INV-BEN904 Herdmattenstrasse 2, 1803 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BEN904
Signatur Archivplan:BEN904
Titel:Herdmattenstrasse 2
Bezirk:Muri
Gemeinde:Merenschwand
Ehem. Gemeinde:Benzenschwil (bis 31.12.2011)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Benzenschwil
Adresse:Herdmattenstrasse 2
Versicherungs-Nr.:1547
Parzellen-Nr.:2101
Koordinate E:2670052
Koordinate N:1233339
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2670052&y=1233339

Chronologie

Entstehungszeitraum:1803
Grundlage Datierung:Inschrift (Kachelofen)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"1803" (Kachelofen)
Würdigung:Das 1803 nach dem Dorfbrand errichtete bäuerliche Wohnhaus ist prägendes Element eines bestehenden Landwirtschaftsbetriebs, der mit der gleichzeitig erbauten, freistehenden Stallscheune (Vers.-Nr.46) auch noch den ursprünglichen Nutzungszusammenhang bewahrt. Trotz der weitgehenden Veränderungen im Inneren und teilweise am Äusseren zeigt das markante freistehende Gebäude mit seinem hohen Mauersockel, den mit Holzschindeln verrandeten Obergeschossen und dem steilen Giebeldach mit Klebdächern wesentliche Merkmale des „Freiämterhauses“ der Zeit um 1800. Durch seine stattlichen Dimensionen kommt ihm zusammen mit der zugehörigen Stallscheune ein erheblicher Situationswert für das Dorfzentrum von Benzenschwil zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss einer Inschrift am früheren Kachelofen wurde das Haus nach dem Dorfbrand von 1803 errichtet [1]. Wohl gleichzeitig ist die zugehörige Stallscheune Vers.-Nr. 46 entstanden. Um 2000 wurde das Dachgeschoss ausgebaut. 2014 erfolgte eine Auskernung der beiden zuvor schon teilweise modernisierten Hauptgeschosse.
Beschreibung:Als eines der wenigen „Freiämterhäuser“ von Benzenschwil präsentiert sich das Gebäude noch in seinem ursprünglichen baulichen Zusammenhang als Bestandteil eines in Getrenntbauweise erstellten landwirtschaftlichen Gehöfts. Das stattlich dimensionierte, giebelbetonte Haus besitzt einen hohen, talseits völlig freiliegenden Mauersockel, der zwei gewölbte und einen Trämkeller wie auch das gesamte Erdgeschoss umfasst. Auf diesem liegt die einstöckige Ständerkonstruktion auf, die wohl mit Flecklingen (Kanthölzern) gefüllt und mit Holzschindeln verrandet ist. Der hoch aufragende Baukörper ruht unter einem auffallend steilen, leicht geknickten Giebeldach mit stirnseitigen Klebdächern.
Die beiden Giebelseiten sind mit Ausnahme der Küchenfront an der Nordseite vierachsig befenstert. Das erste Dachgeschoss zeigte ursprünglich zwei, das zweite Dachgeschoss ein Einzelfenster. An der östlichen Traufseite besitzt das Haus eine für die Hauslandschaft typische Obergeschosslaube, die im vorliegenden Fall vollständig geschlossen und als Erweiterung der Zimmer im Obergeschoss ausgebildet ist. Unter der Laube liegt der Hauseingang, der über einen hohen gemauerten Vorbau mit ebenerdigem, korbbogig gewölbtem Kellereingang verfügt. Er ist über eine lange, in ihrem heutigen Bestand erneuerte hölzerne Freitreppe zugänglich und wird von einem Vordächlein beschirmt, das sich direkt aus dem Schindelschirm der Obergeschosslaube entwickelt. Ein verbreitetes Element dieses Haustypus ist auch der heute erneuerte Schopfanbau, der an der westlichen Traufseite unter abgeschlepptem Dach an das Haus gefügt ist und ehemals den Schweinestall fasste. Das Dach ist seit längerem, die Klebdächer seit kurzem neu eingedeckt.
Das Innere entsprach in seiner Aufkammerung dem verbreiteten Schema mit durchlaufendem Mittelgang und südseitiger Stubenfront und Küche in der Mitte der nördlichen Gebäudehälfte. Seit der Auskernung der beiden Wohngeschosse im Jahr 2014 ist die Raumstruktur vollständig verändert.
Die mächtige zugehörige Stallscheune Vers.-Nr.46, die gleichzeitig mit dem Wohnhaus erbaute wurde und nach Angabe im Brandkataster ehemals ein Strohdach besass, steht östlich benachbart auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Seit 1873 besitzt sie eine Hocheinfahrt mit Ziegeldach [2].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII-5/5.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0478-0481; Brandkataster Gemeinde Benzenschwil, 1850-1938.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII-5/5.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29508
 

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