INV-OLS904 Mitteldorf 1, 3, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-OLS904
Signatur Archivplan:OLS904
Titel:Mitteldorf 1, 3
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2020)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Olsberg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Mitteldorf 1, 3
Versicherungs-Nr.:25, 24
Parzellen-Nr.:74, 73
Koordinate E:2625938
Koordinate N:1263413
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2625938&y=1263431

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Doppelwohnhaus mit spätklassizistisch-biedermeierlicher Fassadengestaltung aus dem 19. Jahrhundert mit einem älterem, möglicherweise ins Hochmittelalter zurückreichenden Kern. Der voluminösen Baukörper setzt sich aus zwei bündig aneinandergefügten zweigeschossigen Wohnhäusern zusammen. Die aus verputztem Mauerwerk aufgeführten Hausteile tragen ein durchlaufendes, geknicktes Satteldach und richten sich mit straff durchgebildeten dreiachsigen Stubenfronten nach Osten auf den Dorfplatz. An den südlichen Hausteil grenzt ein jüngerer Ökonomieteil unter niedrigerem First (nicht Teil des Schutzumfangs) an. Dem traufständig auf den Dorfplatz ausgerichteten Doppelwohnhaus kommt eine prägende Stellung im Ortsbild zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Gebäudekomplex Mitteldorf 1 und 3 setzt sich zusammen aus einem nördlichen Wohnhaus (Versicherungsnummer 24) und einem südlichen Wohnhaus (Versicherungsnummer 25) sowie einem an dieses angebauten Ökonomieteil (Versicherungsnummer 26). Die beiden Wohnhäuser bildeten ursprünglich ein einziges freistehendes Wohngebäude, das indessen kürzere Ausmasse hatte als die beiden heutigen Trakte zusammen. Dessen noch erhaltener Unterbau dürfte bis ins Hochmittelalter zurückreichen. Zusammen mit der benachbarten freistehenden Stallscheune (Bauinventarobjekt OLS905) auf der gegenüberliegenden Strassenseite – diese gehört heute zum Wohnhaus Mitteldorf 7a (Bauinventarobjekt OLS906) –verkörpert das Wohngebäude einen der ursprünglich vom Zisterzienserinnenkloster abhängigen Höfe. Möglicherweise wurde das ursprüngliche Wohngebäude bereits nach dem Dorfbrand im 17. Jh. in zwei Einheiten geteilt und gegen Norden verlängert [1]. Im ersten erhaltenen Brandkatastereintrag von 1850 werden die beiden Wohnteile noch unter einer Nummer aufgeführt und als «Wohnhaus mit 2 Wohnungen samt Scheuer, Stall und Schopfanbau von Stein, Laube von Holz, 2 Stock hoch mit 4 Tremkellern unter Ziegeldach» beschrieben. Dabei gehörten zum Hausteil A der untere Stock, zwei Keller und eine Hälfte der Scheune. Wohnteil B umfasste den oberen Stock, ebenfalls zwei Keller und die andere Hälfte der Scheune. Im Brandkatastereintrag von 1876 sind die Wohneinheiten als zwei separate Nummern erfasst, nämlich als eine «rechte Wohnung» (Versicherungsnummer 23a, heute 24) und eine «linke Wohnung» (Versicherungsnummer 23b, heute 25). Demnach besteht die heutige quer zum First verlaufende Teilung der beiden Wohneinheiten spätestens seit 1876. Das äussere Tenn des an den südlichen Wohnteil angefügten Ökonomietraktes musste in den 1970er-Jahren der Strassenerweiterung der Hauptverkehrsachse weichen. Um 2000 wurde das Dach des nördlichen Wohnhauses ausgebaut; 2015 dasjenige des südlichen.
Beschreibung:Das traufständig auf den Dorfplatz ausgerichtete Doppelwohnhaus steht auf der Nordseite der Mitteldorfstrasse schräg gegenüber des ehemaligen Meierhofs (Bauinventarobjekt OLS902). Es besteht aus bündig aneinandergefügten zweigeschossigen Wohnteilen, die aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt sind und ein durchgehendes, kräftig geknicktes Satteldach tragen. Die beiden auf einen hohen Gebäudesockel gestellten Wohnteile zählen an der nach Osten blickenden vorderen Trauffassade drei Fensterachsen in einer streng axialen Anordnung, wie sie für das 19. Jh. typisch ist. Die rechteckigen Natursteingewände sind mit Ladenfalz und kantigem Sims ausgestattet. Die im Inneren modernisierten Hausteile verfügen über Keller mit Balkendecken [2]. Der nördliche Wohnteil (Versicherungsnummer 24) ist stirnseitig erschlossen, während der südliche Wohnteil (Versicherungsnummer 25) über die rückwärtige Laubenfront betreten werden kann. An den südlichen Hausteil grenzt ein jüngerer Ökonomieteil unter niedrigerem First (nicht Teil des Schutzumfangs) an.
Anmerkungen:[1] UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 4 (1981).
[2] Angaben zum Innern gemäss Brandkataster und Bauernhausforschung Materialien.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0567-0569, Brandkataster Gemeinde Olsberg, 1850–1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Materialien Olsberg 5.1–3 und 6.1–3 (1971).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 4 und 6 (1981).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Kurzinventar Olsberg IX-7/8 (1997).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138753
 

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