INV-HEN911 Lindenplatz 1 (DS 2013), 1850 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEN911
Signatur Archivplan:HEN911
Titel:Lindenplatz 1 (DS 2013)
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Herznach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberherznach
Adresse:Lindenplatz 1
Versicherungs-Nr.:129
Parzellen-Nr.:422
Koordinate E:2646410
Koordinate N:1257759
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646410&y=1257759

Chronologie

Entstehungszeitraum:1850
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Dokumentation

Würdigung:1850 erbautes Kleinbauernhaus, das sein spätklassizistisch-biedermeierliches Erscheinungsbild und wichtige Teile der bauzeitlichen Ausstattung bewahrt hat. Als prägendes Merkmal dieses kleinformatigen Nutzungstyps ist die "gestelzte Bauweise" anzuführen, bei der der Stall unter den Wohnräumen angeordnet ist. Als platzbildendes Element nimmt das so genannte "Rösli-Haus" eine wichtige Stellung im Ortsbild von Oberherznach ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkatastereintrag wurde das Gebäude um 1850 durch Andreas Leimgruber als "Wohnhaus samt Scheune, Stallung und Trämkeller" erstellt. 1863 wechselte die Liegenschaft zu Marx Aklin. Lange Zeit blieb sie in den Händen der Familie Aklin (später Ackle geschrieben), ehe sie in Gemeindebesitz überging [1]. Seit seiner Erbauung hat das Haus nur wenige Veränderungen erfahren und hat bis heute einen bemerkenswerten Anteil seiner ursprünglichen Bausubstanz bewahrt. Als einziger grösserer Eingriff wurde vermutlich im späteren 19. Jh. ein rückwärtiger Quergiebelanbau erstellt, welcher eine deutliche Vergrösserung des usprünglich sehr kleinen Ökonomieteils mit sich brachte.
Beschreibung:Der kleinmassstäbliche Baukörper ist mit seiner Eingangsfront traufständig zum Lindenplatz gerichtet. Er erhebt sich als eingeschossiges gemauertes Juragiebelhaus unter geradem, nur knapp vorspringendem Satteldach (neuere Falzziegeleindeckung). Die Fassadengestaltung mit hochrechteckigen Einzellichtern, korbbogigem Tennportal und halbkreisförmigen Lüftungsöffnungen (Lünetten) zeigt deutliche Einflüsse des ländlichen Biedermeiers. Sämtliche Tür- und Fenstergewände sind aus gelbem Kornbergstein gehauen.
Das Gebäude weist eine für viele Kleinbauernhäuser typische "gestelzte" Nutzungsanordnung mit unter den Wohnteil geschobenen Wirtschaftsräumen auf. Keller, Stall und Tenn liegen nebeneinander und sind jeweils durch ebenerdige Ausseneingänge erschlossen. Über eine einläufige Treppe mit Stufen aus Kornbergstein gelangt man zur exzentrisch gelegenen Haustür. Ein Stichgang führt in die rückwärtige, nach Süden gerichtete Stube. Auf der Nordseite zum Lindenplatz hin befindet sich neben dem Flur die Küche, an die eine weitere, klein dimensionierte Kammer anschliesst. Über eine steile Holzstiege mit Bodenplatte gelangt man auf den Dachboden, welcher eine zusätzliche Schlafkammer enthält. An wertvoller bauzeitlicher Ausstattung haben sich nebst Riemenböden und Knietäfer in der Stube ein grün-schwarz patronierter Kastenofen mit Sitzkunst (Nägelimuster) und in der Küche ein eiserner Sparherd erhalten.
Das im westlichen Gebäudeteil untergebrachte Tenn besitzt eine korbbogige Einfahrt mit plastisch herausgearbeiteten Kämpfern und Schlussstein. Darüber öffnet sich eine Lünette zur Belüftung des Scheuneninnern. Rückwärtig schliesst an den kleinen Scheunentrakt ein nachträglich erstellter Quergiebelanbau an, welcher einen Stall und zusätzliche Bergeräume enthält.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0310-0312: Brandkataster 1850-1900.
Literatur:- Albert Schmid, "Mer luege zrugg", Herznach seit dem Jahre 1097, Herznach 1999, S. 73.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0310-0312: Brandkataster Gemeinde Herznach 1850-1900.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Herznach VI-6/7.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14250
 

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