INV-KAI911 Herrengasse 1, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-KAI911
Signatur Archivplan:KAI911
Titel:Herrengasse 1
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Kaisten
Adresse:Herrengasse 1
Versicherungs-Nr.:81
Parzellen-Nr.:139
Koordinate E:2645620
Koordinate N:1265443
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645620&y=1265443

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Weitere Teile der Baugruppe:Herrengasse 3
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:In ihrem östlichen Teil besteht die freistehende, aus zwei Häusern zusammengesetzte Doppelhofanlage aus einem hervorragend erhaltenen Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, welches unter einer intakten, auch im kantonalen Vergleichsrahmen Seltenheitswert aufweisenden Hochstudkonstruktion geborgen ist. Das Mittertennhaus mit zweigeschossigem Wohnteil hat seinen zeittypisch einraumtiefen Grundriss und die originalen breitformatigen Fenster auf der zweiachsigen Gassenseite bewahrt. Im Innern sind vertäfelte Stuben und eindrückliche Balkenlagen im Erd- und Obergeschoss sowie ein Kachelofen erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster von 1850 besass Josef Winter das "Wohnhaus samt Scheune, Stallung und Schopf von Stein, Ziegel und Holz. Zwei Stock hoch mit einem gewölbten Keller unter Strohdach". 1861 wurden Lorenz und M. Anna Winter für 10 Jahre Eigentümer des Hauses. 1871 folgte Rudolf Rehmann, Gemeindeweibel, der 1872 das Strohdach durch ein Ziegeldach ersetzte. 1884 erscheint als Eigentümer Hermann Keller, Bezirksrichter in Niederlenz, 1891 sind wieder Rudolf Rehmanns Kinder und schliesslich Ehrenfried Rudolf Rehmann im Besitz des Hauses.
Erhaltungszustand: Im Ostteil schonende Innensanierung unter Wahrung der Grundrissdisposition und aller massgeblichen Bauelemente. Original erhalten auch die Tenndurchfahrt und der neuere Stallteil mit Fütterungsöffnungen und gekälkter Deckenbalkenlage. Der westliche Wohnteil ist noch unrenoviert und steht leer.
Beschreibung:Im Ostteil ausnehmend gut erhaltenes statischen System mit drei Hochstüden, Doppelfirst und möglicherweise zeitgleicher Fachwerk-Giebelwand über massiver Giebelmauer. Ein Hochstud befindet sich über dem Wohnteil unmittelbar neben dem Kaminzug des Stubenofens, ein zweiter trennt die Tenneinfahrt vom Stall und der dritte steht auf der March zum Nachbarhaus. Die Hochstüde reichen nicht bis zum Boden, sondern sind abgefangen und auf jüngeres Mauerwerk abgestellt. Nur durch eine Schwartenverschalung über der Stallwand getrennt schliesst der westliche Gebäudeteil an, der durch einen liegenden Dachstuhl und teilweise erhaltene Elemente der Hochstudkonstruktion überfangen wird.
Die beiden an den Gebäudeenden liegenden Wohnteile wurden ursprünglich vermutlich direkt über die Giebelseite in die mittigen Küchen erschlossen. Diese von der Giebelseite gesehen einraumtiefe und zuerst zweiraumbreite, vermutlich im 18. Jh. gegen Süden auf drei Räume erweiterte Disposition ist im östlichen Wohnteil noch vollständig erhalten. Der Westteil verfügt über einen jüngeren Erschliessungskorridor ausserhalb des Wohnteils entlang der Stallmauer. Die Giebelmauer des Ostteils mit ihrer unregelmässigen Befensterung ist vermutlich zeitgleich mit der Errichtung der Hochstudkonstruktion.
Ein möglicher Vorgängerbau hinterliess den atypisch unter dem östlichen Tenn gelegenen Gewölbekeller mit einer früheren, heute verschlossenen Lüftungsöffnung gegen Osten.
Im Innern des Ostteils ist die Ausstattung des 18. und 19.Jh. erhalten: Teilweise alte Riemenböden, wulstige barocke Türrahmungen, ein einfaches kassettiertes Brusttäfer mit zugehörigen Fensterbrettern, zweiteilige gestemmte Türbätter mit eisernen Türdrückern, ältere einfachverglaste Fenster mit liegender vierteiliger Sprossenteilung und ein grünglasierter Stubenofen auf geraden Füssen im Erdgeschoss.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Kaisten - unser Dorf, Hrsg. Ortsbürgergemeinde Kaisten, Laufenburg 2003.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0321-23, Brandkataster Gemeinde Kaisten, 1850-1938.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-KAI839.002 Herrengasse 1 (= KAI911) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2397
 

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