INV-BEB909 Schürmattstrasse 1, 1788 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-BEB909
Signatur Archivplan:BEB909
Titel:Schürmattstrasse 1
Gemeinde:Besenbüren
Ortsteil / Weiler / Flurname:Vorderdorf
Adresse:Schürmattstrasse 1
Versicherungs-Nr.:38
Parzellen-Nr.:136
Koordinate E:2668494
Koordinate N:1240478

Chronologie

Entstehungszeitraum:1788
Grundlage Datierung:Inschrift (abgegangener Kachelofen)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Bäuerliches Wohnhaus am südlichen Rand des alten Dorfkerns, das gemäss einer Jahrzahl auf einem abgegangenen Kachelofen 1788 erbaut wurde. Der zweigeschossige, verputzte Fachwerkbau zeigt ein weitgehend intaktes äusseres Erscheinungsbild. Mit seiner zurückhaltenden Fassadengestaltung bezeugt das Gebäude eine regional verbreitete ländliche Bauweise im frühen 19. Jahrhundert [1]. Das Innere bewahrt einige historische Ausstattungselemente, wie das gestemmte Täfer in der Stube und Decken, Wandschränke sowie Türen in weiteren Räumen. Im Obergeschoss und im Dach haben sich Kammern in Bohlenständerbauweise erhalten. Mit seiner Lage am südlichen Eingang des historischen Dorfkerns kommt dem markant aufragenden Baukörper eine bedeutende Stellung im Ortsbild zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das bäuerliche Wohnhaus dürfte noch ins späte 18. Jh. zurückgehen; ein abgegangener Kachelofen soll die Jahrzahl 1778 getragen haben [2]. Es wurde als Teil eines in Getrenntbauweise konzipierten Gehöfts errichtet, zu dem wahrscheinlich ursprünglich eine freistehende Scheune gehörte. Wie dem Brandkataster zu entnehmen ist, wurde später aber der Ökonomietrakt des benachbarten Vielzweckbaus Steigass 2 zum Betrieb geschlagen. Gemäss dem Brandkataster von 1828 besass das in Fachwerkbauweise errichtete Haus ursprünglich ein Strohdach [3]. Da der Brandkatastereintrag von 1850 bereits ein "Ziegeldach" vermerkt, muss die Umdeckung im 2. Viertel des 19. Jh. stattgefunden haben. Das Fachwerk wurde nachträglich verputzt. Um 1980 wurde die Dachkonstruktion komplett erneuert. Eine noch 1987 dokumentierte Kultnische (sog. "Jesusfenster") von 1815 wurde inzwischen demontiert.
Beschreibung:Das traufseitig an der Schürmattstrasse stehende bäuerliche Wohnhaus markiert den südlichen Eingang des historischen Dorfkerns. Der zweigeschossige, nachträglich verputzte Fachwerkbau besitzt ein steiles geknicktes Satteldach, das rückwärtig über einen Schopfanbau herabgezogen ist. Der gemauerte Gebäudesockel, der einen tonnengewölbten Keller birgt, steht talseitig fast ganz frei. Den Schopfanbau nicht mitgerechnet, erhebt sich der Hauskörper über einem annähernd quadratischen Grundriss. Die mit einfachen eichenen Rahmen versehenen Fensteröffnungen sind an beiden Wohngeschossen in unregelmässiger Anordnung entsprechend der Raumorganisation verteilt. Die drei Erdgeschossfenster der südöstlichen Giebelseite zeigen demnach die Lage von Stube und Nebenstube an. Im Westen kann vom Strassenniveau her praktisch ebenerdig der Gewölbekeller betreten werden, ein Innenzugang ist ebenfalls vorhaben. Die holzgerahmte rechteckige Kellertüre flankieren zwei breitrechteckige Lüftungsöffnungen. Der Zugang zu den Wohnräumen erfolgt von der nordwestlichen Giebelseite her über eine Treppe. Der Hauseingang befindet sich auf der westlichen von drei Achsen und wird von einem Pultdach über offener Holzlaube beschirmt. Vom Eingang gelangt man in einen kleinen Vorraum mit Innenaufgang ins Obergeschoss sowie Abgang in den Keller. Östlich schliesst die L-förmig angelegte Küche an, neben der sich eine zum Bad umfunktionierte Kammer befindet. Die Küche verfügt über einen zusätzlichen Zugang vom Schopf her. Geradeaus vom Hauseingang gelangt man in die Stube, wo sich die holzsichtige gefelderte Vertäferung an Wänden und Decke sowie ein schlichter grüner Kachelofen aus dem 20. Jh. erhalten haben. Weitere Räume haben teilweise ebenfalls die historische Oberfläche und Ausstattungselemente, wie Wandschränke und Türen bewahrt. Roh belassene Bohlenwände in den Kammern des Obergeschosses sowie im Dachgeschoss geben einen Hinweis auf das hohe Alter des Gebäudes.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Eine ähnliche Gestaltungsweise zeigen auch die beiden bäuerlichen Wohnhäuser an der Oberdorfstrasse 6 (Bauinventarobjekt BEB902) und an der Steigass 8 (Bauinventarobjekt BEB910).
[2] Freundliche Mitteilung des Eigentümers Herrn Schriber.
[3] Angabe gemäss Bauernhausforschung 1987.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0481-0483, Brandkataster Gemeinde Besenbüren, 1850-1937.
- Bauernhausforschung VIII-6, 10
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29148
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds