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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1853 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Türsturz), Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Bemerkungen: | Neuaufnahme Bauinventar 2011 |
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Dokumentation |
Inschriften: | "AUGUSTIN HUBER", "18 53" (Türsturz) |
Würdigung: | 1853 erbauter, freistehender Vielzweckbau unter geradem Satteldach in prominenter Lage an der Abzweigung Mitteldorfstrasse / Oedenholzstrasse. Das in seinem konstruktiven Aufbau wie auch in seiner zeittypisch bescheidenen Ausstattung gut erhaltene spätklassizistisch-biedermeierliche Mittertennhaus dokumentiert auf exemplarische Art das ländliche Bauen im Fricktal. Ortsbaulich und siedlungsgeschichtlich gehört der traufständig an der Hauptstrasse liegende Baukörper zur beidseits der Strasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen innerdörflichen Verdichtung Wils. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Bauernhaus wurde im Jahr 1853 durch Augustin Huber errichtet, wie der Brandkatastereintrag und auch die Inschrift über dem Hauseingang bezeugen. Im Brandkataster wird es als "zweistöckiges Wohnhaus mit einer Wohnung, gewölbtem Keller, samt Scheune und Stallung, von Stein mit Ziegeldach" beschrieben. 1859 wird das Haus erheblich erweitert, wohl um den Teil westlich der Traufeinfahrt. 1875 befand sich im Ökonomieteil eine Weinpresse [1]. Das Gebäude hat seinen Erbauungszustand grösstenteils bewahrt. Partielle Veränderungen betreffen die Einfassung des Hauseingangs, den Einbau einer Garage im Stallteil und Verschalung des ehemaligen Heubergeraums mit Eternitschindeln. |
Beschreibung: | Schlichter, rötlich verputzter Mauerbau unter geradem, giebelseitig nur knapp überstehendem Satteldach mit neuer Ziegeleindeckung. Der vierachsige gemauerte Wohnteil ist mit dem ebenfalls gemauerten Tenntorbereich zusammengefasst und regelmässig befenstert. Die Gewände sind aus gelb überfasstem grünlichem Sandstein mit Ladenfalz und Blockbänken gefertigt. Der Eingang liegt nicht wie üblich in der Fensterachse neben dem Ökonomieteil, sondern um eine Achse gegen die Mitte verschoben, so dass sich eine vom Schema abweichende Grundrissteilung ergibt. Die Sturzbekrönung über dem erneuerten Türgewände besteht aus einer profilierten Verdachung und einem floral gerahmten Rhombenfeld mit Inschrift "AUGUSTIN HUBER" und der geteilten Jahrzahl "18 53". Die Tür hat ihr Oblicht über dem Kämpferholz bewahrt, das Türblatt ist jünger. Die Stirnseiten schliessen mit einer Lünette im Giebel, am Wohnteil belichten zwei an die Peripherie gerückte Fensterachsen die Zimmer der Wohngeschosse und ein mittiges Rechteckfenster den Dachraum. Die rückwärtige Traufseite wird auf ihrer ganzen Länge vom grosszügig abgeschleppten Dach geschützt, welches die Laube mit Vorplatz und die Schopfanbauten überdeckt. Im Innern hat sich die Grundrissteilung in gassenseitige Stube / Nebenstube und rückwärtige Küche erhalten. Bemerkenswert ist der in der Ostecke des Grundrisses erhaltene direkte steile Treppenabgang von der Küche in den gedrückt gewölbten Keller darunter. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafkammern mit teilweise übertapezierten vertikalen Bohlenwänden und tiefen Fensterleibungen. Das Dachgerüst mit weit gespanntem liegendem Stuhl ist integral erhalten. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Wil, CA.0001/0358: 1850 - 1874; CA.0001/0359: 1875 - 1898, CA.0001/0360: 1899 - 1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Wil VI-20/2. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16772 |
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