INV-HOR912 Pfarrhaus, 1832 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HOR912
Signatur Archivplan:HOR912
Titel:Pfarrhaus
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Hornussen
Adresse:Bahnhofstrasse 88
Versicherungs-Nr.:88
Parzellen-Nr.:265
Koordinate E:2647008
Koordinate N:1261068
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647008&y=1261068

Chronologie

Entstehungszeitraum:1832
Grundlage Datierung:Baugesuch

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Dokumentation

Autorschaft:Hemmann, Franz Heinrich (1748-1849)
Würdigung:Das 1832 unter Einbezug von Teilen des Vorgängerbaus nach Plänen von Franz Heinrich Hemmann errichtete Pfarrhaus ist ein schlichter spätklassizistischer Mauerbau in prominenter Stellung im Hinterdorf, unmittelbar bei der Kirche. Nach einem Umbau von 2004 sind im Kellergeschoss das Pfarramt und in den Hauptgeschossen rückwärtig erschlossene Mietwohnungen eingerichtet
Bau- und Nutzungsgeschichte:Für die Erweiterung des 1811 als baufällig bezeichneten Pfarrhauses und den Bau einer neuen Pfrundscheune stellte der Staat 1828 eine Summe von knapp 8000 Franken bereit. Nach dem Neubau der Stallscheune (1828) schritt man 1832 zu einer durchgreifenden Renovation des Pfarrhauses. Der "Plan des erweiterten Pfrundhauses zu Hornußen" aus dem Jahr 1832 ist vom damaligen Kantons-Hochbaumeister Franz Heinrich Hemmann (1798-1849) signiert, der 1848 auch das Projekt für den Schulhausneubau (Vers.-Nr. 79; Bauinventar HOR901) verfasste. Ausführender Maurermeister war Stephan Holzreuter aus Herznach. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 7790 Franken, welche die Staatskasse übernahm [2]. Da auch auf der Planzeichnung von einer "Erweiterung" die Rede ist, dürften Teile des Vorgängerbaus (Umfassungsmauern) in den Neubau mit einbezogen worden sein. Allerdings ist nicht klar, in welchem Umfang dies geschehen ist.
Die rückwärtig gelegene Pfarrscheune (Vers.-Nr. 89) wurde 1993 in einen Pfarrsaal mit Jugendlokal umgestaltet. Im Jahr 2004 erfuhr das Pfarrhaus einen grösseren Umbau. Im Kellergeschoss richtete man Sekretariats- und Besprechungsräume des Pfarramts ein. Für die darüber liegenden Wohnungen wurden rückseitig eine neue Erschliessung und ein Terrassenanbau realisiert.
Beschreibung:Das Pfarrhaus ist ein schlichter, hoch aufragender Mauerbau mit Sockel- und zwei Obergeschossen, geborgen unter einem ungebrochenen Satteldach. Die nach Norden gerichtete Strassenfront ist mit fünf regelmässig angeordneten Fensterachsen besetzt. Das Sockelgeschoss weist zwei ebenerdige Zugänge in die Kellerräume auf, welche sich einst unter dem gesamten Hausgrundriss erstreckten. Auf der östlichen Seite zur Kirchgasse hin besteht heute noch ein Gewölbekeller. Die westlich anschliessenden Räume, welche früher als Holz- und Gemüsekeller sowie als Waschküche dienten, wurden anlässlich des Umbaus von 2004 zu Sekretariats-, Besprechungs- und Archivräumen ausgebaut.
Über eine Freitreppe gelangt man zum aussenseitig gelegenen Hauseingang. Nach Hemmanns Plänen umfasste das Erdgeschoss ursprünglich drei Wohnräume mit zwei Einfeuerungen auf der Strassenseite sowie Küche mit Abtritt und ein Treppenhaus im rückwärtigen Bereich des Hauses. Im Obergeschoss ist ein beheizbarer Saal für repräsentative Anlässe des Pfarrers nebst zwei grösseren Räumen und einem kleinen Zimmer ("Kapuzinerzimmer") belegt. Gemäss den Bauplänen wurde das Haus mit vier hohen klassizistischen Kastenöfen beheizt, und in der unteren Hauptstube stand zusätzlich eine Sitzkunst [3]. Heute ist das Hausinnere grösstenteils modernisiert und zu Mietwohnungen umgebaut. Anlässlich der jüngsten Renovation von 2004 wurden in einem rückwärtigen Anbau eine grosszügige Erschliessung mit Lift und überdachte Terrassen eingerichtet. Nach Süden schliesst eine Gartenanlage mit Rasenflächen, Blumen- und Gemüsebeeten sowie einer alten, gemauerten Umfriedung an.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Hornussen, 4167-2.
Anmerkungen:[1] Zu den bedeutendsten Bauwerken von Franz Heinrich Hemmann gehören das Grossratsgebäude (1826/28) und das sogenannte Säulenhaus (1836/38) in Aarau.
[2] Kurmann 1991, S. 223.
[3] Kurmann 1991, Pläne S. 220, 221.
Literatur:- Friedolin Kurmann, Die Pfarrei nach der Säckinger Zeit, in: Hornussen. Geschichte eines Fricktaler Dorfes, hrsg. durch die Gemeinde Hornussen, Hornussen 1991, S.209-226.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2234
 

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