INV-SPB907 Schmiede Schmittengasse 5, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-S S (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-SPB Spreitenbach (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-SPB906 Säge Dorfstrasse 97, 1861 (Dossier (Bauinventar))
        INV-SPB907 Schmiede Schmittengasse 5, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))
        INV-SPB908A Hochhaus "Gyrhalde", 1955-1959 (Dossier (Bauinventar))

Identifikation

Signatur:

INV-SPB907

Signatur Archivplan:

SPB907

Titel:

Schmiede Schmittengasse 5

Ansichtsbild:


1/2

Bildlegende:

Ansicht von Westen (2020)

Bezirk:

Baden

Gemeinde:

Spreitenbach

Ortsteil / Weiler / Flurname:

Dorf

Adresse:

Schmittengasse 5

Versicherungs-Nr.:

135

Parzellen-Nr.:

2392

Koordinate E:

2670038

Koordinate N:

1252328

Chronologie
Entstehungszeitraum:	19th cent.
Grundlage Datierung:	Schätzung

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Schmiede

Dokumentation
Würdigung:	Ehemalige Huf- und Wagenschmiede ("Dorfschmiede"), die im Zusammenhang mit einer Handänderung 1619 erstmals aktenkundliche Erwähnung findet. In der bestehenden Form als wuchtiger dreigeschossiger Baukörper mit Steilgiebeldach und regelmässiger Einzelbefensterung dürfte das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen. Es handelt sich um einen Mauer- und Fachwerkbau, der nachträglich mit einem flächigen Verputz und mit auffälligen Ecklisenen versehen wurde. Die Schmiede markiert den östlichen Eingang zum alten Dorfkern, was ihr einen wichtigen ortsbaulichen Stellenwert verleiht.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Von einer Schmiede in Spreitenbach ist erstmals 1619 die Rede, als ein gewisser Hans Egg aus Turbenthal das Gebäude kaufte und der Gemeinde seine Stube als Versammlungslokal zur Verfügung stellte [1]. Im Verlauf des 19. Jh. dürfte das Gebäude durchgreifend erneuert worden sein. Die Werkstatt war früher im Westteil des Parterres untergebracht und ist heute noch am breiten strassenseitigen Zugang erkennbar. In den1980er Jahren fand ein grösserer Ausbau des Hausinnern statt. 1983 wurde die Schmiedewerkstatt in ein neu errichtetes Nebengebäude ausgelagert. Gemäss Angaben der Bauernhausforschung waren 1988 im Hauptbau noch Teile der alten Schmiedeeinrichtung erhalten. 1993 erfolgte eine teilweise Umnutzung der ehemaligen Werkstatt zu Wohnräumen [2].
Beschreibung:	Die an der Einmündung der Schmittengass in die Dorfstrasse gelegene Schmiede prägt auf markante Weise den östlichen Dorfrand von Spreitenbach. Über nahezu quadratischem Grundriss erhebt sie sich als wuchtiger dreigeschossiger Baukörper unter steilem, leicht geknicktem Satteldach (Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl). Die Aussenwände sind in Mischbauweise aus Mauerwerk und Fachwerk aufgeführt, haben jedoch nachträglich einen deckenden Fassadenverputz mit für die Zeit nach 1900 typischen aufgeputzten Eckquadern und umlaufendem Gurtgesims erhalten. Auf einer älteren Fotoaufnahme aus der Jahrhundertwende ist das Gebäude noch mit stirnseitigem Klebdach und Sichtriegel im Giebelfeld dargestellt (vgl. Fotodokumentation). Die Fassaden des grossvolumigen Gebäudes sind rundum mit Einzelfenstern in annähernd regelmässiger Anordnung besetzt. Unterschiedliche Formate weisen jedoch auf verschiedene Bauphasen hin, welche indessen nicht im Detail geklärt sind. Als eigentliche Schaufront ausgebildet ist die südöstliche Stirnfassade mit fünf streng symmetrischen Fensterachsen und in die Mitte gesetztem Hauseingang (heute durch einen Vorbau etwas in der Wirkung geschmälert). Ebenfalls fünf Achsen besitzt die südwestliche, zur Schmittengass gerichtete Traufseite, wo ein breites, steingefasstes Portal den ehemaligen Zugang zur Schmiedewerkstatt markiert. Hausinneres weitgehend modernisiert und zu Mehrfamilienhaus umgebaut (gemäss Kurzinventar von 1999).
Anmerkungen:	[1] Zimmermann 1930, S. 89. [2] Akten Bauarchiv Spreitenbach.
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Spreitenbach 4040-6.
Literatur:	- Karl Zimmermann, Geschichtliches von Spreitenbach 1124-1930, Dietikon 1930. - Karl Zimmermann, Zur Geschichte der Schmiede von Spreitenbach und ihrer Besitzer, in: Familienforschung Schweiz Vol. 26 (1999), S. 79-.108. - Peter Hoegger, KDM Aargau VII, 1995, S. 124, 125.
Quellen:	- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Spreitenbach II-19/12.
Reproduktionsbestimmungen:	© Kantonale Denkmalpflege Aargau