INV-KAI912 Herrengasse 3, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-KAI912
Signatur Archivplan:KAI912
Titel:Herrengasse 3
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Kaisten
Adresse:Herrengasse 3
Versicherungs-Nr.:80
Parzellen-Nr.:134
Koordinate E:2645605
Koordinate N:1265442
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645605&y=1265442

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Weitere Teile der Baugruppe:Herrengasse 1
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Gut erhaltener westlicher Teil eines freistehenden Doppelbauernhofs aus dem 18. Jahrhundert mit erhaltener Hochstudkonstruktion im Ostteil. Im westlichen Hausteil wurde die Dachkonstruktion durch einen liegenden Stuhl ersetzt und dem einraumtiefen Grundriss im 19. Jahrhundert ein lateraler Erschliessungsgang an den Wohnteil hinzugefügt . Die Rohbausubstanz des Ursprungsbaus ist über diese am Bau ablesbaren Modernisierungsschritte hinweg in ihren wesentlichen Teilen erhalten geblieben.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1850 besass Niklaus Winter das "Wohnhaus samt Scheune, Stallung und Schopf von Stein und Holz. Zwei Stock hoch mit einem Trämkeller, Ziegel- und Strohdach. 1862 ist wegen "Zuwachs, Verbesserung" eine Wertsteigerung von 1800.- auf fast das Doppelte (3400.-) verzeichnet. 1870 übernimmt Simon Freudemann das Haus von Jakob Keller, Amman von Hottwil und Emil Herzog von Hornussen, die 1868 in seinen Besitz gelangt waren. Ab 1875 ist die harte Eindeckung des Dachs belegt. Die Erben von Simon Freudemann traten das Haus Ferdinand Siebenhar ab. Schliesslich bewohnte ein Johann Lämmli, Bahnarbeiter, die Liegenschaft. Zurzeit steht der westliche Hausteil des ehemaligen Doppelbauernhauses leer.
Bauliche Veränderungen: Das Gebäude verfügte ursprünglich über die gleiche Konstruktion wie der Gebäudeteil Herrengasse 1, war wohl aber etwas weniger reich ausgebaut. Das Haus hat in mehreren Erneuerungsschritten sein heutiges Aussehen erhalten. Die bedeutendste grundrissliche Veränderung erfolgte wohl vor 1900 durch den Einbau des rückwärtigen Korridors hinter den einraumtiefen und dreiraumbreiten Wohnteil. Damit wurde der Hauseingang, der bisher giebelseitig in die Küche führte, an die Gassenseite gelegt und die Räume im Erd- und Obergeschoss von hinten erschlossen. Die Riegwand zum Tenn mit Feldsteinfüllungen, welche durch ein vertikales Brett geteilt sind, stammt von dieser Umgestaltung. Die Fassade zur Herrengasse und die Giebelfront haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts Fenstergewände aus Kunststein und Fenster mit Querhölzern erhalten, ebenso eine Auskleindung mit Krallentäfer in der Stube des Obergeschosses.
Beschreibung:Mitterstallhaus mit zweigeschossigem und zweiachsigem Wohnteil unter Satteldach. Das nur unwesentlich niedrigere und schwächer geneigte Dach des westlichen Hausteils wird von einem russgeschwärzten liegenden Dachstuhl getragen, welcher die vermutete ursprüngliche Hochstudkonstruktion abgelöst hat. Ein in der Giebelmauer eingemauerter Balkenkopf könnte zum Unterfirst des Hochstuds gehört haben.
Die Deckenbalkenlagen des Wohnteils überspannen die je drei Räume im Erd- und Obergeschoss parallel zur Giebelmauer. Die Küche befindet sich im mittleren Raum des Erdgeschosses. Von hier aus kann der neuere Kachelofen der auf die Herrengasse gerichteten Stube beheizt werden. Die Fortsetzung der Trennwand zwischen Stube und Küche ist ausgebrochen worden. Der früher wohl an der Giebelseite gelegene Haus- und Küchenzugang ist heute durch ein liegendes Fenster und die davor befindliche Küchenkombination ersetzt. Über die Küche wird der zweite südwärts gelegene Raum erschlossen, welchem im Laubenbereich ein Bad angegliedert wurde. Bis auf die schönen gassenseitigen Fenster und die umgebandete klassizistische Haustüre, welche als Hinterausgang des Korridors eine Wiederverwendung fand, sind im Erdgeschoss keine historischen Ausstattungsteile erhalten.
Im Obergeschoss ist das Krallentäfer und die Fenster der gassenseitigen Stube erhalten. Vom Korridor ist ein kleiner separater Raum abgetrennt, der von einem Fenster über dem Hauseingang belichtet wird. Südlich der Stube folgten zwei Kammern, die heute mit einem Bogendurchgang verbunden sind.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Kaisten - unser Dorf, Hrsg. Ortsbürgergemeinde Kaisten, Laufenburg 2003.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0321-23, Brandkataster Gemeinde Kaisten, 1850-1938.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-KAI839.003 Herrengasse 3 (= KAI912) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2399
 

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