INV-HEN906 Gasthaus zum Löwen, 16. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEN906
Signatur Archivplan:HEN906
Titel:Gasthaus zum Löwen
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Herznach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterherznach
Hist. Name Objekt:Löwen
Adresse:Alte Landstrasse 1
Versicherungs-Nr.:29
Parzellen-Nr.:247
Koordinate E:2646166
Koordinate N:1258388
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646166&y=1258388

Chronologie

Entstehungszeitraum:16th cent.
Grundlage Datierung:Dendrochronologische Analyse

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Würdigung:Der an zentraler Stelle im alten Dorfkern gelegene Gasthof zum Löwen dürfte mit seinen Umfassungsmauern ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Im 19. Jahrhundert wurden die Fassaden mit Einzelfenstern neu gestaltet. Das Gebäude präsentiert sich als markanter zweigeschossiger Mauerbau mit Treppengiebel und traufseitigem Zugang. Auf der Westseite hat der ehemalige Ökonomietrakt unter niedrigerem First einem Neubau Platz gemacht. Anlässlich des Umbaus von 2010 wurde das Gasthaus ausgekernt und innerhalb der alten Umfassungsmauern weitgehend neu aufgebaut. Dank seiner Stellung und Ausstrahlung im Ortsbild und seiner lokalgeschichtlichen Bedeutung als Gasthof und Pferdewechselstation an der Alten Landstrasse kommt ihm ein bedeutender historischer Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Bauarchäologische Untersuchungen, welche anlässlich des Umbaus von 2010 vorgenommen wurden, legen den Schluss nahe, dass das Gasthaus Löwen in zwei Etappen entstanden sein muss. Als Kernbau anzusprechen ist ein vierachsiger östlicher Bereich, welcher ins spätere 16. Jh. datiert [1]. Durch eine massive Binnenmauer abgetrennt ist ein zweiachsiger westlicher Teil mit dem heutigen Säli, welcher ebenso wie die Dachkonstruktion aus dem 17./18. Jh. stammen dürfte. Ein ähnliches Alter könnte der westlich anschliessende Scheunentrakt mit rundbogigem Tennportal aufgewiesen haben, an dessen Stelle heute der Neubau der Raiffeisenbank steht (Hauptstrasse 37). Die frühere Konstellation mit Gasthof und westlichem Ökonomieteil unter abgestuftem First ist auf historischen Fotoaufnahmen noch gut erkennbar. Möglicherweise diente die Scheune früher als Pferdewechselstation.
Bei der Auskernung von 2010 wurden die Deckenbalkenlagen und Zwischenwände grösstenteils entfernt und die innere Struktur des Gebäudes neu gestaltet. Geblieben sind einige alte Bauteile, die man im historisierenden Sinn in die moderne Konstruktion eingefügt hat (Deckenbalken in der Gaststube, steinerne Torbögen in der Trennwand zum Nachbargebäude Hauptstrasse 37). Die rückwärtigen Annexbauten hat man gänzlich abgebrochen und durch einen kubischen Anbau mit Küche, Sanitärräumen und Treppenaufgang ersetzt.
Beschreibung:Der Gasthof zum Löwen markiert das Dorfzentrum an der Alten Landstrasse. Der kompakte Mauerbau schliesst gegen Osten mit einem markanten Treppengiebel, welcher im oberen Bereich noch die originalen spätgotischen Fensteröffnungen aufweist. Die zur Strasse gerichtete Hauptfassade gliedert sich in einen östlichen Bereich mit vier regelmässigen Fensterachsen und einem westlichen, weniger einheitlich gestalteten Bereich. Die Gewände sind allesamt aus Naturstein gehauen und be¬sitzen einen Ladenfalz, aber kein Gesimse. Wie die traufseitigen Lichter dürften auch die giebelseitigen Öffnungen in den beiden Vollgeschossen aus der Zeit der Fassadenüberformung im 19. Jahrhundert stammen. Ein alter Zugang, welcher einseitig durch eine Bogenform angeschnitten war, besteht heute nicht mehr.
Von der Strasse her gelangt man über eine zweiläufige Freitreppe direkt in die Gaststube, welche heute mit dem Säli und dem Ausschankbereich einen grossen zusammenhängenden Raum bildet. Die Küche ist im rückwärtigen, neuen Annexbau untergebracht. Im Obergeschoss reihen sich die modern ausgebauten Gästezimmer entlang einem Längskorridor.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:1] Dendrochronologische Datierung von zwei Einzelproben 1542d und 1571d (Archäologischer Dienst der Stadt Zürich, Untersuchungsbericht Nr. 798 vom Oktober 2010). Eine Entstehung des Kernbaus im späteren 16. Jh. ist also wahrscheinlich.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Restaurierungsberichte, dendrochronologisches Gutachten.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14245
 

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