DSI-BRG057 Antonigasse 2, Muri-Amthof, Gartenanlage mit Mauern und Tore, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-BRG057
Signatur Archivplan:BRG057
Titel:Antonigasse 2, Muri-Amthof, Gartenanlage mit Mauern und Tore
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Bremgarten (AG)
Adresse:Antonigasse 2
Parzellen-Nr.:696
Koordinate E:2668189
Koordinate N:1244815
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668189&y=1244815

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Park, Gartenanlage

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/10/2008
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:1688 erneuerte Maurermeister Heinrich Schmid von Sarmenstorf den "Thorbogen" und die "hoffmur". Um 1778 wurde der Garten an der Reusshalde vergrössert und auf drei untermauerten Terrassen neu angelegt. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden vermutlich die unterste Terrasse abgetragen und an ihrer Stelle kleine Fabrikbauten erreichtet. Der Neubau von Verbindungsgalerie und Turm brachte nur geringfügige Veränderungen an der oberen Terrassenmauer im unmittelbaren Vorfeld. Um 1911 herum wurden die Fabrikbauten abgebrochen, das Eckhaus Am Bogen 3 mit der neuen Gartenmauer erstellt und von der mittleren Terrasse eine grosse Treppe zum untersten Gartenniveau der Stützmauer vorgesetzt. Gesamtrestaurierung der Mauern in Etappe 1997, 2002 und 2005/06.
Beschreibung:Bis auf die jüngeren, um 1910 herum verschwundenen Fabrikbauten auf der untersten Ebene über der Reuss dürfte die Reusshalde wohl immer unbebaut gewesen sein. Das Gartenareal zeigen auch die historischen Ansichten mehr oder weniger deutlich. Mayer zeigt in seiner Zeichnung von 1750 den heute verschwundenen "Thorbogen" und Einfassungsmauern an der Antonigasse, zum Bogen und zwischen Amthof und Zehntenscheune. An der Brandmauer zur Eckliegenschaft Bogen/Antonigasse stand damals noch ein Waschhaus der Eingangsfront des Amthofes gegenüber. Grundriss, Ansicht und Schnitt von 1778 zeigen einen Ausschnitt der Gesamtanlage, der nicht genau lokalisierbar ist. Danach ist die unterste Ebene noch bedeutend höher gelegen als heute, mit einer Stützmauer verse¬hen hinter der eine Treppe zu einem Törlein auf den Reussweg – bereits ohne die Stadtmauer am Fluss? – führt. Auf Grund der heutigen Situation dürfte die unterste Terrasse beim Bau der kleinen Fabriken abgetragen worden sein.
Heute besteht die Abschlussmauer zur Antonigasse mit Schmiedeeisentor, eine obere, die Westseite gegen den Bogen und die Reussseite von Amthof und eh. Zehntenscheune relativ knapp einfassende Terrasse (rund 3 m breit) und eine untere bis zu ca. 9 m breite Terrasse, deren mehr als doppelt so hohe Stützmauer dem Bogen folgt und auf der Reussseite, durch kräftige Stützglieder mit Anzug ver¬stärkt, die Grenze zur Liegenschaft Am Bogen 3 (Geb. Nr. 177, Parz. Nr. 766) im Besitz des Muri-Amthof-Eigentümers bildet. Am Bogen besteht die Mauer aus sorgfältig geschichteten Hausteinen, zur Reuss und bei der oberen Terrasse im ganzen Verlauf aus Bruchstein in Pietrarasa-Technik verputzt. Die obere Terrasse ist niveaugleich mit dem Hof, von dem eine dreifach gewinkelte Treppe zur unteren Terrasse vermittelt. Eine weitere Verbindung besteht im Bereich von Aussichtsturm, Verbindungsbrücke und Türmchen, wo die Stützmauer der oberen Terrasse im Zusammenhang mit den Neubauten verändert wurde. Der Südostecke der unteren Terrasse ist an der Grenze zu Antonigasse 6 ein etwa quadratischer zum Aussichtsturm hin gerundeter Pavillon mit kombiniertem Zelt-/Kegeldach, farbig glasierten Ziegeln und Knauf aufgesetzt, der zusammen mit dem Turm entstand. Der unteren Mauer ist reussseitig auf zwölf Metern eine Treppe mit Zwischenpodest, gewinkeltem Austritt und Eisenstaketengeländer vorgeblendet. Die Blockstufentreppe ruht in ihrer ganzen Breite auf einer Vormauerung aus Formsteinen (Kalksandstein), im oberen Teil als Bogenkonstruktion gestaltet und in der so gebildeten Blendnische den Blick auf das Bruchsteinmauerwerk der Stützmauer freigebend. Den oberen Austritt und das Zwischenpodest belegen vorkragende Platten auf kleinen Konsolen. Aus den gleichen Formsteinen ist auch die über mannshohe Abschlussmauer mit Ziegelabdeckung zum Reussweg gebildet, die nahtlos von der Eckliegenschaft Am Bogen 3 / Reussweg ihren Ausgang nimmt. Beides ist im Projekt von 1899 nicht enthalten, bestanden doch auch nach dessen Vollendung 1901 die Fabrikbauten auf der untersten Ebene. Haus, Mauer und Treppe dürften zusammen um 1911 entstanden sein.
Quellen:- Grundriss, Ansicht und Schnitt der Gartenanlage von 1778, StAA, AA 6031, Fasz. I, IV B, Nr. 14.
– Pater Leodegar Mayer, Muri-Amthof von NO, Federzeichnung, um 1750.
– Bilderchronik des Schultheissen Werner Schodoler, um 1514.
– Eidg. Chronik des Johannes Stumpf, 1548. – Matthäus Merian, Topographia Helvetiae, 1654.
– Perignon, "peintre du Roi", 1776/77. – Jacob Joseph Clausner, Bremgarter Gesellenbrief, Kupferstich, um 1770/80.
– F. Graff, Bleistiftzeichnung und Sepia, 1832/33.
– Johann Rudolf Rahn, Muri-Amthof von Südwesten, Sepia, 1859
Literatur:– KDM AG IV, S. 140-150.
– Deutsche Bauzeitung, Berlin. XXXVII. Jg., Nr. 46, 10. Juni 1903, S 293f, Nr. 47, 13. Juni 1903, S. 297ff.
– Rolf Meyer. Bremgarten, die türmereiche Stadt: zum Bau des Amthofturmes, in: Bremgarter Neujahrsblätter 2001, S. 37-43.
– E. Pfyffer. Der Muri-Amthof in Bremgarten, in: Unsere Heimat, 2. Jg., 1928, S. 78-80.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=21558
 

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