INV-STR911 Weissenbergweg 16.3, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-STR911
Signatur Archivplan:STR911
Titel:Weissenbergweg 16.3
Frühere Titel:Weissenbergweg 18
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2023)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Strengelbach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Weissenberg
Adresse:Weissenbergweg 16.3
Versicherungs-Nr.:92
Parzellen-Nr.:146
Koordinate E:2636550
Koordinate N:1237493
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2636550&y=1237493

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Als Kleinbauernhaus errichteter, ehemals strohgedeckter bäuerlicher Vielzweckbau auf einer Hangkuppe des Weissenbergs. Der Kernbau aus dem 18. Jahrhundert weist zwei Erweiterungsphasen aus dem 18. und 19. Jahrhundert auf. Die baugeschichtlich und handwerklich bedeutende, vollständig russgeschwärzte Hochstudkonstruktion sowie die Bohlenständer und Fachwerkfassaden haben sich nahezu vollständig erhalten. Für die Sozialgeschichte und Hausforschung interessant sind die beiden Erweiterungen, welche die kleinbäuerlichen Wohnverhältnisse dokumentieren. Mit seinem charakteristischen, steilen Vollwalmdach kommt dem Hochstudhaus eine landschaftsprägende Wirkung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Den Kernbau des Gebäudes bildet eine Hochstudkonstruktion aus dem 18. Jh. mit zwei Firstständern [1]. Dieser barg unter einem Vollwalmdach im Osten einen Wohnteil und im Westen einen Ökonomieteil. Aufgrund der geringen Grössenverhältnisse dürfte das Gebäude als Tauner- oder Kleinbauernhaus errichtet worden sein.
Noch im 18. Jh. wurde es nach Westen verlängert, indem man einen First- und einen Wandständerbund hinzufügte. Dadurch konnte der Ökonomietrakt in ein Tenn und einen Stall eingeteilt werden. Anlässlich dieses Umbaus wurden sämtliche Innen- und Aussenwände erneuert. Auch das bis heute bestehende Tenntor stammt aus dieser Erweiterungsphase.
Im 19. Jh. fand eine zweite Erweiterung gegen Westen statt, bei welcher der First mit einer weiteren Stütze verlängert und darunter zusätzlicher Wohnraum an den bestehenden Bau angefügt wurde. Gleichzeitig wurde der Stall zu Wohnzwecken umfunktioniert. Die Firstständer wurden dabei im Erdgeschoss gekappt und mit Fachwerkwänden unterfangen. Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1874 eigentumsrechtlich auf zwei Parteien aufgeteilt, die jeweils eine Wohnung, einen Balkenkeller und eine Hälfte der Scheune besassen. Im frühen 20. Jh. war das Gebäude wieder im Besitz einer Eigentümerschaft [2].
Seit dem letzten Umbau im 19. Jh. hat sich das Raumgefüge nicht mehr verändert. Zum Ausbau des 20. Jh. gehören einzig die Backsteinwände des Ziegelstalls auf der Südseite. Die Umdeckung auf Ziegel erfolgte ebenfalls im frühen 20. Jh.
Das Gebäude ist seit etwa dreissig Jahren unbewohnt und wird aktuell als Scheune und Ziegenstall verwendet. Dementsprechend weist es einen Unterhaltsrückstand auf, weshalb die Erhaltensfähigkeit zu prüfen ist.
Beschreibung:Das ehemals strohgedeckte Hochstudhaus steht an der Hangkante des nach Osten zur Wiggerebene hin steil abfallenden Weissenbergs. Es ist quer zum Weissenbergweg ausgerichtet, bei dem es sich um den alten Fahrweg von Strengelbach zum Weiler Egg handelt.
Der eingeschossige Baukörper über rechteckigem Grundriss ist von einem bautypologisch charakteristischen Vollwalmdach bedeckt. Der Kernbau aus dem 18. Jh. befindet sich im Osten; gegen Westen folgen die beiden Erweiterungsphasen. Seit dem Umbau im 19. Jh. befindet sich in der Mitte das Tenn und daran anschliessend zwei Wohntrakte.
Vom Kernbau ist noch die rauchgeschwärzte Dachkonstruktion gestützt von den zwei nachträglich abgefangenen Hochstüden erhalten. Von der ersten Erweiterung stammen die Bohlenständerwände an der Nord- und Ostfassade. Die Nordfassade ist mit Reihenfenstern besetzt, unter denen sich ein profilierter Brustriegel mit farbig gefassten Kerbverzierungen durchzieht. Die Aussenwände der Erweiterung aus dem 19. Jh. sind in Fachwerk ausgeführt und mit Bruch- und Ziegelsteinen ausgefacht. Die Erschliessung der beiden Wohntrakte erfolgt über die Nordfassade.
Anmerkungen:[1] Baugeschichte gemäss Gut 2016.
[2] StAAG: CA.0001/0659–0661.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Kantonsarchäologie, Cecilie Gut, Bericht Strengelbach Weissenbergweg 18, Srb.016.2, 14.04.2016.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0659 (1850–1874) Vers.-Nr. 91; CA.0001/0660 (1875–1898) Vers.-Nr. 98; CA.0001/0661 (1899–1938) Vers. Nr. 92, Brandkataster Gemeinde Strengelbach.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=141223
 

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