Identifikation |
Signatur: | INV-SAF902 |
Signatur Archivplan: | SAF902 |
Titel: | Striegelstrasse 40 |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Südosten (2021) |
Bezirk: | Zofingen |
Gemeinde: | Safenwil |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Striegel |
Adresse: | Striegelstrasse 40 |
Versicherungs-Nr.: | 46 |
Parzellen-Nr.: | 622 |
Koordinate E: | 2640103 |
Koordinate N: | 1240827 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1917 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Lagerhaus, Lagerhalle |
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Dokumentation |
Würdigung: | Durch Umbau 1917 aus einer Scheune mit Wagenschopf hervorgegangenes Wohn- und Magazingebäude in der Formensprache des Heimatstils. Dem ehemals zum Textilunternehmen Hüssy gehörenden Gebäude mit zwei Wohnungen im Mansarddachgeschoss kommt gegenüber dem Wohn- und Geschäftshaus von 1828 (Bauinventarobjekt SAF903) ein hoher Situationswert zu. Hinter einer strassenraumprägenden Baumreihe mit Brunnen hat sich als wesentliches Element der Gartenanlage die alte Buchsbaumbepflanzung entlang der Hauptstrasse erhalten. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das heutige Gebäude geht auf einen Vorgängerbau zurück. Dieser wurde vor 1866 durch Johann Rudolf Hüssy, dem Gründer der Weberei und Färberei Hüssy & Co., erbaut und bestand aus einer Scheune mit Wagenschopf. Dieses Ökonomiegebäude wurde 1917 zu einem Wohnhaus mit Magazin umgebaut [1]. Nachdem sich 1936 die Matratzen- und Bettwarenfabirk Wibrusa AG in Safenwil niedergelassen hatte, erwarb es der Firmengründer Paul Widmer-Brunner, um den Angestellten seines Betriebs im Obergeschoss des Hauses Wohnraum zu verschaffen [2]. |
Beschreibung: | Der langgestreckte Baukörper liegt längs der Strasse auf der Höhe des Striegelpasses. Ein zur Strasse hin mit eisernem Staketenzaun umfriedeter Garten mit Baumbestand umgibt das Haus. Der Bau besteht im Erdgeschoss aus verputztem Backsteinmauerwerk und besitzt ein hohes Mansarddach mit vollwertigem Wohngeschoss. Die der Strasse zugewandte südliche Längsseite des Hauses ist als Hauptfassade mit fünf Fensterachsen und einem zweiachsigen Quergiebel in der Mitte gestaltet. Die Front des Quergiebels ist mit profiliertem Holzgesimsen reich gegliedert. Das Erdgeschoss zeichnet sich durch grossflächige Kreuzsprossenfenster mit zeittypischen, schmalen Fenstergewänden aus Kunststein aus. Die wie Verandatüren gestalteten Zugänge zum ehemaligen Magazin an der Süd- und der Ostseite sind mit dekorativ angeordneten Sprossen ausgestattet, wie sie für das frühe 20. Jh. charakteristisch sind. Der nur zu den Wohnungen im Mansardgeschoss führende Haupteingang liegt auf der strassenabgewandten, nördlichen Längsseite und besteht aus einer Holztür und zwei kleinen seitlichen Lichtern mit profilierten Gewänden aus Kunststein und bemerkenswerten Fenstergittern. Ansonsten ist das Erdgeschoss auf dieser Seite bis auf eine zweite, wohl nachträglich ergänzte Tür komplett fensterlos. Das Haus ist unterkellert, wobei sowohl gewölbte Räume als auch solche mit Hourdisdecken vorhanden sind. Die hohen Räume im Erdgeschoss sind mit Putzwänden, Zementgussböden und einer Stützenkonstruktion aus Eisenträgern im Charakter von Industriehallen gehalten, welcher in einem interessanten Widerspruch zu den dekorativen Fensterflügeln und Gartenausgängen steht. Im Mansardgeschoss sind zwei Wohnungen mit Stichgang nicht ganz symmetrisch angelegt. Diese weisen mit verglasten Wohnungseingängen, Füllungstüren, Knietäfer, Riemenböden aus Pitch Pine und Bodenfliesen viel bauzeitliche Ausstattung auf, ebenso das gemeinsame Treppenhaus mit flächigen Balustraden, Wandschränken sowie Kunststeinstufen und roten Wabenfliesen im Eingangsbereich. Auf der gleichen Parzelle liegen zwei eingeschossige Nebengebäude (nicht im Schutzumfang) enthalten, die zusammen mit dem Hauptgebäude und dem Garten ein bemerkenswertes Ensemble ergeben und ein räumliches Pendant zum südwestlich gegenüberliegenden Wohn- und Geschäftshaus von 1828 (Bauinventarobjekt SAF903) bilden. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0653 (1899-1938), Vers.-Nr. 46, Brandkataster Gemeinde Safenwil. [2] Freundliche Mitteilung von Sandra Baumli am 18.7.2022. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Safenwil 4283-01. |
Literatur: | - A. Hüssy, C. Staelin-Hüssy, J.P. Zwicky, Die Hüssy vom Strigel. Vorfahren und Nachfahren des Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli von Safenwil 1789–1857, Zürich 1939, S. 115. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0653 (1899-1938), Vers.-Nr. 46, Brandkataster Gemeinde Safenwil. - ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=139900 |
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