Ansichtsbild: |
|
|
Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Klösterliches Verwaltungsgebäude |
|
Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 7/17/2006 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 8/8/1952 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
|
Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 17th cent. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die heute "Kornhaus" genannte ehemalige Schaffnerei diente der Verwaltung und Kontrolle der umfangreichen Güter und Rechte, welche die Deutschordenskommende Beuggen seit dem 14. Jh. in der Gegend um Frick besass. Zur Baugeschichte fehlen zwar schriftliche Belege, jedoch lieferten die Bauuntersuchungen während der Restaurierung von 2005-06 einige Hinweise: Ein erstes Schaffnereigebäude entstand um 1600, wovon das Sandsteingewände eines zugemauerten spätgotischen Fensters zeugt, das im 2. Obergeschoss in der Südostfassade zum Vorschein kam. Die Entstehung des heutigen Baus ist nicht restlos geklärt. Dendrochronologisch gesichert ist, dass der Grossteil des Dachstuhls 1697/98 erstellt wurde. Im Rahmen eines eingreifenden Umbaus wurde das Dachgebälk 1764/65 nordostseitig verlängert und zur Strasse hin von einem Sattel- in ein Walmdach abgeändert. Gleichzeitig erhielt der Bau seine spätbarocke Erscheinung am Äusseren und eine neue Innenausstattung. Nach der Aufhebung der Kommende Beuggen gelangte der Kanton Aargau 1806 in Besitz des Gebäudes, das von 1866-1924 als Bezirksschulhaus genutzt wurde. Der mit der neuen Nutzung verbundene Umbau in den Jahren 1866-67 erfolgte nach Plänen von Baumeister Herzog aus Laufenburg. Um genügend grosse Schulzimmer zu schaffen wurden mehrere Zwischenwände entfernt sowie überflüssige Türen verschlossen und Zylinderöfen eingebaut. Seit 2001 gehört die ehemalige Schaffnerei der Gemeinde Frick, die den Gewölbekeller für kulturelle Veranstaltungen nutzt und die oberen Geschosse an verschiedene Gesundheitsinstitutionen vermietet. Die Restaurierung von 2005-06 gab dem Gebäude seine spätbarocke Gestalt zurück. Die Fenster im 2. Obergeschoss, von denen im Originalzustand an den Längsseiten jedes zweite als Blindfenster gestaltet und zwischenzeitlich durch ein gemaltes Wappen ersetzt worden war, wurden alle geöffnet. Die Aussenhaut erhielt einen feinkörnigen Kalkverputz und eine Farbfassung gemäss historischem Befund. Im Innern konnte die ursprüngliche Raumstruktur wiederhergestellt und barocke Ausstattungsteile erneuert respektive ergänzt werden. |
Beschreibung: | Der mächtige Barockbau der ehemaligen Schaffnerei nimmt in einer Strassenbiegung im Fricker Unterdorf eine prominente Position im Ortsbild ein. Auf angemessene Weise repräsentiert er die Stellung der Deutschordenskommende als Patronatsherr der Fricker Pfarrkirche. Der hell verputzte Bau mit grauen, gefugten Ecklisenen erhebt sich über einem längsrechteckigen Grundriss unter einem steilen, geknickten Walmdach. Die Längsseiten des dreigeschossigen Baus sind jeweils durch sieben, die Schmalseiten durch drei Fensterachsen gegliedert, wobei sich an beiden Längsachsen auch ein Korbbogenportal mit doppelflügeligem Türblatt und Oblichtgitter in Rokokoformen befindet. An der Südostseite führt dieses wegen des leicht abfallenden Geländes ebenerdig ins Untergeschoss. Der 2005–06 eingebaute Lift nimmt die Mittelachse der nordöstlichen Schmalseite ein. Das Kellergeschoss ist in mehrere kreuzgratgewölbte Räume mit unterschiedlichen Bodenniveaus unterteilt. Ein Rundbogenportal mit der Jahreszahl 1719 im Bogenscheitel wurde an dieser Stelle wahrscheinlich in sekundärer Verwendung eingemauert. Vom Erdgeschoss führt die originale dreiläufige Barocktreppe bis ins 2. Obergeschoss. Ihr Geländer besteht aus Brettbalustern und einem kunstvoll geschnitzten Antrittspfosten in Form von Blätter gesäumten Voluten. Die Raumaufteilung in den drei Geschossen erfolgt durch einen längs gerichteten Mittelkorridor und beidseits davon angeordneten Zimmern, was auf den Umbau der 1760er-Jahre zurückgeht. Von der Innenausstattung dieser Zeit haben sich im grossen Saal des 1. Obergeschosses Knietäfer und in anderen Räumen einzelne Schränke mit rocailleverzierten Füllungen erhalten. Das geräumige Dachgeschoss mit dreifachem liegendem Stuhl dürfte als Lagerraum gedient haben. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 263–264. - Edith Hunziker, Christoph Reding. Die ehemalige Schaffnerei der Kommende Beuggen. In: Frick – Gestern und Heute, Nr. 10 (2007), S. 121–130. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22350 |
|
Social Media |
Share | |
|