INV-KAI914 Ittenthalerstrasse 30, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-KAI914
Signatur Archivplan:KAI914
Titel:Ittenthalerstrasse 30
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Kaisten
Ehem. Gemeinde:Ittenthal (bis 31.12.2009)
Adresse:Ittenthalerstrasse 30
Versicherungs-Nr.:1230
Parzellen-Nr.:2057
Koordinate E:2646839
Koordinate N:1263220
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646839&y=1263220

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Einziger bekannter Ständerbau Ittenthals, in ortsbaulich wichtiger Stellung an der Strassenverzweigung unterhalb der Mündung des Komet-Grabens. Der bäuerliche Vielzweckbau zeichnet sich aussen wie innen durch eine intakte originale Bausubstanz aus und bewahrt einen womöglich älteren Schwellenkranz als Basis der geschossweise abgebundenen Fachwerkkonstruktion. Konstruktionsgeschichtlich ist der unverfälschte Bau von hohem Quellenwert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Haus wurde 1875 gemäss Brandkataster von Jakob Näf, Alt Ammann und ab 1891 von Valentin Näf bewohnt.
Der Schwellenkranz des Baus gehört möglicherweise zu einem Vorgängerbau aus dem 18. Jahrhundert. Das geschossweise abgebundene Fachwerk mit Stockrähm und Saumschwelle könnte jünger sein und ins 19. Jahrhundert. datieren. Im 20. Jahrhundert erfolgte die Anhebung der Dachtraufen, was an der strassenseitigen Giebelfront gut ablesbar ist.
Ein Vorgängerbau hat gemäss Brandkataster (1850-74) zwei Wohnungen, Stallungen und Trämkeller unter einem mit Stroh- und Ziegeln gedeckten Dach beherbergt. Möglicherweise wurde 1867 (Höherschätzung Brandkataster) der heutige Bau über der Fachwerkkonstruktion der alten nördlichen Gebäudehälfte neu errichtet und mit einem liegenden Dachstuhl versehen.
Beschreibung:Zur Strasse giebelständiger bäuerlicher Vielzweckbau unter Satteldach mit liegendem Dachstuhl und ungleichen Dachneigungen. Das Dach wurde an der stubenseitigen Traufe leicht, an der Rückfront stark angehoben, um über der Hofdurchfahrt einer gegen Osten offenen, gegen Norden verschalten Laubenwerkstatt unter Dachverlängerung Platz zu machen.
Der Wohnteil ist zweigeschossig und als Fachwerk geschossweise über einem Schwellenkranz aus Eiche neu errichtet. Die Schwellen, Schwellenschlösser und die Ständer des Wohnteils sind unter Putz erhalten. Der nicht mehr benutzte Hauszugang an der Giebelseite weist unter einem schmalen Oblicht mit einfachem Kämpferprofil ein vierfeldriges Türblatt mit Rautenkassettierung und verdachten Brüstungsfeldern auf. Als Türrahmung dient wie bei einem Teil der giebelseitigen Fenster eine einfachste, auf Gehrung geschnittene Brettverschalung. Die Giebelfassade ist paarweise mit gegen oben zunehmend kleineren, eingerückten Fensteröffnungen versehen. Die Trauffassade zeigt drei Fensterachsen: Die zwei äusseren Fenster sind gepaart und belichten die Hauptstube. Einfachste hölzerne Brettrahmen mit Randleiste ohne Fensterbank. Klappläden mit Jalousieelementen im Ergdeschoss. An den Wohnteil schliesst das Tenn an. Auf den Stall folgt gegen den Hang gerückt ein neuerer Schopfanbau mit Unterstand.
Balkenlagen mit grossen Querschnitten prägen den intakten bäuerlichen Innenausbau des zweiraumtiefen und -breiten Wohnteils, der sowohl im Erdgeschoss wie im Obergeschoss über eine Küche verfügt. Der Zugang in die ursprüngliche Rauchküche könnte über die östliche Traufseite erfolgt sein, die möglicherweise mit einer Laube auf auskragenden Dekckenbalken ausgestattet war. Russgeschwärzte Balkenköpfe im Obergeschoss zeugen vom Rauchabzug über die Traufseite. Der Kellerabgang und die Treppe ins Obergeschoss besetzen die nordöstliche Hausecke, deren innen sichtbar belassenes Fachwerk rauchgeschwärzt ist und die demzufolge einen Teil der Küche bildete. Ein grosser von Hand grünglasierter und ein kleiner patronierter Kachelofen beheizen die Stuben im Erd- bzw. Obergeschoss.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Roland Grenacher, Gemeindechronik Ittenthal, 1998.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0318-20, Brandkataster Gemeinde Ittenthal, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2411
 

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