INV-LAU919 Burgmattstrasse 3, 1891 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU919
Signatur Archivplan:LAU919
Titel:Burgmattstrasse 3
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Burgmattstrasse 3
Versicherungs-Nr.:1203
Parzellen-Nr.:2234
Koordinate E:2646854
Koordinate N:1268008
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646854&y=1268008

Chronologie

Entstehungszeitraum:1891
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:1891 als erstes Haus an der Burgmatte errichtetes, differenziert gestaltetes kleines Wohnhaus für den Laufenburger Kreisingenieur Bruggisser. Das schmucke zweifarbige Sichtbacksteingebäude aus der Zeit des Schweizer Holzstils zeichnet sich durch einen sorgfältigen Fassadenaufbau aus und war in der Dachzone ursprünglich durch reiches Laubsägedekor geschmückt. An städtebaulich exponierter, gut einsehbarer Lage am Fuss des Schlosshügels schliesst das Haus zusammen mit dem Burgmattschulhaus (Bauinventar LAU904) den platanenbestandenen Platz gegen Osten ab.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Im Brandkataster ist Kreisingenieur D. Bruggisser als erster Eigentümer belegt. Auf ihn folgte 1910 der Bürgermeister Josef Meier und ab 1917 der Lehrer Josef Heinrich Graf. Bereits vier Jahre nach Fertigstellung wurde das Haus an der östlichen Traufseite mit einem Anbau, zuerst wohl unter Flachdach, dann unter einer Dachabschleppung, gegen Nordosten erweitert (vgl. Bilddokumentation) [1]. Spätere Veränderungen betreffen die Abnahme des reichen Laubsägedekors an der Giebelseite [2] und die neueren Verschalungen an der Eingangslaube und am rückwärtigen Laubenbereich. Zwischen Schlosshügel und Gebäude wurde eine zurückversetzte Doppelgarage in Ortbeton mit darüberliegender Terrasse in den Hang gebaut.
Beschreibung:Der längliche, in Sichtbackstein gemauerte Baukörper unter geknicktem Satteldach steht giebelständig zur Strasse und traufständig zum Platz. Zum Schlosshügel hin ist das Dach abgewalmt. Die Abwalmung überdeckt eine verschalte Laube und die darunterliegende Remise. Der zur Strasse gerichtete Hauptgiebel wie auch der traufseitige, leicht risalitierte Nebengiebel zeigen rot gefasste Freibünde, die einen farbigen Kontrast zum dahinter liegenden rotgelben Backsteinmauerwerk bilden. Zumindest am Hauptgiebel schmückte ein aufwändiges Laubsägedekor in der Art des Schweizer Holzstils mit Ründe aus kleinen Bogensegmenten und durchbrochenen Dreiecksfüllungen das Vordach. Die Fassaden sind in der damals modischen Bautechnik in zweifarbigem Sichtmauerwerk ausgeführt. Ihr gestalterischer Aufbau folgt einer Dreiteilung in Sockel, Erdgeschoss und Dachgeschoss: Der aus Backsteinen aufgemauerte, aber mit einem Blendputz versehene Gebäudesockel ist vom steinsichtigen Erdgeschoss durch ein kräftiges Gesims getrennt. Er zeigt unten eine Quaderung mit körnigem Putz und Randschlag und darüber in den Putz gezeichnete glatte Quader. Das Erdgeschoss wurde abwechselnd mit gelben und roten Ziegelsteinlagen verschiedener Höhe aufgemauert und schliesst mit einem Gurtgesims aus dekorativ übereck gestellten, hochkant vermauerten Ziegelsteinen.
Das Dachgeschoss ist in gelbem Ziegelmauerwerk ausgeführt und schliesst unter dem Dachansatz mit einem roten, an den Giebelschrägen abgetreppten Streifen. Die Fensteröffnungen sind stichbogig überfangen, mit seitlich applizierten Zementblendrahmen und Fensterläden versehen und stehen auf Blockbänken aus Granit.
Der Hauszugang befindet sich an der Burgmattstrasse und wird von einer ursprünglich offenen Eingangsveranda mit Blecheindeckung und gemauerter Brüstung verdeckt. Das Innere des sowohl im Erd- wie im Dachgeschoss als Wohnung genutzen Baus konnte nicht besichtigt werden. Die Decke über dem Keller ist mit "Eisenbalken" kostruiert [3].
Eine sorgfältig gefügte Gartensockelmauer aus Tuffquadern schliesst die Rasenfläche gegen die Burgmattstrasse ab. Auf der Mauerkrone hat sich ein Teil des bauzeitlichen Gartenzauns aus geschmiedetem Rundeisen und im Treppeneinschnitt das Gartentor mit Lanzetten erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0326: Brandkataster Laufenburg, 1895: "Vergrösserung der Zimmer".
[2] Vgl. Bilddokumentation (Postkarte nach 1909).
[3] Staatsarchiv Aargau , CA.0001/0326: Brandkataster Laufenburg 1875 - 1898.
Literatur:- Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986.
- Oskar Gerteis, Egon Strittmatter, Peter Strittmatter, Laufenburg 1990, Zwei Länder eine Stadt. Ansichten von anno dazumal, S. 46.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0326: Brandkataster Laufenburg 1875 - 1898.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2549
 

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