahrt zur im Sockelgeschoss gelegenen Garage. Seitlich davon befindet sich der Kellereingang, welcher über einen kleinen gewölbten Vorbau erreichbar ist. Hausinneres nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0080: Brandkataster Teufenthal 1829-1950; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0278-0281: Brandkataster Teufenthal 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0080: Brandkataster Teufenthal 1829-1950; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0278-0281: Brandkataster Teufenthal 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136420
 

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