INV-WLO950 Restaurant Alpenrösli, 1900 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-WLO950
Signatur Archivplan:WLO950
Titel:Restaurant Alpenrösli
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2019)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Würenlos
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Schulstrasse 25
Versicherungs-Nr.:105
Parzellen-Nr.:368
Koordinate E:2669924
Koordinate N:1255094

Chronologie

Entstehungszeitraum:1900
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2020

Dokumentation

Würdigung:Das um 1900 anstelle eines Vorgängerbaus errichtete Restaurant "Alpenrösli" ist ein spätklassizistischer Mauerbau mit zeittypisch gestalteten Fassaden, welche mit Ausnahme des nachträglich verschobenen Eingangs in ihrer ursprünglichen Ausprägung erhalten sind. Das im Innern umfassend erneuerte Gebäude nimmt eine wichtige ortsbauliche Stellung unmittelbar gegenüber dem Gemeindehaus (Bauinventarobjekt WLO907) und in der Nähe des Kirchenbezirks ein. Als beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt kommt der Wirtschaft für Würenlos eine erhebliche lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Der Schutzumfang beschränkt sich auf den äusserlich weitgehend erhaltenen spätbiedermeierlichen Baukörper von 1900. Demgegenüber sind der jüngere nordöstliche Saalanbau sowie der umfassend erneuerte nordwestliche Gebäudeflügel (Dorfstrasse 49) nicht Teil des Schutzumfangs.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das bestehende Restaurant "Alpenrösli" im Jahr 1900 für Edouard Moser errichtet [1]. Vermutlich existierte an gleicher Stelle schon früher eine Pintenwirtschaft, wird doch in alten Büchern ein 1880 verstorbener Johann Jakob Moser als "Wirt und Schneidermeister" aufgeführt [2]. Auf einer Postkartenaufnahme von 1908, worauf die Musikgesellschaft vor dem "Alpenrösli" posiert, ist denn auch ein älterer nordwestlicher Gebäudeteil zu erkennen (heutiger erneuerter Gebäudeteil Dorfstrasse 49). Der Eingang ins Restaurant befand sich damals noch in der Mittelachse der zur Schulstrasse gerichteten Schaufront; er wurde erst mit dem später erfolgten nordöstlichen Saalanbau an die heutige Stelle verschoben.
Nach dem Tod von Edouard Moser ging das "Alpenrösli" 1912 an Wilhelm Markwalder über, welcher nebst der Gaststätte auch einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb führte. Nach einer Übergangphase mit Verpachtung an Robert Steger übernahm 1945 das junge Ehepaar Ernst und Lily Markwalder den Gastwirtschaftsbetrieb. Unter ihnen entwickelte sich das Lokal zu einem gutbesuchten Treffpunkt auch für die Würenloser Vereine. Bis um 1950 wurden hier die Gemeinderatswahlen abgehalten. Nach mehreren Besitzerwechseln und einem längeren Betriebsunterbruch fand 1989 ein umfassender Umbau mit anschliessender Wiedereröffnung als Restaurant statt.
Beschreibung:Das Restaurant "Alpenrösli" steht als exponierter Eckbau prominent an der Einmündung der Dorfstrasse in die Schulstrasse. Es erhebt sich als zweigeschossiger gemauerter Baukörper unter mittelsteilem, geradem Giebeldach. Nordöstlich schliesst mit tieferer Firstlinie der zum Restaurant gehörende jüngere, jedoch stärker veränderte Saalanbau an, während sich nordwestlich entlang der Dorfstrasse der stark erneuerte Gebäudeflügel eines älteren Vorgängerbaus erstreckt (Saalanbau und Gebäudeflügel Dorfstrasse 49 nicht Teil des Schutzumfangs).
Zum Strassenraum hin hat der Kernbau von 1900 sein spätklassizistisch geprägtes Fassadenbild mit regelmässig angelegten Fensterachsen weitgehend bewahrt. Das Sockelgeschoss weist einen zeittypischen Fugenputz mit betonter Eckquaderung auf. Ein kantig profiliertes Gurtgesims markiert den Übergang zum glatt verputzten Oberbau, wo an der Stirn- wie auch an der Traufseite der Schriftzug "Restaurant Alpenrösli" angebracht ist (heute in Antiquaschrift erneuert; vgl. historische Aufnahme von 1908). Für die Entstehungszeit um 1900 charakteristisch sind sämtliche Fenstergewände wie auch das Gurtgesims aus Kunststein gefertigt. Nicht mehr existent ist der ursprünglich mittig in der strassenseitigenTrauffront gelegene Eingang, welcher von einem zeittypischen gewalmten Blechdach mit Lambrequin-Verzierung beschirmt war; anlässlich des Saalanbaus wurde der Eingang seitlich verschoben und vollständig neugestaltet.
Im Innern sind die ehemalige Gaststube des Kernbaus und der Saalanbau zu einem grossen, durch eine Schiebewand unterteilbaren Raum zusammengelegt. Historische Ausstattung ist keine mehr vorhanden.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Würenlos, Brandassekuranz-Kataster.
[2] Nutzungsgeschichte des Restaurants "Alpenrösli" nach Ehrsam 1994.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Hans Ehrsam, "Alpenrösli": Geschichte und Geschichten (Auszug aus Würenloser Blätter 1994).
- Peter Witschi, Ortsgeschichte Würenlos, Würenlos 1984.
Quellen:- Gemeindearchiv Würenlos, A39, Gebäudeversicherung: Brandassekuranz-Kataster.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136862
 

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