INV-OLS903 Chillweg 3, 5, 1863 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-OLS903
Signatur Archivplan:OLS903
Titel:Chillweg 3, 5
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2020)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Olsberg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Chillweg 3, 5
Versicherungs-Nr.:17, 14
Parzellen-Nr.:72, 71
Koordinate E:2625903
Koordinate N:1263435
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2625903&y=1263435

Chronologie

Entstehungszeitraum:1863
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Ländlich-bäuerlicher Gebäudekomplex aus dem 19. Jahrhundert, der aus einem 1863 errichteten Käsereigebäude mit Wohnung und einem 1874 ergänzten bäuerlichen Vielzweckbau besteht. Besonders hervorzuheben ist die nach Süden gerichtete dreiachsige Stubenfront des Wohnteils der ehemaligen Käserei, deren untere Fensterreihe mit barockisierenden Stichbogengewänden versehen ist. Der Wohnteil des bäuerlichen Vielzweckbaus besitzt eine straff gegliederte Fassadengestaltung biedermeierlicher Prägung. Das traufständig orientierte Haus verleiht dem Chillweg zusammen mit dem gegenüberliegenden Meierhof (Bauinventarobjekt OLS902) einen gassenhaft geschlossenen Charakter und ist von grosser Bedeutung für das Ortsbild des historischen Dorfkerns.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Den ältesten Teil des Gebäudekomplexes stellt die ehemalige Käserei dar, welche 1863 errichtet wurde; der Brandkatastereintrag lautet «Wohnhaus mit Käserei, 2 Stock hoch von Stein unter Ziegeldach mit gewölbtem Keller». Als Eigentümer ist die Käsereigesellschaft eingetragen. Der bäuerliche Vielzweckbau wurde gemäss Brandkataster 1874 angebaut und als «Wohnhaus mit Scheune, Stall, Futtertenn, vorne 2 Stock hoch und hinten 3 Stock hoch, 2 Eisenbalkenkeller, Ziegeldach» beschrieben. Damaliger Eigentümer war der Friedensrichter und Statthalter Anton Bürgi. 1877 wurde an die ehemalige Käserei ein Schopf mit Stall angefügt. 1970 erfolgte in der Nordwestecke im Erdgeschoss des ehemaligen Käsereigebäudes der Einbau einer Milchproduktehandlung [1]. Ende der 1990er-Jahre wurde der ostseitige Anbau (Versicherungsnummer 60, nicht Teil des Schutzumfangs), der ehemals das Postlokal beherbergt hatte, vergrössert und aufgestockt, um als separate Wohneinheit genützt werden zu können.
Beschreibung:Der ländlich-bäuerliche Gebäudekomplex bestehend aus der ehemaligen Käserei (Versicherungsnummer 14) von 1863 im Westen und dem 1874 angefügten bäuerlichen Vielzweckbau (Versicherungsnummer 17) im Osten bildet auf der Südseite des zum Kloster führenden Chillwegs eine Häuserzeile. Das traufständig orientierte Gebäudeensemble verleiht dem Chillweg zusammen mit dem gegenüberliegenden Meierhof (Bauinventarobjekt OLS902) einen gassenhaft geschlossenen Charakter.
Das unter einem Satteldach geborgene ehemalige Käsereigebäude gliedert sich in einen nach Süden zweigeschossig ausgebildeten Wohntrakt mit Käsekeller und einen niedrigeren, nach Süden versetzten kleinen Wirtschaftsteil unter einem Satteldach mit niedrigerer Firsthöhe. Der kleindimensionierte Stall im Ökonomieteil diente den Zugtieren [2]. Besonders hervorzuheben ist die nach Süden gerichtete dreiachsige Stubenfront des Wohnteils, deren untere Fensterreihe mit barockisierenden Stichbogengewänden versehen ist.
Der östlich anschliessende bäuerliche Vielzweckbau ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt und besitzt ein durchlaufendes Satteldach, dessen First leicht höher liegt als beim Käsereigebäude. Bedingt durch die ausgeprägte Hanglage wurde der Stall nicht neben dem Dreschtenn, sondern unterhalb davon anlegt und ist wie die Kellerräume unter dem Wohnteil von der Talseite her zugänglich. Tenneinfahrt und Wohnungszugang befinden sich hingegen an der Nordseite am Chillweg. Über der früher teilweise bretterverschalten Heubühne hat sich eine Aufzugslukarne erhalten. Der zweigeschossige Wohnteil zählt an beiden Trauffassaden drei gleichmässig verteilte Fensterachsen mit gefalzten rechteckigen Hausteingewänden. Diese zeittypisch straffe Gliederung wies auch die östliche, zweiachsig gestaltete Stirnfront auf, die heute vom angebauten Wohnhaus (Versicherungsnummer 60) verdeckt wird. Die hölzerne Torrahmung der Tenneinfahrt zeigt einen geschweiften Jochbalken. Der quergieblige Schopfanbau vor dem Stall ist eine spätere Ergänzung.
Anmerkungen:[1] UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 2 (1981).
[2] siehe [1].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0567-0569, Brandkataster Gemeinde Olsberg, 1850–1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Materialien Olsberg 2.1–3 (1971).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 2 und 3 (1981).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138752
 

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