Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1858 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Dreigeschossiges Wohnhaus von 1858 mit Saal im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Der als Nebengebäude zum alten, 1940 abgebrannten Gasthof "Bären" errichtete hohe Mauerbau zeichnet sich durch schlichte Fassaden mit klassizistischen Fensterformen und einem verdachten zweiflügligen Eingangsportal mit Oberlicht aus. Das Haus steht an exponierter Stelle am nördlichen Rand des Dorfkerns. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der 1940 abgebrannte "Bären" wurde gemäss einer Jahrzahl am erhaltenen Kellereingang 1698 errichtet. 1790 erwarb ihn Heinrich Keller-Wernli (1759-1823), genannt "Langen" und "Vogt Ulis", und liess ihn von Johannes Wernli und Barbara Keller, seinen Schwiegereltern, bewirtschaften [1]. Auf sie folgte der Sohn Johann, welcher das Haus 1828 tiefgreifend umbaute und erneuerte, wie die Sturzinschrift "JOHAN KELLER 1828" an einem Türgewände der nordwestlichen Giebelfassade bezeugt. Der Schlussstein ist mit der Inschrift "BER" und einem steigenden Bären geschmückt. Nach Johann Keller übernahmen der gleichnamige Enkel Johannes und sein Bruder Hans Jakob den Gasthof. Sie errichteten anstelle eines Wagenschopfs, Speichers und Schweineställen 1858 das angebaute Wohnhaus und führten den Betrieb bis 1877 bzw. bis zu dessen Schliessung 1880 [2]. Von den vielen Nebenbauten des Gasthofs sind noch das Wohnhaus, der Speicher über imposanter Stützmauer (Bauinventar HOT905) und die Trotte (Bauinventar MTT912) im Dorfkern erhalten. |
Beschreibung: | Hoher dreigeschossiger Mauerbau von spätklassizistisch-biedermeierlichem Gepräge. Die schlichten, strassenseitig mit drei, an der nordwestlichen Giebelfassade mit zwei Achsen gegliederten Fassaden zeigen rechteckige, von Sandsteingewänden gerahmte Fensteröffnungen mit Ladenfalz und Blockbänken. Die Giebelfenster sind in zeittypischer Art rundbogig ausgestaltet. Zuoberst in der mehrheitlich geschlossenen Mauerfläche sitzt eine grossdimensionierte Lünette. Die Haustüre mit flacher klassizistischer Sandsteineinfassung und Gesimsbekrönung bewahrt das originale Türblatt (zweiflüglige Brettertüre mit aufgedoppeltem dreiteiligem Rahmenwerk) und das hohe Oberlicht mit diagonalem Sprossengitter. Die sechs Blockstufen der auf zwei Seiten ausladenden Freitreppe sind aus Muschelkalk gehauen. Im Erdgeschoss wurde das Gebäude als Saal des "Bären" genutzt. Das erste und das zweite Obergeschoss dienen Wohnzwecken und sind weitgehend modernisiert (Kurzinventar 1994). Hinter dem Wohnhaus steht über einer imposanten Hofstützmauer aus grossformatigen Muschelkalkquadern ein gemauerter Speicher auf halb in den Hang eingebettetem Gewölbekeller (Bauinventar HOT905). Umgeben wird er von einem heute gänzlich überwachsenen Hanggarten. Vor dem Haus befindet sich ein grosser monolithischer Muschelkalkbrunnen aus dem 19.Jh. (Bauinventar HOT910). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Hottwil 2007, S.74, 98, 183. [2] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0141, 1850. |
Literatur: | - Max Baumann: Hottwil, Geschichte eines Dorfes im Aargauer Jura / [Autorenteam: Max Baumann et al.], Gemeinde Hottwil, 2007. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15594 |
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