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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1822 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2022 |
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Dokumentation |
Würdigung: | 1822 errichteter bäuerlicher Vielzweckbau, der unter einem durchlaufenden, mit Biberschwanzziegeln gedeckten Satteldach einen zweigeschossigen Wohnteil und einen Ökonomietrakt mit mittigem Stall und aussenliegendem Tenn (Mitterstallhaus) birgt. Der Wohnteil sowie die westliche Giebelseite bestehen aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. Unter dem Wohnteil erstreckt sich ein Gewölbekeller mit Aussenzugang. Das Innere bewahrt die bauzeitliche Raumstruktur samt Deckenbalkenlagen und Deckentäfer sowie zwei Kachelöfen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aufgrund seines intakten Äussern, dem gepflegten und charakteristischen Bauernhausgarten sowie seiner prominenten Lage an der dorfplatzartigen Strassenerweiterung beim Müliweg kommt dem Gebäude ein erheblicher Situationswert zu. Zusammen mit der ehemaligen Mühle (Bauinventarobjekt DEN901) und dem benachbarten, um 1800 errichteten bäuerlichen Vielzweckbau (Bauinventarobjekt DEN909) bildet es eine wertvolle historische und ortsbildprägende Baugruppe. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das bäuerliche Wohnhaus 1822 für Johann Fasler errichtet. Beschrieben wird es darin als ein «Wohnhaus von Stein samt Scheuer und Stall mit gewölbtem Keller und Ziegeldach». 1846 erwarb es Johann Pfister, worauf es während des ganzen 19. Jh. in Familienbesitz blieb. In der ersten Hälfte des 20. Jh. wurden der Stall und teilweise das Innere des Wohnteils modernisiert, wobei an der Grundsubstanz und der Raumstruktur keine wesentlichen Veränderungen erfolgten. In den 1990er-Jahren fand ein Innenumbau statt, bei dem die Dachkonstruktion, die Innentreppe und die Sanitäranlagen erneuert wurden. |
Beschreibung: | Der bäuerliche Vielzweckbau befindet sich auf der Südseite des Müliwegs, der gegen Osten von der Hauptstrasse abzweigt und beim Dorfbach in eine dorfplatzartige Strassenerweiterung mündet. An deren Ostseite stehen die ehemalige Mühle (Bauinventarobjekt DEN901) und ein bäuerlicher Vielzweckbau aus der Zeit um 1800 (Bauinventarobjekt (DEN909). Der bäuerliche Vielzweckbau Müliweg 2 ist traufständig ausgerichtet und zurückversetzt, wodurch vor der nördlichen Traufseite einem sehr gepflegten und charakteristischen Bauernhausgarten Platz geboten wird. Das durchlaufende, leicht geknickte Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt und birgt im Osten einen zweigeschossigen Wohnteil und im Westen einen Ökonomietrakt mit mittigem Stall und aussenliegendem Tenn, weshalb das Gebäude bautypologisch als Mitterstallhaus einzuordnen ist. Der Wohnteil sowie die westliche Giebelseite des Ökonomietraktes sind aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Die Wände des Stalls wurden nachträglich mit Ziegelsteinen gemauert. Obwohl der Stall nicht mehr der Viehhaltung dient, sind am Boden noch Stand und Schorgraben ablesbar. Im Bereich des Tenns, der Heu- und der Garbenbühne besteht eine Bretterverschalung. Unter dem Wohnteil erstreckt sich quer zum First ein tonnengewölbter Keller, der nur über einen Aussenzugang erschlossen und durch kleine querrechteckige Fenster im Gebäudesockel belichtet wird. Die nördliche vorderseitige Trauffassade des Wohnteils weist drei Achsen regelmässig angeordneter gefalzter Rechteckfenster auf. Auf der westlichsten Achse neben dem Stall befindet sich der Hauseingang, der ein stichbogiges Natursteingewände mit hervorgehobenem Schlussstein aufweist. Er bewahrt die bauzeitliche Füllungstür sowie das Oberlicht mit Zahnschnittfries. Der leicht erhöhte Hauseingang ist über eine vorgelagerte Treppe zu erreichen, die gegen Osten mit der Kellertreppe verbunden ist. Die östliche Giebelfassade ist zweiachsig gestaltet, wobei das Giebelfeld ein zentriertes rundbogiges Zwillingsfenster und darüber eine kreisrunde Lüftungsöffnung aufweist. Die Grundrissdisposition folgt einem bautypologisch charakteristischen Schema mit einem durchlaufenden Mittelgang und östlicher Stube und Küche. Hinter dem Stall befindet sich die Treppe ins Obergeschoss. Die Wohnräume sind mit holzsichtigem Deckentäfer und zwei Kachelöfen mit Sitzkunst aus der ersten Hälfte des 20. Jh. ausgestattet. In der Küche hat sich ein Eisenherd erhalten. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4004-04. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): Kataster Densbüren und Asp, ZwA 1936.0001/0203, 1805–1824; ZwA 1936.0001/0204, 1828–1845; ZwA 1936.0001/0205, 1875–1899; Brandkataster Gemeinde Densbüren, CA.0001/0012, 1899–1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138881 |
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