INV-ATT905 Chlempen 36, 1869 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-ATT905
Signatur Archivplan:ATT905
Titel:Chlempen 36
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Attelwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Chlempen
Adresse:Chlempen 36
Versicherungs-Nr.:36
Parzellen-Nr.:332
Koordinate E:2645683
Koordinate N:1234538
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645683&y=1234538

Chronologie

Entstehungszeitraum:1869
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"1869 MEL MGT" (Hauseingang), "1869 Melchior und Elisabeth Morgenthaler" (abgegangener Ofen)
Würdigung:Langgezogener Mauerbau mit Gerschilddach und Ründi am Wegknoten im oberen Dorfteil. Das Doppelwohnhaus mit geschossweise angeordneten Wohnungen hat seinen profilierten und mit 1869 datierten Hauseingang und das schöne spätklassizistische Türblatt mit Oblicht bewahrt. Es prägt mit seinem regelmässigen Fassadenbild und dem vorgelagerten Hausgarten zusammen mit dem Haus Vers. Nr. 30 die Situation am Hangfuss des Chlempen und bildet das Gegenüber zur alten Käserei (Bauinventarobjekt ATT910).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Bereits auf dem Michaelisplan aus der Zeit um 1840 ist an dieser Stelle ein langgezogener Baukörper abgebildet, aus dem wohl der heutige, am Sturz des Eingangs mit 1869 datierte Bau hervorgegangen ist. Bauherren waren Melchior und Elisabeth Morgenthaler. Zum Haus gehörte eine teilweise noch strohgedeckte Hochstud-Stallscheune, welche 1930 in Backstein neu errichtet wurde. Vor 2006 Aussensanierung mit Neueindeckung und Innenumbauten [1].
Beschreibung:Das freistehende Wohnhaus steht quer zum Hang und giebelständig zur Rollhafenstrasse. Den Mauerbau mit hölzerner Giebelzone schützt ein geknicktes Satteldach. Die strassenseitige Giebelfront unter dem Halbwalm schmückt seit der letzten Aussenrenovation eine Ründeverschalung, welche das vormals offene Fluggespärre abdeckt. Dahinter verbirgt sich das Sparrendach mit Aufschieblingen auf liegendem Stuhl. Eine früher vollflächig verschalte Obergeschosslaube zieht sich über die gesamte nördliche Trauffassade. Die aus Sandstein gearbeiteten Fenstergewände sind gefalzt und mit Blockbänken versehen. Die sechs Fensterachsen der südlichen Eingangsfront sind in leicht unregelmässigen Abständen gesetzt. Das Gewände des vorderen Hauseingangs nennt am Sturz den Namen des Bauherrn "MEL[chior] M[or]G[en]T[aler]" und das Baujahr "1869". Bemerkenswert ist die gestemmte vierteilige Füllungstür mit Oblicht und originalen Beschlägen. Der aus mächtigen Bruchsteinmauern aufgeführte Gebäudesockel birgt einen Trämkeller und einen rückwärtigen, quer zum First liegenden Gewölbekeller. Der Trämkeller ist auf der Ostseite vom Strassenniveau her erschlossen und verfügte ursprünglich auch über einen direkten Zugang von der Küche her.
Das Erdgeschoss wird von einem durchlaufenden Gang in zwei Hälften geteilt. Im grösseren östlichen Teil nehmen die Stube und die Nebenstube den Platz an der Südseite ein. Die Küche mit Kammer liegt an der Nordseite. Der "1869" datierte und mit einer Besitzerinschrift (Melchior und Elisabeth Morgenthaler) versehene hellblaue Kachelofen des Burger Hafnermeisters Sommerhalder wurde 1972 ausgebaut und verkauft [2]. Damals entfernte man auch den Rauchfang in der Küche. In der kleineren, hangseitigen Haushälfte befindet sich die ehemalige Waschküche. Das obere Geschoss wird mit einem Treppenaufgang auf der Nordseite neben dem Hausgang erschlossen. In der auf der Südseite gelegenen Stube steht eine hellblaue, mit "1902" datierte Sitzkunst (gemäss Kurzinventar 1992).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Freundliche Auskunft des Besitzers (2012).
[2] Vergleiche den ebenfalls ausgebauten, "1868" datierten Kachelofen im Wohnhaus Vers. Nr.22.
Literatur:- Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, 1974, S. 83 ff.
- Markus Widmer-Dean, Ortsgeschichte Attelwil, 2006, Abb. S. 118.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28782
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds