Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1870 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Türsturz) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "T 18 70 L" (Türsturz) |
Würdigung: | 1870 erstelltes gemauertes Juragiebelhaus spätklassizistischer Prägung. Das wichtige Einzelelement innerhalb der bäuerlich geprägten traufständigen Bebauung an der Dorfstrasse zeichnet sich durch seinen weitgehend originalen Erhaltungzustand und den mit zwei korbbogigen Tenneinfahrten grosszügig gestalteten Ökonomieteil aus. Die Vorzone zwischen Haus und Strasse hat einzelne gartengestalterische Elemente wie den Obstbaum vor dem Wohnteil und die Rebe am Ökonomieteil bewahrt. Der einst reiche Bauerngarten wurde zur Pferdekoppel umgenutzt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Nach dem grossen Dorfbrand von 1869, dem dreizehn meist strohgedeckte Gebäude zum Opfer fielen, entstanden die beiden sich schräg gegenüberliegenden Bauernhäuser Bauernhäuser Dorfstrasse 14 und Dorfstrasse 32 (Bauinventar ETZ902 und ETZ903). Bauherr war im ersten Fall Thomas Leber, dessen Initialen zusammen mit dem Baudatum "1870" in erhabenem Relief auf dem Türsturz zu lesen sind, im anderen Fall sein Bruder Philipp Leber. Die Baukosten betrugen Fr. 5500.- bzw. Fr. 4500.- [1]. Das bis auf die Begradigung der Dachfläche und die Anbringung eines Sockelputzes mit Ecklisenen kaum veränderte Äussere hat seine alte glatte, orangebeige Putzfläche beibehalten. |
Beschreibung: | Das traufständige, etwas von der Dorfstrasse abgerückte Mittertennhaus vereint unter einem durchlaufenden Satteldach den Wohnteil und den massiv aufgeführten Wirtschaftsteil mit Tenn, Stall und Futtertenn. Charakteristisch sind die korbbogigen Tenntore und die profilierte Gesimsbekrönung mit Inschrift über dem Hauseingang. Die regelmässig angeordneten Fenster des Wohnteils besitzen gefalzte Rechteckgewände aus Sandstein mit Blockbänken sowie Jalusieläden. Der Schlussstein des Futtertenns weist mit "1870" ebenfalls auf das Baudatum hin. Eine Besonderheit stellen die hochrechteckigen, mit Jalusieläden verschlossenen Lüftungsfenster der Heubühnenwand dar, welche axial über die Tenntore und das Stallfenster gesetzt sind. Die jüngere Putzquaderung der Ecklisenen leitet zu den schlicht gehaltenen und spärlich befensterten Giebelmauern über. Die rückwärtige Trauffront liegt hinter einer durchlaufenden Laube. Ein dem Tenn entlang durchlaufender Gang mit Treppe ins Obergeschoss dient der Erschliessung. Die Raumaufteilung präsentiert sich in der gewohnten Art mit Stube und Nebenstube auf der Vorderseite sowie Küche und Hinterzimmer auf der Rückseite. Das unter Beibehaltung der gegebenen Raumstrukturen erneuerte Gebäudeinnere bewahrt an originaler Ausstattung den grünen Kachelofen mit zweistufiger Sitzkunst. Den quer zur Firstrichtung unter der Stube und der Küche gelegenen Gewölbekeller betritt man auf der Vorderseite über einen frontalen Treppenabgang (gemäss Kurzinventar 1994). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Freundliche Mitteilung Urs Zumsteg-Weber (1994). |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Etzgen VI-2/1. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15581 |
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