INV-AMM905 Lenzburgerstrasse 4, 1870 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-AMM905
Signatur Archivplan:AMM905
Titel:Lenzburgerstrasse 4
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Ammerswil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Lenzburgerstrasse 4
Versicherungs-Nr.:27, 28 (Scheune)
Parzellen-Nr.:93
Koordinate E:2657983
Koordinate N:1246834
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657983&y=1246834

Chronologie

Entstehungszeitraum:1870
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:1870 errichteter bäuerlicher Vielzweckbau mit zweigeschossigem Wohnteil aus verputztem Bruchsteinmauerwerk und spätklassizistisch-biedermeierlicher Fassadengestaltung mit axialsymmetrischer Befensterung und profilierter Verdachung über dem Hauseingang. Trotz starker baulicher Eingriffe im Ökonomietrakt und des Anbaus eines Wintergartens an der westlichen Giebelseite bewahrt er sein bautypologisch charakteristisches Erscheinungsbild. Der langgestreckte Baukörper bildet einen prominenten Bestandteil der für ein Strassendorf kennzeichnenden Bebauung, weshalb ihm eine wichtige Stellung im Ortsbild zukommt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde der bäuerliche Vielzweckbau 1870 für Friedrich Steiner errichtet. Dies belegt auch die Inschrift am Türsturz über dem südseitigen Hauseingang, die das Baujahr und die Initialen des Bauherrn nennt. Im ersten Brandkatastereintrag wird das Gebäude als ein «Wohnhaus mit gewölbten Kellern von Stein unter Ziegeldach» beschrieben. Eine zum Wohnhaus gehörende «Scheune mit Schopf von Stein und Holz» wird erst ab 1876 erwähnt. In den nachfolgenden Jahren fanden an den Ökonomiebauten mehrere Erweiterungen und Verbesserungen statt.
1998 wurde der Scheunenteil für den Gemüsebaubetrieb umgebaut, was tiefgreifende Veränderungen der Südfassade mit sich brachte. So wurden mehrere verglaste Öffnungen eingebaut und die ehemalige Nutzungsabfolge von Tenn, Stall und einem zweiten Tenn ist nicht mehr ablesbar [1]. 2001 erfolgte ein Umbau des Wohnteils, bei dem an der westlichen Giebelseite ein Wintergarten angebaut wurde [2].
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau befindet sich westlich des Dorfplatzes, wo er traufständig auf der Nordseite der Lenzburgerstrasse steht. Der langestreckte Baukörper gliedert sich unter dem durchgezogenen, geraden Satteldach in ein gemauertes Wohnhaus (Vers.-Nr. 27) auf der Westseite und ein ursprünglich in Ständerbauweise errichtetes, heute jedoch modernisiertes Ökonomiegebäude (Vers.-Nr. 28) auf der Ostseite. Der zweigeschossige, aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführte Wohnteil zeigt die für den spätklassizistischen Stil übliche nüchterne Fassadengestaltung mit regelmässig gesetzten Fensterachsen. Das einzige schmückende Element ist die in Muschelsandstein gehauene Türeinfassung mit profilierter Verdachung und eingemeisselter Inschrift am Sturz. In einer Kartusche mit abgerundeten Enden stehen das Baujahr 1870 und die Initialen des Bauherrn; F für Friedrich und ST (als Ligatur) für Steiner. Das fünffeldrige Türblatt mit zentralem Türfenster und gusseisernem Ziergitter dürfte ebenfalls noch der Erbauungszeit entstammen. Aus Muschelsandstein bestehen auch die Stufen der mächtigen Vortreppe und die gefalzten, mit Blockbänken versehenen Rechteckgewände der Fenster. Die rückwärtige Laubenfront, ehemals sicherlich aus Holz, wurde nachträglich teilweise ummauert, um ein Badezimmer aufzunehmen.
Das Hausinnere gliedert sich im Erdgeschoss in einen tennseitig durchlaufenden Quergang; ein Vorderhaus mit Stube und Nebenstube sowie ein Hinterhaus mit Küche und Hinterstube/Kammer. Das Untergeschoss umfasst zwei firstparallele Gewölbekeller. Die Dachkonstruktion besteht aus Rafen, die auf Pfetten ruhen und von einem liegenden Stuhl gestützt werden. (Hausinneres nicht gesehen; Angabe gemäss Kurzinventar 1997 und Baugesuchsplänen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Baupläne vom 29.09.1989.
[2] Baugesuch Nr. 4/2001.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0376-0378, Brandkataster Gemeinde Ammerswil, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung Kurzinventar Ammerswil VII-1, 21 (1987).
- Gemeinde Ammerswil, Baugesuchsarchiv, Baupläne vom 29.09.1989; Baugesuch Nr. 4/2001.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28566
 

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