Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1840 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Gemauertes Juragiebelhaus aus der Zeit um 1840, das mit seinen regelmässigen Fensterachsen, dem korbbogigen Tennportal und den halbkreisförmigen Lünettenöffnungen an der Heubühnenwand charakteristische Züge des ländlichen Biedermeiers aufweist. Das rückwärtig stark verbaute Gebäude hat seine intakte Schaufassade nach Südosten zur Bergwerkstrasse bewahrt. Es bildet den westlichen Auftakt der historischen Bebauung und ist daher von erheblicher ortsbildprägender Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Dem Brandkataster und der Michaeliskarte zufolge dürft das Haus in den 1840er Jahren entstanden sein. 1850 wird es als Wohnhaus mit Scheune, Stall und Gewölbekeller aufgeführt. Damaliger Eigentümer war Gregor Schmid, von dem die Liegenschaft 1858 an Niklaus Schmid, Ammann, überging. 1916 gelangte sie an Johann Müller, einem Vorfahren des heutigen Eigentümers [1]. Insbesondere die südostgerichtete Schaufassade hat ihren ursprünglichen Charakter gewahrt. Demgegenüber wurden im rückwärtigen Bereich erhebliche bauliche Erweiterungen vorgenommen. Umbau des alten Scheunentrakts 1985, westlicher Anbau von Wohnräumen 1987. Auch das das Innere des alten Wohnteils dürfte im Laufe der Zeit verschiedene Veränderungen erfahren haben [2]. |
Beschreibung: | Das am westlichen Dorfrand gelegene Bauernhaus steht leicht zurückversetzt an der Zufahrtsstrasse zum Bergwerk. Der längliche Baukörper birgt unter durchlaufendem, geknicktem Satteldach einen massiv gemauerten bäuerlichen Vielzweckbau in der Form eines Mittertennhauses. Der zweigeschossige Wohnteil gliedert sich zur Strasse hin in vier Fensterachsen mit seitlichem, an den Ökonomietrakt angrenzendem Hauseingang. Dieser hat das originale vierteilige Türblatt mit Oblicht bewahrt. Das unmittelbar anschliessende, zentral gesetzte Tennportal ist in zeittypischer Form als Korbbogen mit würfelförmigen Kämpfern und Schlussstein ausgebildet. Als Rarität sind die Radabweiser nicht in der gängigen abgerundeten Form, sondern hochrechteckig ausgebildet. Über Tenntor und Stalleingang erstrecken sich vier halbkreisförmige Öffnungen (Lünetten) zur Belüftung der Heubühne. Sämtliche Tür- und Fenstergewände wie auch die Treppenstufen beim Hauseingang sind aus dem im Gemeindegebiet von Herznach abgebauten regional gelben Kornbergstein gehauen. Hangseitig schliesst an den Kernbau eine Vielzahl von Annexbauten unterschiedlicher Form und Alters an, welche dem Hofkomplex einen ausgedehnten, vielgliedrigen Charakter verleihen. Von der Fassadenflucht des Hauptbaukörpers zurückversetzt, schliesst an der westlichen Giebelseite ein jüngerer Anbau mit zusätzlichen Wohnräumen an. Im Hausinnern ist von einer gängigen Grundrissanlage mit Stube/Nebenstube an der strassenseitigen Schauseite sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich auszugehen. Nach mündlicher Aussage sind die Räume weitgehend modernisiert, der alte Kachelofen in der Stube besteht nicht mehr [3]. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0310-0312: Brandkataster Gemeinde Herznach 1850-1900; Michaeliskarte um 1840. [2] Gemeindearchiv Herznach, Bauakten; mündliche Auskunft Frau Müller, Eigentümerin. [3] Mündliche Auskunft Frau Müller. Eine Innenbesichtigung des Hauses war nicht möglich. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0310-0312: Brandkataster Gemeinde Herznach 1850-1900. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14243 |
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