INV-ATT906 Hauptstrasse 3, 1774 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ATT906
Signatur Archivplan:ATT906
Titel:Hauptstrasse 3
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Attelwil
Adresse:Hauptstrasse 3
Versicherungs-Nr.:3
Parzellen-Nr.:351
Koordinate E:2645883
Koordinate N:1234361
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645883&y=1234361

Chronologie

Entstehungszeitraum:1774
Grundlage Datierung:Inschrift (Ofenfuss)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"1774", "H(B?) KBW" (Ofenfuss)
Würdigung:Zweigeschossiger Bohlenständerbau aus dem 18. Jahrhundert. Unter dem jüngeren Dachgerüst haben sich wesentliche Teile der originalen Fassadenkonstruktion und die ursprüngliche kreuzförmige Grundrissteilung erhalten. Noch ungeklärt ist die Funktion des nordöstlichen Gebäudeviertels, welcher an beiden Geschossen durchlaufende profilierte Brustriegel einer früheren Reihenbefensterung aufweist. Ein vorgelagerter Bauerngarten verbindet die Liegenschaft mit dem Schulgelände und der Gastwirtschaft "Schmiedstube".
Bau- und Nutzungsgeschichte:Ein Ofenfuss eines früheren Kachelofens wurde für den jüngeren, heute bestehenden Ofen wiederverwendet. Er trägt die Jahrzahl 177(4?) und die Initialen "H(B?) KBW". Der Ofenfuss stammt vermutlich aus der Erbauungszeit des Hauses, dessen konstruktive Holzteile (beschnitzte Büge und Kopfhölzer der Fassaden, Schmuckfasen mit Kerben an Balken und Ständern) ebenfalls ins 18. Jh. weisen. Um 1850 war das Haus gemäss Brandkataster noch teilweise strohgedeckt. Um 1900 wurde wohl im Anbau von Jakob Morgenthaler eine Schmiede betrieben [1]. Dem frühen 20. Jh. ist die Dachkonstruktion und der neuere reliefierte Kachelofen zuzuordnen. Der unter einem Quergiebel im rechten Winkel an den Altbau stossende Wirtschaftsteil stammt von 1938.
Beschreibung:Das hinter dem Restaurant "Schmiedstube" gelegene Wohnhaus ist ein zweigeschossiger Bohlenständerbau. Sein mit einer alten Biberschwanz-Einfachdeckung versehenes Pfettendach ruht auf einem liegenden Stuhl mit strebengestützter Firstpfette. Beide Giebelfassaden weisen einen bretterverschalten Giebelvorkrag über kerbschnittartig beschnitzten Bügen auf. Über die östliche Hälfte der Nordfassade ziehen sich durchlaufende, profilierte Brustriegel, welche wie die profilierten Bänke der übrigen Fenster zur originalen Bausubstanz gehören. An den Fensterrahmungen wurde mehrheitlich Eichenholz verbaut. Die Südfassade mit ihren recht grossen, regelmässigen Fensteröffnungen scheint schon im 19.Jh. mit einer zusätzlichen Bretterverschalung versehen worden zu sein. Gleich wurde mit der Stubenwand der Westfassade verfahren.
Der alte Haupteingang mit stichbogigem Sturz und profilierter Gesimsbekrönung führt auf der westlichen Traufseite direkt in die Küche. Die nördliche Gebäudehälfte nehmen die Küche und die Hinterstube ein. Sie konnte früher mittels einer Sitzkunst beheizt werden (gemäss Kurzinventar). Die "Chemihurd" wurde in den 1950er Jahren entfernt. Der ursprüngliche, traufseitige Eingang führt heute in einen vom Küchenraum abgetrennten Windfang und von dort in die Stube. Die vierfeldrige Rahmentür zur Stube hat ihre barock geschweiften schmiedeisernen Beschläge und ein Kastenschoss bewahrt. Hinter der Stube befindet sich die Nebenstube, welche von einer Flanke des Kastenofens beheizt wird.
Der Treppenaufgang ins Obergeschoss befand sich ursprünglich wohl in der Küche. Heute liegt die Treppe im Bereich des getäfelten Raums in der Nordostecke. Im darüberliegenden Raum waren Kornbehälter untergebracht. Die Rahmen der Verbindungstüren in den kreuzförmig angeordneten Binnenwänden des Obergeschosses sind noch erhalten.
Ein Gewölbekeller unter den südlichen Stuben erstreckt sich über die ganze Gebäudebreite.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, Lagerbücher der Aargauischen Brandversicherungsanstalt, CA.0001/0604-6 1850 - 1938.
Literatur:- Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, 1974, S. 83 ff.
- Markus Widmer-Dean, Ortsgeschichte Attelwil, 2006, Abb. S. 118.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Maerialien.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28788
 

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