DSI-SSI003 Schlössliweg, Schlösschen, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-SSI003
Signatur Archivplan:SSI003
Titel:Schlössliweg, Schlösschen
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Schneisingen
Adresse:Schlössliweg
Versicherungs-Nr.:56
Parzellen-Nr.:659
Koordinate E:2669578
Koordinate N:1263603
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2669578&y=1263603

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:4/7/1976
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:1681 verlieh der Abt von St. Blasien Romanus Vogler dem Badener Schultheissen Kaspar Ludwig von Schnorff und seinen Nachkommen die Niedergerichtsherrschaft über Schneisingen. Im selben Jahr war Kaspar Ludwig von Schnorff von Kaiser Leopold I. für seine Verdienste im Spanischen Erbfolgekrieg in den erblichen Adelsstand erhoben worden. Als Gerichtsherrensitz erwarb sich Schnorff eine Liegenschaft in Zentrum von Mittelschneisingen und erbaute hier das sog. Schlössli. Fünf Räume seines herrschaftlichen Anwesens liess Schnorff in den Jahren um 1696-98 von Giovanni Battista Bettini mit Stuckaturen und Francesco Antonio Giorgioli mit Deckenmalereien ausstatten. Die bekannten Tessiner Künstler waren bereits vorher in der Region tätig, namentlich am Benediktinerkloster Muri und an der Stadtkirche Baden. Ein gutes Jahrhundert blieb das Schlössli im Besitz der zusehends durch Misswirtschaft verarmenden Familie von Schnorff, bis es der letzte Gerichtsherr Johann Heinrich Aloys von Schnorff 1798 aus finanzieller Not veräussern musste. Verkauft wurde das Schlössli an die beiden Schneisinger Xaver Bräm und den letzten Gerichtsvogt Franz Xaver Rohner. Die Miteigentümer teilten das Haus in zwei Wohnhälften, die in der Folge im Eigentum ihrer Nachkommen blieben. 1927 gelangte das Schlössli schliesslich ins alleinige Eigentum des Landwirtes Richard Weber-Bräm. Das Schlössli befindet sich heute in Privatbesitz.
Am 13.12.1963 wurde das Schlössli unter kantonalen Denkmalschutz und am 07.04.1976 unter Bundesschutz gestellt. In den 1970er Jahren erfolgte in zwei Etappen eine Gesamtsanierung, bei der im Inneren insbesondere die Stuckdecken und Malereien restauriert wurden und am Aussenbau ein Turm angefügt wurde. 2012/13 fand eine Fassadenrenovation statt.
Beschreibung:Dem freistehenden Wohnhaus ist südseitig eine ummauerte Gartenanlage zugeordnet, in deren Mitte ein runder Brunnen steht. Zum Objekt gehören ein südwestlich gelegener Schopf, in dem u.a. eine Garage untergebracht ist.
Das stattliche, unterkellerte dreigeschossige Landhaus mit Walmdach ist in der Hauptfassade 5-achsig und an den Seitenfassaden 3-achsig strukturiert. An der nördlichen Rückseite befindet sich der 1979/81 angebaute historisierende Rundturm mit integriertem Lift.
Auf rechteckigem Grundriss wird das EG durch einen mittig durchlaufenden, hallenartigen Korridor erschlossen. Im 1. und 2. OG sind in fünf Räumen repräsentative und hochwertige Raumausstattungen mit Stuckaturen von G. B. Bettini und Freskomalereien von F. A. Giorgioli aus den Jahren 1696–98 erhalten.
Im 1. OG befindet sich im Nordostzimmer (ca. 4 x 5 m) ein Deckengemälde, das die "Himmelfahrt Mariens" als Mondsichelmadonna zeigt, und das von vier ovalen bemalten Medaillons umgeben ist. Stuckierte Engelsköpfe mit Girlanden aus Blättern ergänzen den Deckendekor.
Im 2. OG ziert das Südwestzimmer (6 x 8 m) ein achteckiges Deckengemälde mit der Szene "Frau des Potiphar und Josef". Es ist von plastischem Blattstuck umgeben, der mit Bändern zusammengebunden erscheint. Die Türen sind von stuckierten Profilleisten umrahmt, in welche als figürlicher Schmuck eine Maske mit Tüchern eingebunden ist. Im Nordostzimmer (5 x 5,5 cm) sind, passend zum Deckengemälde der "Susanna im Bade", stuckierte Muscheln über der einen Türe angebracht; über der anderen ist ein Tuch aus Stuck durch einen Ring "gefädelt". Im Südostzimmer (9 x 5,5 m) ist die Decke ausschliesslich mit Stuck dekoriert. Drei Rosettenfelder sind längsseitig mit je zwei Lorbeerkranzwulsten mit Profilleiste ergänzt. Den Übergang von Decke zu Wand bildet Fries mit Eierstab und Klötzchenfries. Eine Türe ist mit einer Supraporte mit stuckierter Welle versehen, die andere Türe ist mit stuckierten Voluten und Blumen und einzelnen Blattschnörkeln ausgestattet. Die Ostwand ist von drei Fenstern durchbrochen, die Südwand von einem. Diese vier Fenster sind mit Früchtegirlanden und Blumen verziert, vor den Zimmerecken erfolgt jeweils ein Abschluss in Volutenform. Das Nordwestzimmer (5,5 x 7 m) ist mit einer stuckierten Balkendecke ausgestattet. Zwischen den mit Profilen betonten Balkenlagen sind Rosetten mit Blumen- und Früchten angebracht. Die Balkendecke des Korridors (ca. 7 x 3,5 m) im 2. OG ist gleich stuckiert wie das Nordwestzimmer. Um die Türe ist eine reiche Verzierung mit Früchten, Voluten und Blattwerk angebracht; der stuckierte Giebel über der Türe ist oben offen.
Literatur:- Pfarreigeschichte von Schneisingen, 1987, S. 184f.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
STC-SSI003 Schlösschen, 1696-1698 (Dossier (Spezialinventare))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=26076
 

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