INV-LAU931 Neues Pfarrhaus Sulz, 1919 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU931
Signatur Archivplan:LAU931
Titel:Neues Pfarrhaus Sulz
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Ehem. Gemeinde:Sulz (bis 31.12.2009)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mittelsulz
Hist. Name Objekt:Neues Pfarrhaus
Adresse:Chilegass 7
Versicherungs-Nr.:264
Parzellen-Nr.:654
Koordinate E:2649592
Koordinate N:1265065
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2649592&y=1265065

Chronologie

Entstehungszeitraum:1919
Grundlage Datierung:Brandkataster, Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Dokumentation

Würdigung:Dem neuen Pfarrhaus von 1919 kommt aufgrund seiner prominenten Stellung unmittelbar bei der Pfarrkirche ein grosser Situationswert im Ortsbild von Sulz zu. Der wohlproportionierte, äusserlich weitgehend intakte Heimatstilbau entfaltet vor dem Hintergrund des stattlichen Gotteshauses eine erhebliche Silhouettenwirkung. Das Hausinnere weist in weiten Teilen noch die ursprüngliche Grundrisseinteilung auf, die Räume aber sind unter Beibehaltung einzelner historischer Ausstattungsteile modernisiert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das neue Pfarrhaus wurde 1919 erbaut [1]. Anders als das im alten Ortskern von Sulz gelegene alte Pfarrhaus (Vers.-Nr. 136; Bauinventar SUL902) fand es seinen Platz unmittelbar bei der Kirche (Vers.-Nr. 130; Bauinventar SUL901). Auf einer historischen Postkartenaufnahme von 1944 tritt seine prominente Stellung deutlich zutage (vgl. Bilddokumentation).
Das Gebäude hat sein äusseres Erscheinungsbild in wesentlichen Teilen bewahrt. Einen grösseren Eingriff brachte 1966 die Neugestaltung des Eingangsbereichs, wo das abgewalmte Schutzdach durch einen massiven Betonvorbau mit Balkon ersetzt wurde. Ebenfalls verloren gegangen sind das neobarocke Türblatt mit geschweiften Füllungen und die seitlichen Volutenverzierungen der Lukarnen, wie sie auf einer Fassadenaufnahme von 1965 noch erkennbar sind [2]. 1976 erfolgte der Einbau einer Toilette mit Dusche im Obergeschoss [3]. 1993 wurde im Erdgeschoss ein Pfarreisekretariat mit Sitzungszimmer von der Pfarrerwohnung abgetrennt, und im Keller richtete man einen Archivraum ein [4]. 2008/09 fanden weitere Modernisierungen im Innern statt [5].
Beschreibung:Das neue Pfarrhaus erhebt sich unmittelbar westlich der Kirche (Vers.-Nr. 130; Bauinventar SUL901) und bildet mit dieser eine markante Baugruppe in leicht erhöhter, vom historischen Ortskern abgesetzter Lage. Der kubische Baukörper unter lukarnenbesetztem Pyramidendach steht auf einem dreiseitig freiliegenden Kellersockel und wendet sein Eingangsportal nach Osten hin der Kirche zu. Die talseitige Westfassade wie auch die kirchenseitige Ostfassade sind mit drei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Demgegenüber weist die Südfassade im Erdgeschoss zwei breitere Zwillingsfenster auf. Die von Kirche und Dorf abgewandte Nordseite zeigt ein gänzlich unregelmässiges, auf die innere Raumnutzung und die Belichtung des Treppenhauses ausgerichtetes Fassadenbild. Nordwestlich schliesst ein niedriger hölzerner Schopfanbau unter abgewalmtem Dach an den Hauptbaukörper an. Westwärts zum Dorf hin erstreckt sich eine grosszügig bemessene Gartenanlage, welche von einem filigranen Metallzaun umgeben ist.
Über einen mit Kunststeinplatten ausgelegten Zugangsbereich gelangt man zum zentral gesetzten Hauseingang, von dessen ursprünglicher Ausprägung noch das profilierte Kunststeingewände mit gerilltem Wulstprofil und wellenartigen Ornamenten am Sturz erhalten ist (Türflügel erneuert). Der auf zwei Betonpfeiler abgestützte Balkonvorbau mit massiver Brüstung entstammt einem Umbau von 1966 (vgl. Baugeschichte). Von der Haustür gelangt man durch einen Korridor mit hübschem bauzeitlichem Terrazzoboden in einen zentralen hallenartigen Raum. Links des Korridors liegt das 1993 eingerichtete Sekretariat, rechts das Sitzungszimmer des Pfarramts. Die rückwärtige Pfarrwohnung ist mittels einer neu eingebauten Tür vom vorderen Bereich des Korridors abgegrenzt. Um die Halle, deren Terrazzoboden in der Mitte ein Mosaik in Form eines Davidssterns zeigt, sind im Erdgeschoss das Wohnzimmer und die Küche angeordnet. Im Norden führt zwischen der Toilette und dem Kellerabgang eine bauzeitlich erhaltene Holztreppe mit gedrechseltem Antrittspfosten und Staketengeländer hinauf ins Obergeschoss. Diese umfasst vier hohe Zimmer und zwei Bäder nebst dem grosszügig bemessenen zentralen Vorplatz. Die weiss gestrichenen Türen und die Holzböden unter neueren Spannteppichen sind noch der urprünglichen Wohnungsausstattung zuzurechnen. Über eine Holztreppe gelangt man ins Dachgeschoss, welches die bauzeitliche Konstruktion bewahrt hat. Unter der gesamten Gebäudefläche erstreckt sich der Kellerbereich, in dem heute das Pfarr- und Kirchgemeindearchiv eingerichtet ist.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Unterwegs in Sulz 2000, S. 62.
[2] Pfarr- und Kirchgemeindearchiv Sulz: Fassadenaufnahme 1965 und Umbaupläne 1966.
[3] Pfarr- und Kirchgemeindearchiv Sulz: Pläne Renovation und Umbau 1976.
[4] Pfarr- und Kirchgemeindearchiv Sulz: Bauakten Renovation 1993.
[5] Freundliche Auskünfte Albert Rheinegger, Sulz (2010).
Literatur:- Unterwegs in Sulz, Hrsg. Gemeinde Sulz, Laufenburg 2000, S. 15 (Abb.), 62.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0351-0353: Brandkataster Sulz, 1850–1938.
- Pfarr- und Kirchgemeindearchiv Sulz: Fassadenaufnahmen 1965; Pläne Umbau 1966; Pläne Renovation und Umbau 1976; Bauakten Renovation 1993.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2448
 

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