INV-SAF927 Dorfrain 10, 18. Jh. (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SAF927
Signatur Archivplan:SAF927
Titel:Dorfrain 10
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2022)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Safenwil
Adresse:Dorfrain 10
Versicherungs-Nr.:103
Parzellen-Nr.:929
Koordinate E:2641298
Koordinate N:1240986

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Ehemals strohgedeckter Vielzweckbau aus dem 18 Jh., der insbesondere am alten Wohntrakt und im Dachbereich wesentliche Teile der bauzeitlichen Ständerbohlen- und Hochstudkonstruktion bewahrt. Das an einer Strassenecke stehende Gebäude besticht durch die nahezu vollständig erhaltene hölzerne Stubenfront und die daran anschliessende Schmalseite mit zeittypischen Reihenfenstern, profilierten Brustriegeln und Schwellenkranz. Das Haus verkörpert den letzten Vertreter dieses einst landschaftsprägenden Haustyps im Dorf, der noch sichtbar seine bauzeitliche Fassadengestaltung bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das vermutlich aus dem 18. Jh. stammende Haus wird im Brandkataster von 1850 als "Wohnhaus nebst Scheune u. ausgebauter 3facher Schweinstall, nebst angebautem Wagenschopf von Holz, 2 Tremkeller u. Strohdach mit Ziegelfirst" beschrieben und war im Besitz des Rudolf Hüssy [1]. Die Umdeckung von Stroh auf Ziegel erfolgte etappenweise und war erst 1924 abgeschlossen [2]. Spätestens 1897 gehörte das Haus Rudolf Lüscher, Steinbrecher. Er liess 1898 die Scheune umbauen [3]. Nach mehreren Handänderungen gelangte das Haus in den Besitz der Witwe Margaretha Hilfiker Suter, einer Vorfahrin des heutigen Eigentümers. Unter ihm fanden im Jahr 2000 weitere bauliche Veränderungen statt: Das Innere des Wohnteils und der darunterliegende Keller sind erneuert worden, wohingegen wesentliche Teile der hölzernen Grundkonstruktion samt der Süd- und Westfassade des Wohnteils sowie Elemente der Dachkonstruktion, namentlich ein rauchgeschwärzter Hochstud, erhalten geblieben sind.
Beschreibung:Das Haus liegt südlich der Dorfstrasse, an der Mündung des Dorfrains in die Chriesigasse. Es entspricht dem einst im Mittelland vorherrschenden Typus des bäuerlichen Vielzweckbaus mit Hochstudkonstruktion und strohgedecktem Vollwalmdach. Diesen Charakter hat das Haus dank des vollständig erhaltenen Dachvolumens und der von aussen nach wie vor sichtbaren Unterscheidung von Wohn- und ehemaligem Scheunenteil behalten. Die südliche Haushälfte des Wohnteils ist unterkellert mit aussenliegendem Kellerhals. Der Wohnungsteil ist als Bohlenständerbau konstruiert, der auf einem Schwellenkranz mit doppelten Holzschlössern steht. Die unregelmässig angeordneten Reihenfenster an der Süd- und Ostseite sind von einem durchgehenden, profilierten Brustriegel begleitet – ein stilistischer Hinweis auf eine Entstehungszeit vor 1800. Ein weiteres Gesims verläuft an der Stubenfront auf Höhe des Rähmbalkens und bildet so zugleich die Bekrönung der Erdgeschossfenster. Der ostseitig, nebem dem ehemaligen Scheunentrakt angelegte Hauseingang unter stichbogigem Holzsturz weist ein barockes Türblatt aus Eichenholz mit den zugehörigen Beschlägen auf. Darüber ist ein einzelnes Fenster mit kräftig profiliertem Gesims eingelassen. Zwei weitere bauzeitliche Türen befinden sich im Innern des Erdgeschosses, das teilweise die ursprüngliche Raumstruktur bewahrt Das über dem Stubengeschoss liegende Gaden zeigt aussen verzäpfte Kopfhölzer und einfache Büge. Im Innern hat sich im Gaden die bauzeitliche Aufkammerung mit Bohlenwänden und Balkendecken erhalten, wobei die Raumhöhe seit der Isolation nicht mehr die ursprüngliche ist. Der geräumige Dachraum mit nachträglich verstärkter und teilweise erneuerter Konstruktion bewahrt einen rauchgeschwärzten Hochstud aus der Bauzeit des Hauses.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0651 (1850-1874), Vers.-Nr. 83, Brandkataster Gemeinde Safenwil.
[2] Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0653 (1899-1938), Vers.-Nr. 103, Brandkataster Gemeinde Safenwil.
[3] Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0652 (1875-1898) Vers.-Nr. 94, Brandkataster Gemeinde Safenwil.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0651 (1850-1874), Vers.-Nr. 83, CA.0001/0652 (1875-1898) Vers.-Nr. 94, CA.0001/0653 (1899-1938), Vers.-Nr. 103, Brandkataster Gemeinde Safenwil.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=139925
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds