Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1914 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Meyer, O. |
Würdigung: | Gut erhaltener Heimatstilbau von 1914 unter Masard-Giebeldach mit Fusswalm. Das über dem Erdgeschoss ansetzende reich gegliederte Dach trägt im Zusammenspiel mit den abwechslungsreich befensterten Putzflächen wesentlich zum romantischen Gesamteindruck des Hauses bei. Der Grundriss entwickelt sich zeittypisch aus zwei leicht gegeneinander verschobenen Quadraten. Am Äusseren und im Innern haben sich handwerklich sorgfältig ausgeführte Ausstattungselemente aus der Bauzeit erhalten. Im gepflegten Garten steht ein zugehöriger Holzschopf unter Mansarddach. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Wohnhaus mit Holzschopf (Vers.-Nr. 1318) wurde 1914 nach Plänen von O. Meyer für Karl Rüscher erstellt [1]. Es zählt zu den ersten Wohnbauten, welche in den Jahren nach dem Kraftwerkbau südlich der 1892 eröffneten Bahnlinie entstanden sind [2]. Sowohl in seinem äusseren Erscheinungsbild als auch in der Grundrissanordnung hat es seinen ursprünglichen Charakter weitgehend bewahrt. In den 1960er Jahren wurde die hölzerne Laube auf der Hausrückseite ummmauert. 1987 hat man sämtliche Fenster erneuert, die alten Riemenböden im Parterre durch Ahornparkett ersetzt sowie Küche und Toilette saniert. Die Laube erhielt einen Ausgang in den Garten, und das Dach wurde unter Auswechslung einzelner schadhafter Konstruktionsteile isoliert. 1997 fand eine Umgestaltung des Aussenraumes statt [3]. |
Beschreibung: | Die Liegenschaft ist in der Nähe der Ziegelhütte (Bauinventar LAU914), unmittelbar an der Weiherstrasse gelegen. Als eine der ältesten Bauten südlich der Bahnlinie ist sie heute durchwegs von jüngeren Einfamilienhäusern umgeben. Zum Hauptgebäude gehört ein gleichzeitig entstandener, rückwärtiger Holzschopf mit schmuckem Mansarddach, welcher später als Garage genutzt wurde (Vers.-Nr. 1318). Die Gebäude sind hamonisch eingebettet in einen parkartigen Aussenraum mit Rasenflächen, Buschwerk und einzelnen Bäumen. Den zweigeschossigen verputzten Mauerbau dominiert ein mit Biberschwanzziegeln eingedecktes Mansard-Giebeldach. An beiden Giebelseiten verklammern je zwei durchgehende Vordächer auf Höhe der Geschossdecken die Dachflächen. Zur Strasse hin stellt eine grosse Lukarne mit Satteldach die Belichtung des Dachgeschosses sicher. Die Fassaden sind asymmetrisch gegliedert und zeigen in typischer Art des Heimatstils vielfältige Fensterformen: rechteckige Einzellichter und gekuppelte Fenster mit gefalzten Kunststeingewänden und gerillten Sohlbänken bzw. markanten Blockbänken; liegende Fensterchen mit kunstvoll geformten Gittern zur Belichtung der Kellerräume; Lünetten in den Giebelfeldern sowie ein einzelnes achteckiges Licht an der Hausrückseite. Die strassenzugewandte Stubenfront birgt einen kleinen Erker mit grosszügiger dreiteiliger Befensterung. Auf der nordwestlichen Giebelseite befindet sich unter abgewalmtem Vordach der über wenige Stufen erschlossene Hauseingang, welcher - gleich wie der ebenerdige Zugang auf der Hausrückseite - das originale hölzerne Türblatt mit Glaseinsatz bewahrt hat. Im Innern ist der bauzeitliche Grundriss noch weitestgehend nachvollziehbar. Ein in Firstrichtung verlaufender Stichgang erschliesst die nordöstlichen, zur Strasse ausgerichteten Wohnräume (Stube und Esszimmer). Im rückwärtigen Bereich schliessen ein weiteres Zimmer und die Toilette an. Geradeaus mündet der Gang in die Küche und die südlich angrenzende, nachträglich ummauerte Laube. Die westliche Gebäudeecke nehmen der Kellerabgang und eine Holztreppe ins Obergeschoss ein. Dieses weist eine annähernd identische Raumgliederung wie das Parterre auf. Es ist davon auszugehen, dass hier zumindest vorübergehend eine zweite, eigenständige Wohnung eingerichtet war. An bauzeitlicher Ausstattung sind die Innentreppe mit kunstvoll gedrechseltem Staketengeländer und gedrechseltem Antrittpfosten, das Knietäfer in der Stube, diverse Türen und ein Einbauschrank anzuführen. Auch die Dachkonstruktion ist zu weiten Teilen im Originalzustand erhalten. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0327: Brandkataster Laufenburg, 1899-1938; Originalpläne in Privatbesitz der Eigentümer. [2] Vgl. Laufenburg in Bildern, 1993, S. 29 (Flugaufnahme von 1918). [3] Mündliche Auskünfte Eva Schaffner, Eigentümerin (2010). |
Literatur: | - Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986, S. 271. - Laufenburg in Bildern (Ausstellungsschrift des Museumsvereins Laufenburg), Laufenburg 1993, S. 29 (Abb.). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0327: Brandkataster Laufenburg, 1899-1938. - Privatbesitz Eigentümerschaft: Pläne aus der Bauzeit, Fassadenrenovation ca. 1960er Jahre, Renovation; Schopfanbauten und Erneuerung Nahumgebung Wohnhaus 1990er Jahre. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2556 |
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