INV-HOR906 Ittenthalerstrasse 12, 1862 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HOR906
Signatur Archivplan:HOR906
Titel:Ittenthalerstrasse 12
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Hornussen
Adresse:Ittenthalerstrasse 12
Versicherungs-Nr.:12
Parzellen-Nr.:28
Koordinate E:2646856
Koordinate N:1261381
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646856&y=1261381

Chronologie

Entstehungszeitraum:1862
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:18 FR IHS HZ 62 (Türsturz)
Würdigung:Juragiebelhaus von 1862, das ein zeittypisch schlichtes biedermeierliches Erscheinungsbild zeigt. In der Region verbreitete bäuerliche Nutzungskonstellation als Mittertennhaus, im vorliegenden Fall ergänzt durch eine stirnseitig angefügte Schmiede- und Wagnereiwerkstatt. Das langgezogene, strassenseitig weitgehend intakte Gebäude ist ein prägendes Element der gassenähnlich verdichteten Bebauung an der Ittenthalerstrasse.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift am Türsturz wurde das Haus 1862 von Friedrich Herzog neu erstellt oder aber tiefgreifend umgebaut. Der nördliche Anbau wurde von den Gebrüdern Herzog vielfältig als Wagnereiwerkstatt, Schmiede und Trotte genutzt [1]. Anlässlich eines jüngeren Umbaus wurde dieser Gebäudeflügel zu Wohnzwecken umgenutzt. Die Hausrückseite zeigt verschiedene neuere An- und Aufbauten, und beim Hauseingang wurden die Natursteinstufen durch Kunststein ersetzt.
Beschreibung:Traufständig zur Ittenthalerstrasse ausgerichteter Mauerbau unter ungebrochenem Satteldach (Dachkonstruktion im frühen 20. Jh. erneuert). Der langgestreckte Baukörper weist mit Wohnteil, Tenn und Stall eine in der Region verbreitete Nutzungsabfolge auf (Mittertennhaus). Die strassenseitige Schaufassade zeigt eine zeittypisch strenge Gliederung mit vier regelmässigen Fensterachsen. Am Türsturz des Hauseingangs sind die Initialen des Bauherrn nebst Baudatum und Christusmonogramm eingemeisselt: "18 FR IHS HZ 62" (FR HZ = Friedrich Herzog). Den Scheunentrakt akzentuiert ein grosses Korbbogenportal mit Kämpfern und Schlussstein. Die Lüftungsöffnungen an der Heubühnenwand sind als Lünetten ausgebildet. Sämtliche Tür- und Fenstergewände bestehen aus gelbem Kornbergstein (Fensterbänke erneuert).
Das Innere zeigt ein für die Bauzeit übliches Grundrissmuster mit quer zum First durchlaufendem Hausgang, Stube und Nebenstube auf der Strassenseite sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich. Die Stube bewahrt einen grünen Kachelofen mit Sitzkunst wohl aus der Bauzeit des Hauses (Ofen mit den alten Kacheln neu aufgesetzt). Ausstattung im Übrigen modernisiert. Strassenseitig erstreckt sich unter der Stube und Nebenstube ein Trämkeller. Der Unterzug der Balkendecke wird von einem mächtigen, balusterförmigen Holzpfeiler gestützt. Im Dachraum ist die nördliche Giebelwand des Wohnteils (heutige Trennwand zum nördlichen Anbau hin) gut sichtbar. Im Unterschied zu den massiv gemauerten Umfassungswänden ist sie als kräftige Fachwerkkonstruktion mit Bruchsteinfüllung ausgebildet [2].
Nördlich an den Wohnteil schliesst ein konstruktiv eigenständiger Annexbau unter leicht niedrigerem Dachfirst an. Die Aussenwände bestehen aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk. Die strassenseitige Fassade ist dreiachsig gegliedert und weist ein zentrales Eingangstor mit leicht geschweiftem Jochbalken auf. Die zweiflüglige Brettertür wurde anlässlich eines kürzlich erfolgten Umbaus entfernt und durch einen um Mauerstärke zurückversetzten gläsernen Eingang ersetzt. Die ehemalige Schmiede- und Wagnereiwerkstatt wird heute zu Wohnzwecken genutzt. Nördlich schliesst an diesen Gebäudeteil ein improvisiert wirkender Pultdachanbau an
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Erwähnung im Brandkataster; freundliche Mitteilung der früheren Eigentümerin (1995).
[2] Der Keller mit dem balusterförmigen Holzpfeiler und auch die Giebelwand aus Fachwerk könnten Überreste des Vorgängerbaus sein. Dieser wird im Brandkataster von 1850 als "zweistöckiges Haus mit Scheune und Stallung, aus Riegelwerk" aufgeführt.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0314: Brandkataster Hornussen, 1850-1875.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2099
 

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