DSI-BRG058 Reussweg 2, Altes Schützenhaus, 1570-1571 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-BRG058
Signatur Archivplan:BRG058
Titel:Reussweg 2, Altes Schützenhaus
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Bremgarten (AG)
Adresse:Reussweg 2
Versicherungs-Nr.:47
Parzellen-Nr.:2322
Koordinate E:2668332
Koordinate N:1244744
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668332&y=1244744

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schützenhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/10/2008
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1570 - 1571
Bau- und Nutzungsgeschichte:Feste Zielstätte beim Katzenturm bereits im ausgehenden Mittelalter, Neubauten 1542 und 1552 (Bitte um Scheibenstiftungen), am "kilbi abit" 1570 durch Brand zerstört. Aus dem unmittelbaren Wiederaufbau resultiert das heutige Gebäude. 1808 Renovation, 1836 Preisgabe der Nutzung und Verlegung des Schützenstandes, allmählicher Zerfall. 1907/08 Verkauf durch die Stadt, Einrichtung als Wohnhaus und "Kaffeehalle zum Schützengarten" und, wohl damit verbunden, Anbau einer Trauflaube westseits gegen den Katzenturm, eines kleinen überdachten Balkons vor dem ostseitigen EG-Fenster zum Fluss sowie reussaufwärts eines Flachdachvorbaus an das Sockelgeschoss mit Rundbogenfenstern und darüberliegender Terrasse. Wenig später wohl ein windfangartiger Walmdachanbau vor dem Restauranteingang (verm. 1957 entfernt). Erstellung der Ufermauer mit Geländeauffschüttung wohl spätestens mit dem Bau der Bahnbrücke 1910-12. Vor 1930 entstand die schwibbogenartige Verbindungsmauer des Sockelgeschosses vom Schützenhaus zum Katzenturm und darüber die Schliessung der Baulücke zwischen Trauflaube und Turm. Hangseitig kioskartiger eingeschossiger Fachwerkanbau unter Walmdach vor dem östlichen Fassadendrittel (erbaut 1957?). 1956/57 Erwerb durch die heutige Eigentümerfamilie und Umbau durch Arch. Josef Oswald zur heutigen Gestalt: Entfernung der Trauflaube und bauliche Schliessung der Lücke zwischen Schützenhaus und Turm, Ausbruch zweier Fenster im Reussgiebel an Stelle zweier Schlüssellochscharten. 1974/77 Teilrenovationen aussen und innen, 1993/94 Ersatz und Vergrösserung des Terrassenvorbaus.
Beschreibung:Markiert die Südostecke der Stadt zusammen mit dem Katzenturm, dem es östlich vorgelagert ist. Im Oberstadtgraben am hier steilen Hangfuss und einst direkt an der Reuss stehend, hatte das Schützenhaus sozusagen als Vorwerk des Katzenturms auch fortifikatorische Bedeutung, die in Konstruktion und Erscheinung zum Ausdruck kommt. Der dreigeschossige Bau mit Sockelgeschoss (einst Schützenstand), zwei Obergeschossen (einst Trinkstuben) und Satteldach blickt zum Fluss. Während die "offenen" Seiten zur Reuss und flussaufwärts aus etwa meterstarkem verputztem Bruchstein bestehen, sind die in den Hang eingetieften, einst hinter der Grabenmauer gelegenen Seiten zum Graben und zum Katzenturm in den beiden oberen Stockwerken in geschossweise abgebundenem Fachwerk mit sägegezähnten Fuss- und Kopfhölzern errichtet. Fachwerk rot gefasst, weisse Gefachfüllungen mit schwarzem Konturlineament. An den gemauerten Seiten weisen der Maueranzug an den Gebäudeecken, der Stufengiebel und die einst drei Schlüssellochscharten am Giebel - die unteren beiden 1957 durch Fenster ersetzt - auf die Wehrfunktion, die zwei (Giebel) mal drei Fensterachsen mit den wohlproportionierten, gotisch gekehlten Kreuzstöcken aus Muschelsandstein auf die gesellschaftliche Bedeutung hin. Die äusserste Traufachse hangseitig mit steinernem Rundbogenportal. Die gleichartige Befensterung an den Fachwerkseiten mit gekehlten Kreuzstöcken aus Holz, die drei Achsen am Giebel von ausladendem Klebedach geschützt; ein ebensolches über dem Mittelfenster des unteren Geschosses, wohl nach 1907, beschützt ein Relief mit schildhaltendem Engel und Spruchband mit der Jahreszahl 1552.
Quellen:- Sog. Bremgarter Altar (Landesmuseum Zürich), um 1435/40, als Bildhintergrund auf dem linken Flügel.
- Bilderchronik des Schultheissen Werner Schodoler, um 1514. - Matthäus Merian, Topographia Helvetiae, 1654.
- Pérignon, "peintre du Roi", 1776/77.
- Jakob Joseph Clausner, Bremgarter Gesellenbrief, Kupferstich, um 1770/80.
- F. Graff, Bleistiftzeichnung und Sepia, 1832/33.
- Johann Rudolf Rahn, Zeichnung von Ruine und Rekonstruktion, 1859 und 1862.
Literatur:- Georg Germann, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 5, S. 136-138.
- Eugen Bürgisser, Karl Grunder.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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INV-BRG901 Altes Schützenhaus (neu BRG058), 1570 (Dossier (Platzhalter))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=21564
 

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