Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1550 |
Grundlage Datierung: | Dendrochronologische Datierung |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Speicher |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Um 1550 erbauter und im 19. Jahrhundert erweiterter Steinspeicher, der zeitweise auch als Wagnereiwerkstätte diente. Mit diesem frühen Baudatum dürfte es sich um das älteste noch bestehende Gebäude der Gemeinde Ueken handeln. Als selten gewordenes Beispiel einer ehemals wohl stärker verbreiteten Baugattung kommt dem gemauerten Kornspeicher ein wichtiger Zeugenwert über die Region hinaus zu. Der Steinspeicher wurde kürzlich renoviert und unter Wahrung des äusseren Erscheinungsbildes zu einer Kleinwohnung umgebaut. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die dendrochronologische Analyse des turmartigen Kernbaus hat ein Baujahr um 1550/60 ergeben [1]. Nebst einem Speicher in Hornussen (Bahnhofstrasse 82; Datierung 1540d) zählt das Gebäude heute zu den ältesten gemauerten Kleinbauten im Fricktal und auch im gesamten Kantonsgebiet [2]. Im Brandkataster von 1850 ist von einem "Speicher mit Metzg, von Stein, mit Trämkeller" die Rede. Eigentümer war zu jener Zeit Jakob Akle, später ging das Gebäude an Wagner Robert Schmid über [3]. Dieser nahm in den 1870er Jahren eine strassenseitige Erweiterung vor und richtete darin eine kleine Wagnereiwerkstatt ein. Um 1950 wurde auf der Ostseite ein gedeckter Unterstand angefügt [4]. Im Jahr 2000 fand unter weitgehender Beibehaltung des äusseren Erscheinungsbildes eine Gesamtrenovation mit Einbau einer Kleinwohnung statt. Zur Sicherstellung der Belichtung im Innern wurden auf der West- und Nordseite zwei schmale Lichtschlitze ins Mauerwerk eingefügt. Zur Strasse hin legte man das Mauerwerk an den Gebäudeecken in rustizierender Art frei |
Beschreibung: | Der aus massiven Kalkbruchsteinen gemauerte Speicher steht von der Strasse zurückversetzt nordwestlich des ehemaligen Bauernhauses Oberdorfstrasse 9. Der turmartige Kernbau aus dem 16. Jh. besitzt eine Grundfläche von 5,3 x 5,5 m. Er besteht aus einem ebenerdigen Keller und einem Speicherraum im Obergeschoss, welcher ursprünglich über einen Aussenaufgang erschlossen war. Die Aussenwände des Kernbaus sind nur spärlich mit kleinen, schartenartigen Lichtöffnungen besetzt (neue, diskrete Lichtschlitze an der West- und Nordfassade). Südseitig zur Strasse hin schliesst unter abgeschlepptem Dach der ebenfalls gemauerte Anbau aus den 1870er Jahren an. Dieser zeigt nebst kleineren Wandöffnungen ein grossformatiges Fenster zur Belichtung der Wagnereiwerkstatt. Der ebenerdige Eingang befindet sich auf der östlichen Giebelseite im Bereich des Anbaus. Das rechteckige Türgewände ist aus gelbem Kornbergstein gehauen, das Türblatt besteht aus Brettern mit aufgedoppeltem Rahmenwerk. Inneres heute zu Kleinwohnung ausgebaut.
Verhältnisse vor dem Umbau von 2000: "Über einen giebelseitigen Eingang mit Kornberggewände erreicht man in den Bereich des Anbaus. Rechts öffnet sich der Eingang zum ebenerdigen Keller (Kernbau). Über eine Holztreppe im Anbau steigt man auf einen Zwischenboden, wo ein Eternitrauchkasten mit Kamin steht. Eine alte, mit Holzzapfen und -angeln gefertigte Brettertür verschliesst den Speicherraum, welcher mit einem Schiebeboden und einem Lehmestrich zwischen den Balkenlagen ausgestattet ist. Vom Zwischenboden kommt man über eine alte, vermutlich wiederverwendete Wangentreppe ins Kniestock-Dachgeschoss. Es ist davon auszugehen, dass beim Anbau die südseitige Bruchsteinmauer des Kernbaus erhöht und eine neue Dachkonstruktion unter teilweiser Verwendung von alten Bauteilen aufgesetzt wurde." (Kurzinventar von 1997). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. Ueken 2001, S. 126, 161. Die dendrochronologische Analyse wurde im Zusammenhang mit der Verfassung der Ueker Dorfchronik durchgeführt (freundliche Mitteilung David Wälchli, Ueken). [2] Vgl. Räber 1996, S. 373; Räber 2002, S. 399. [3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1850-1936. [4] Vgl. Ueken 2001, S. 161. |
Literatur: | - Ueken, ein Fricktaler Dorf, Ueken 2001, S. 161-162. - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 373. - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Basel 2002, S. 399. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Ueken VI-19/8. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1850-1936. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15351 |
|
Social Media |
Share | |
|