INV-LAU922 Winterthurerstrasse 12, 1911 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU922
Signatur Archivplan:LAU922
Titel:Winterthurerstrasse 12
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Winterthurerstrasse 12
Versicherungs-Nr.:1122
Parzellen-Nr.:2279
Koordinate E:2647216
Koordinate N:1268045
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647216&y=1268045

Chronologie

Entstehungszeitraum:1911
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Dokumentation

Autorschaft:Eugen Meyer
Würdigung:Sorgfältig gestaltetes bürgerliches Wohnhaus aus dem Jahr 1911 mit integriertem Geometerbüro im Erdgeschoss und Wohnräumen im Obergeschoss. Der orginelle eklektizistische Bau mit Anklängen an den Jugendstil, den Historismus und den damals vorherrschenden Heimatstil wurde vom Bauherrn und Geometer Eugen Meyer selbst entworfen und durch die Bauunternehmung Erne erstellt. Das originelle, sorgfältig ausgeführte und sehr gut erhaltene Wohnhaus ist von hohem baukünstlerischem Wert und zeugt von der Wohnkultur der Laufenburger Oberschicht zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das 1911 auf einer Restparzelle zwischen Bahngeleise und Landstrasse erbaute Haus ist bis heute in Familienbesitz und hat nur unwesentliche Änderungen erfahren. So wurden in den 60er Jahren die Balkonloggien auf der Westseite verschlossen und zum Innenraum geschlagen [1]. Die Doppelverglasungsfenster mit Sprossenteilung sind mitsamt den stilistisch in die Bauzeit zu datierenden Beschlägen erhalten.
Beschreibung:Das Wohnhaus steht auf einer langgezogenen Parzelle parallel zur Winterthurerstrasse und verfügt sowohl strassen- wie bahnseitig nur über einen schmalen Streifen Vorgelände. Dem kompakten zweigeschossigen Baukörper unter stark geknicktem Walmdach ist auf seiner Westseite ein kleiner zweigeschossiger Annex unter Krüppelwalmdach angefügt, der ursprünglich offene Balkonloggien enthielt [2].
Die repräsentative Strassenfassade wird durch die betonte Mittelachse beherrscht. Auf ihr ordnen sich vertikal übereinanderliegend die gestalterischen Elemente. Hauptmotiv ist der zentrale, von schlanken Volutenkonsolen getragene Balkon mit gebauchter Schmiedeeisenbrüstung. Seine Balkontür wird von einem glatten weissen Putzfeld mit Viertelkreisschlüssen gerahmt, welches zum gekuppelten Rundbogenfenster im Giebelfeld des Quergiebels reicht. Der mehr als einen Drittel der Dachlänge überspannende Quergiebel mit Gerschild ist brettverschalt und sitzt auf einer mächtigen, weiss gestrichenen Hohlkehle, die über dem Kranzgesims den Vordachbereich zwischen Baukörper und Traufe abdeckt.
Flankierend zur Mittelachse besetzen Zwillingsfenster den mit grauem Strukturputz aufgerauhten Fassadengrund im Erd- und Obergeschoss. Die Seitenfassaden und die gegen Süden liegende Eingangsfassade übernehmen die durch das Gurtgesims vorgegebene Horizontalgliederung und weisen meist einlichtige Fenster auf. Eine Eckquaderung aus hellgrauen, rustikal bossierten Kalksteinen verstärkt die Gebäudeecken im Erdgeschoss bis unter das Gurtgesims.
Die Gewände der Fenster- und Türöffnungen sind durchwegs in scharriertem, sandsteinfarbenem Kunststein ausgeführt und mit Kehlprofilen ausgestattet. Die Fenster verfügen über Klappläden mit Einschubleisten und eliptische Zierausschnitte in den Füllungen.
Der Hauszugang liegt fassadenmittig an der strassenabgewandten südlichen Längsseite. Durch das Treppenhaus mit viertelgewendelter Holztreppe, schönem Antrittspfosten und gedrehtem Stabgeländer betritt man einen Längskorridor, der die Wohn- und Arbeitsräume auf der Strassenseite und die Nebenräume an der südlichen Rückseite erschliesst. Die Zimmer verfügen mehrheitlich über originales Eichenfischgratparkett und hüfthohes Wandtäfer.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Freundliche Auskunft der Enkelin des Erbauers, Johanna Meyer-Reichlin (2010).
[2] In den 60er Jahren wurden die Loggien verschlossen und zum Innenraum geschlagen. Freundliche Auskunft von Johanna Meyer-Reichlin (2010).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0327: Brandkataster Laufenburg, 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2552
 

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