INV-UEK910 Hauptstrasse 4, 1810 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-UEK910
Signatur Archivplan:UEK910
Titel:Hauptstrasse 4
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Ueken
Adresse:Hauptstrasse 4
Versicherungs-Nr.:2
Parzellen-Nr.:502
Koordinate E:2646308
Koordinate N:1259242
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646308&y=1259242

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1810
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammendes gemauertes Juragiebelhaus, das anlässlich eines jüngeren Umbaus im Innern tiefgreifend verändert wurde, das äussere Erscheinungsbild aber weitgehend bewahrt hat. Mit seinem Volumen und seiner exponierten Stellung setzt der markante Baukörper einen wichtigen ortsbaulichen Akzent an der 1810 eröffneten Staffeleggstrasse. Als ehemalige Zollstation und Buschwirtschaft kommt ihm auch eine gewisse lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Bauernhaus wurde als einer der ersten Bauten an der 1810 eröffneten Staffeleggstrasse erstellt. Bauherr war Kaspar Riner, welcher 1823 die Bewilligung zum Führen einer Buschwirtschaft im Haus erhielt. Kaspar Riner war Bauer, Buschwirt und Trottmeister. Daneben führte er eine Zollstation, wo er im Auftrag des Kantons Weggeld für die Benutzung der Staffeleggstrasse einzog [1].
Der Landwirtschaftsbetrieb wurde bis 1987 aufrecht erhalten, und später noch nutzte man die Scheune zur Unterbringung von Schafen (Kurzinventar 1997). Anlässlich eines Umbaus im Jahre 2002 erfolgte eine weitgehende Aushöhlung und Modernisierung des Wohnteils sowie ein Teilausbau des Ökonomietrakts. Im Bereich der Heubühne wurden in Anlehnung an die alten Lüftungsschlitze neue, hochrechteckige Fensteröffnungen geschaffen. Den rückwärtigen Schleppdachanbau funktionierte man zu einem offenen Autounterstand mit Terrasse um (vgl. Baupläne Bilddokumentation). Von der historischen Wohnungsausstattung ist nichts mehr erhalten.
Beschreibung:Das grossvolumige, rundum gemauerte Haus erhebt sich als markanter Eckbau an der Stichstrasse zu den Hofgruppen Brodlenzen und Öschenbrunnen. Unter dem geknickten, nur knapp vorspringenden Steilgiebeldach sind Wohn- und Ökonomietrakt zu einem traufständig auf die Staffeleggstrasse ausgerichteten Mittertennhaus zusammengefasst. Der zweigeschossige Wohnteil weist eine leicht unregelmässige Fassadengliederung mit vier traufseitigen und zwei giebelseitigen Fensterachsen auf. Eine dreiseitige Freitreppe führt zum tennseitig gelegenen Haus¬eingang, welcher über ein sorgfältig gearbeitetes Hausteingewände verfügt (Türflügel erneuert). Die Fenster im Erdgeschoss zeigen eine eigentümliche Kombination von hölzerner Laibung und Sturz mit steinernem Gesims, die Einfassungen im Obergeschoss hingegen bestehen vollständig aus Holz. In Abweichung zu den in der Region verbreiteten Korbbögen aus Kornbergstein setzt sich das Tennportal aus kräftigen steinernen Radabweisern und einem hölzernem Gewände mit geschweiftem Jochbalken zusammen. Das Tor weist ein originell gestaltetes Bogenfeld mit radialer Aufdoppelung und grosser zweiflügliger Mannstür auf. Die Heubühnenöffnungen waren früher als schmale, hohe Schlitze ausgebildet; beim Umbau von 2002 wurden sie durch ähnliche, jedoch breitere Formate ersetzt.
Das Hausinnere hat beim Umbau von 2002 eine grundlegende Umgestaltung und Modernisierung erfahren [2]. Erhalten geblieben ist der quer zum First verlaufende, breite Gewölbekeller mit strassenseitigem Aussenzugang und Innenabgang von der Küche.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Ueken 2001, S. 99, 142.
[2] Verhältnisse vor dem Umbau: Das Hausinnere wird durch einen tennseitig durchlaufenden Gang mit grossen Steinplatten erschlossen. Gängige Raumaufteilung in Vorderhaus mit Stube/Nebenstube und Hinterhaus mit Küche/Kammer. Grüner Stubenofen mit Sitzkunst wohl aus dem späten 19. Jh. (gemäss Kurzinventar von 1997).
Literatur:- Ueken, ein Fricktaler Dorf, Ueken 2001, S. 99, 142.
- Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, Aarau 1974, S. 132-138.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Ueken VI-19/2.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1850-1936.
- Gemeindearchiv Ueken, Bauakten.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15353
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds