INV-ATT907 Hauptstrasse 5, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ATT907
Signatur Archivplan:ATT907
Titel:Hauptstrasse 5
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Attelwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Hauptstrasse 5
Versicherungs-Nr.:5
Parzellen-Nr.:354
Koordinate E:2645847
Koordinate N:1234380
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645847&y=1234380

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Stattlicher bäuerlicher Vielzweckbau unter traufseitig weit ausladendem, geknicktem Satteldach mit Gerschild und offener Giebellaube. Der hölzerne Wohnteil aus der Zeit um 1800 zeigt farbige Kreisembleme an der Giebelunterseite, barock verzierte Büge und einen schön beschnitzten Segmentbogensturz mit Voluten am Eingang. Das Haus ist ein frühes Element der wechselseitig entlang der Hauptstrasse angeordneten traufständigen Bebauung aus dem 19. Jh. Zudem prägt es mit seiner Giebelfront den Platz vor dem Restaurant Schmiedstube.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Stilistisch passen der volutenförmige Türsturz wie auch die Dekorelemente an der Giebelfront gut in die Wende zum 19.Jh. Ins Jahr 1808 datiert ist das intarsierte Buffet in der strassenseitigen Stube. Im Brandkataster wird das Haus um 1850 als "Wohnhaus, Scheune, Anbau mit Schopf, mit Ziegel- und Strohdach" beschrieben. Daneben befand sich der dreifache Schweinestall. Das Haus verfügt über einen gewölbten Keller. Während der Ökonomieteil wohl bereits nach 1900 erneuert und mit einem überhöhten Querfirst ausgestattet wurde, datiert die teilweise Abänderung der Fensterformate, die Verschindelung und als wohl letzte Intervention der Dachausbau zu Wohnzwecken aus der 2. Hälfte des 19. Jh.
Beschreibung:Zweigeschossiger Bohlenständerbau unter geknicktem Satteldach mit Gerschild und Giebellaube. Vor der Umgestaltung der Fassaden schützte ein Klebdach unterhalb der Laubenbrüstung die vierachsige hölzerne Stirnseite (siehe Bilddokumentation). Heute prägen eine hellgelbe Eternitverschindelung und teilweise liegende grössere Fensterformate die Fassaden. Über die ganze Länge der strassenseitigen Trauffassade zieht sich eine Obergeschosslaube. Noch im Vorbereich des ausladenden Dachs sind ein Brunnen und Treppenstufen angeordnet, welche zum mittigen Hauseingang führen. Dieser zeichnet sich durch eine bauzeitliche eichene Türeinfassung mit stichbogig ausgeschnittenem und profiliertem Sturzholz aus, das an den Friesenden schneckenartig eingerollt ist. Seitlich setzt sich das Wulstprofil in den Türleibungen fort. Das biedermeierliche, gestemmte Türblatt ist auf eine Brettertür mit Einschubleisten aufgedoppelt. Es weist fünf rechteckige Kassettierungen auf und dürfte in seiner Geradlinigkeit etwas jüngeren Datums als das verspielte Türgewände sein.
Der Ökonomieteil schliesst mit seiner Tenndurchfahrt an den Wohnteil an und weist einen gebänderten, in zweifarbigem Ziegelmauerwerk erstellten Stallteil auf, welcher wohl um 1900 unter einem überhöhten Querfirst neu errichtet wurde. Im Erdgeschoss, welches über einen mittigen durchlaufenden Quergang von der Strasse her erschlossen wird, orientiert sich die Raumfolge mit Stube und Nebenstube gegen Süden zur Giebelseite. In der gassenseitigen Stube steht an der Wand zum Gang ein „1808“ datiertes intarsiertes Einbaubuffet, monografiert "IACB" und "MRGD" [Jacob Morgendaler]. Das Obergeschoss und das Dachgeschoss wurde als Wohnung ausgebaut. Im verbleibenden Estrichraum sind die Sparren sichtbar. Sie sind ohne Firstpfette mit Holznägeln untereinander verbunden. Ein grosser, quer zum First liegender Gewölbekeller ist von der Traufseite her zugänglich.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, 1974, S. 83 ff.
- Markus Widmer-Dean, Ortsgeschichte Attelwil, 2006, Abb. S. 120.
- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948. S. 264. Vergleichbare Stürze mit eingerollten Friesenden in Reitnau, Haus Vers. Nr. 96 und Wittwil, Vers. Nr. 144.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 122, 123.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28794
 

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